Frauen im Fairen Handel: selbstbestimmt in die Zukunft

04.03.2025 – Wie GEPA-Partnerkooperativen von weiblichem Know-how profitieren


Wuppertal. Ob Kaffee oder Kakao: Ganz selbst ist die Frau. Wie Frauen im Fairen Handel souverän ihren Weg gehen, zeigt die GEPA am Beispiel von Zahnärztin Leticia Vilchez (Peru), Doppelverdienerin Maria da Fatima (São Tomé) und Hoferbin Marisol Villar (Dominikanische Republik). Leticia ist bei der Genossenschaft Sol y Café angestellt, während Maria und Marisol sich als Kakaobäuerinnen, also Kleinunternehmerinnen, mit anderen selbstständigen Mitgliedern in Partner-Kooperativen der GEPA zusammengeschlossen haben. Passend dazu lautet das Motto des diesjährigen Weltfrauentags „Für ALLE Frauen und Mädchen: Rechte, Gleichheit, Selbstbefähigung“. www.unwomen.org/en/news-stories/announcement/2024/12/international-womens-day-2025-for-all-women-and-girls-rights-equality-empowerment

„Gewusst wie“ statt „Braindrain“: Leticia Vilchez (Sol y Café, Peru)

Leticia Vilchez ist ein Paradebeispiel für Empowerment von Frauen. Sie verdient ihr Geld als Zahnärztin bei der Kaffee-Genossenschaft Sol y Café im Norden Perus, bei der auch ihre Eltern Mitglied sind und als Kaffeebäuer*innen arbeiten. Durch die fairen Preise von Sol y Café konnte Leticia auch als Tochter von Kleinbäuer*innen ein Studium aufnehmen. Ihr Arbeitsalltag ist vielseitig: Sie stellt Diagnosen, reinigt und zieht Zähne, macht Fluoridanwendungen und fertigt Röntgenbilder an, um die Zahnstellung zu sichten. „Ich bin sehr glücklich, dass ich für Sol y Café arbeiten kann“, sagt Leticia. „Ich bin ein Vorbild für viele in meiner Gemeinde wie auch die, die zur mir in die Behandlung kommen.“ Sie will beweisen, was sie als Frau leisten kann, und sich immer weiterqualifizieren, „denn man lernt nie aus.“ Dank dieser Bildungschancen kann die jüngere Generation ihre Potenziale entfalten und wieder in die Kooperative einbringen, statt als hochqualifizierte Fachkraft abzuwandern („Braindrain“).

„Ich bin eine Kämpferin“: Maria da Fatima (CECAQ-11, São Tomé)

Maria da Fatima, Mutter von fünf erwachsenen Kindern, ist mit der Arbeit auf dem Feld aufgewachsen. Sie hat eine eigene Kakaoparzelle und ist Mitglied von CECAQ-11 (São Tomé). Außerdem betreibt sie einen kleinen Laden in der Gemeinde Claudino Faro, wo sie auch frisches Obst und Gemüse verkauft – teils aus Eigenanbau. Von drei Uhr morgens bis abends um acht ist sie auf den Beinen. Mit den Einnahmen aus Landwirtschaft und Laden erzielt sie ihren Lebensunterhalt. „Ich mag meine Arbeit. Ich bin eine Kämpferin”, sagt Maria da Fatima stolz. „Auch auf meinem Stück Land, was ich so sehr liebe, kämpfe ich mich durch. Es hat mir so viel gegeben. Auch meine Kinder habe ich großgezogen und trotzdem mein Land bearbeitet. Ich habe mich niemals vor der Arbeit gedrückt und gesagt, ich kann nicht arbeiten, weil ich eine Frau bin.”

Resilienter durch Agroforstwirtschaft: Marisol Villar (COOPROAGRO, Dominikanische Republik)

Marisol Villar, Kakaobäuerin und Mitglied der GEPA-Partnergenossenschaft COOPROAGRO, hat ihre Finca von ihrem verstorbenen Vater übernommen. Wie sie der Klimakrise trotzt, beschreibt sie ganz konkret: „Wir betreiben hier dynamische Agroforstwirtschaft, weil wir hier Kakao neben Bananen, Orangen und Mais in verschiedenen Zyklen anbauen. Wir haben hier Erbsen- und Maniok-Anbau, was dem Boden zugutekommt. Wenn man die Pflanzung beschneidet, profitiert der Boden auch.“ Näheres im Video: https://youtu.be/7uhIoL8mdlg

WFTO: gleiche Chancen für Frauen und Männer

Geschlechtergerechtigkeit ist eins von zehn Prinzipien der World Fair Trade Organization (WFTO). Sie zählt außerdem zu den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals SDGs) der Vereinten Nationen. Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen sollen aufgelöst und Strukturen bekämpft werden, die Ungleichheiten überhaupt erst hervorgebracht haben. Nach einer Studie der WFTO haben Frauen im Fairen Handel bessere Arbeitsbedingungen und besseren Zugang zu Ressourcen und Führungspositionen, damit auch mehr Entscheidungsmacht, und werden als wirtschaftliche Akteurinnen ernst genommen. Das stärkt das Selbstbewusstsein und die Unabhängigkeit. https://wfto.com/campaigns/international-womens-day-march/

Als Fair Trade-Pionierin steht die GEPA seit bald 50 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie „Unternehmenspartnerschaften 2020“ für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India und mit dem „CSR-Preis der Bundesregierung 2020“ in der Kategorie „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement“ sowie Ende 2023 mit dem German SDG-Award Kategorie „Unternehmen“. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de, alle Produkte unter www.gepa-shop.de.

Mitgliedschaften:

  • World Fair Trade Organization (WFTO)
  • European Fair Trade Association (EFTA)
  • Forum Fairer Handel (FFH)
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