Wuppertal. Viele Menschen setzen mit Fairem Handel gerade in unruhigen Zeiten ein Zeichen für Weltoffenheit und Engagement für Produzentengruppen in Lateinamerika, Afrika und Asien. So konnte sich der Fair Trade-Pionier GEPA auch im Kalenderjahr 2016 im Vergleich zu 2015 wieder weiterentwickeln: Mit einer Umsatzsteigerung von 7,2 Prozent auf rund 74 Millionen Euro wurde erstmals die 70 Millionen-Grenze beim Großhandelsumsatz überschritten.
Verbraucherinnen und Verbraucher kauften für rund 114 Millionen Euro (Umsatz zu Endverbrauchspreisen) z.B. Kaffee, Schokolade, Tee, Honig und Handwerksartikel ein.
„Der Kern des Fairen Handels ist für uns die Wertegemeinschaft zwischen Süd und Nord. Nur gemeinsam können wir uns für den Abbau von Ungerechtigkeiten im Welthandel einsetzen“, erklärte GEPA-Geschäftsführer Marke und Vertrieb, Peter Schaumberger. „Fair Trade stellt den Menschen in der Wertschöpfungskette in den Mittelpunkt, sowohl hier als auch bei unseren Handelspartnern. Wir zeigen den Gegenentwurf zum Protektionismus – Austausch statt Abschottung. Dafür einzutreten und Verantwortung zu übernehmen ist in dieser Zeit besonders wichtig.“
Daher unterstützt die GEPA als Mitglied auch mit Nachdruck die gemeinsame Kampagne von Forum Fairer Handel und Weltladen-Dachverband zur Bundestagswahl. Auch hier wird in Visionen und Forderungen u.a. auf faire Arbeitsbedingungen weltweit, ein würdevolles Leben für alle ohne Diskriminierung und Rassismus sowie auf die weltoffene Gesellschaft aufmerksam gemacht. „Wir danken allen Engagierten, vor allem in den Weltläden und Aktionsgruppen, die sich mit der GEPA schon seit über 40 Jahren für diese Ziele einsetzen“, so der GEPA-Geschäftsführer.
In diesem Jahr steht besonders der Kaffee der GEPA unter dem Motto „Echt fair“ im Mittelpunkt. Die zentralen Säulen sind hier die langfristigen Handelsbeziehungen, Vertrauen, faire Preise und Spitzenqualitäten. Direkte Partnerschaften und transparente Lieferketten gehören ebenfalls dazu. „Wir freuen uns über die positive wirtschaftliche Entwicklung der GEPA, die zeigt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher dem Pioniergeist der GEPA folgen“, so der Kaufmännische GEPA-Geschäftsführer Matthias Kroth. „Trotz Herausforderungen wie unsicherer Rohstoffmärkte und Wechselkursschwankungen setzt sich der Umsatzzuwachs fort und wir rechnen auch wie in den letzten Jahren mit einem positiven Ergebnis. Damit können wir auch weiterhin in Personal, Logistik und Service investieren, um die Firma für die Zukunft gut aufzustellen“, so Matthias Kroth.
Der Vertriebsbereich Weltläden und Aktionsgruppen hatte einen Umsatzrückgang von 3,7 Prozent auf 21 Millionen Euro zu verzeichnen. Wesentlicher Hintergrund war die Umstellung des Handwerkssortiments im Jahr 2016. Eingeführt wurde darüber hinaus ein Handwerks-Premiumkonzept für Weltläden in guter Geschäftslage. Inzwischen machen bundesweit 25 Läden mit und präsentieren die neuen Handwerkskollektionen. Die im letzten Jahr neu eingerichtete Stelle für die Weiterentwicklung von Weltläden trägt bereits Früchte. Z.B. konnten die Weltläden Balingen, Mainz und Witten ein neues Ladenkonzept umsetzen, das von der GEPA mitentwickelt wurde.
Der Vertrieb Lebensmittel-, Bio- und Naturkosthandel steigerte seinen Umsatz um 10 Prozent auf 28 Millionen Euro. Dazu beigetragen haben neue Kunden sowie die Ausdehnung der Fläche bei bestehenden Kunden. Verstärkt ins Saisongeschäft geht es in diesem Jahr erstmals mit einem speziellen Weihnachtsdisplay für z.B. Schoko-Nikoläuse, Weihnachts-Schokolade und Lebkuchen-Konfekt.
Der Vertrieb Außer-Haus-Service (z.B. Firmenkantinen oder Bildungseinrichtungen) konnte ein Plus um 2,6 Prozent auf
7,9 Millionen Euro verbuchen. Dieser Vertriebsbereich der GEPA feiert dieses Jahr 25-jähriges Jubiläum. Heute reicht das Kundenspektrum vom kleinen Restaurant über Studentenwerke bis zum Konzern oder kirchlichen Einrichtungen. Beim DFB-Pokalfinale am 27. Mai in Berlin ist die „café sí-Bar“ der GEPA wieder präsent.
Der Umsatz im Bereich Ausland/Verarbeiter ist um 22,2 Prozent auf 15,6 Millionen Euro gestiegen. Dabei handelt es sich vor allem um Rohwarenverkäufe (z.B. Rohkakao).
Der Onlineshop für Endkunden konnte erneut zulegen, und zwar um 24 Prozent auf 1,1 Millionen Euro. Für das neue Handwerksortiment der GEPA wurden neue Kategorien und Einstiege gestaltet. Außerdem hat die mobile Optimierung für Smartphones und Tablets zur weiteren Nutzerfreundlichkeit beigetragen.
Die Lebensmittelsortimente (ohne Kaffee) legten auch 2016 weiter zu. So stieg hier der Umsatz um 8,7 Prozent auf 40,8 Millionen Euro. An der Spitze liegen hier die Schokoladenprodukte mit einem Umsatzanstieg um 8,9 Prozent auf 16 Millionen Euro. An der Spitze der Beliebtheit steht die „Edelbitter 85 %“ (Absatzplus von 9,9 Prozent), zweistellige Zuwächse haben die Bittervariante „São Tomé 95%“ mit 44,5 Prozent oder die „Fleur de Sel“ mit
37,5 Prozent mehr Absatz.
Bei den Säften konnte sich der Orangensaft „Merida“ mit 15,7 Prozent mehr Umsatz gut entwickeln – seit 2015 ohne Mengenausgleich produziert. Unterstützt wurde er auch durch die letztjährige Kampagne „Viva Brasil“ gemeinsam mit MISEREOR.
Kaffee verzeichnete einen Zuwachs von 7,6 Prozent auf 31,7 Millionen Euro. Gut entwickelt sich in diesem Jahr die neue Rarität „Uganda Bio Espresso Kampala – zu 100 Prozent ein Bio-Robusta („Coffea Canephora“).
Tee steigerte sich um rund 4 Prozent auf 4 Millionen Euro. Der Trend zu Kräutertees hält weiterhin an.
Insgesamt ging der Umsatz mit Handwerksprodukten um 29,6 Prozent auf 1,3 Millionen Euro zurück – im Wesentlichen, wie erwartet, aufgrund der Umstellung des Sortiments. Im Zuge der neuen Handwerksstrategie wurde das Sortiment gestrafft und auf besondere Kollektionen fokussiert.
36. Deutscher Evangelischer Kirchentag in Berlin
Als offizieller Partner ist die GEPA vom 24. bis zum 28. Mai beim Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) in Berlin dabei. (Stand Nr. 2.2b-I04 Markt der Möglichkeiten/Kaffee-Ausschank im Sommergarten).
„Climate First: Wie gelingt die öko-faire Wende bis 2030?“
Für den 8. Juni 2017 lädt die GEPA von 18 bis 19.30 Uhr für geladene Gäste zu einem Fachpodium ein, das sich mit den Fragen von Klimagerechtigkeit und der Rolle des Fairen Handels beschäftigt. Mit dabei sind u.a. Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts, Andreas Mucke, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, Prof. Dr. Claudia Warning, Vorstand Internationale Programme, Brot für die Welt, und Flhor de Maria Zelaya Contreras, APROLMA, Honduras. Journalisten sind herzlich eingeladen.
Zweiter GEPA-Schülertag
Unter dem Motto „GEPA erleben – Fairen Handel entdecken“ können Schülerinnen und Schüler von weiterführenden Schulen in Wuppertal und Umgebung am 4. Juli 2017 zum zweiten Mal bei der GEPA hinter die Kulissen schauen. Pro Schule sind maximal
10 Anmeldungen bis zum 9. Juni 2017 möglich, Anmeldung unter www.gepa.de/schuelertag2017
Faire Woche vom 15. bis 29. September 2017
Unter dem Motto „Wirtschaftliche Perspektiven für die Produzent*innen im Globalen Süden“ sind wieder alle Interessierten aufgerufen, sich an der Fairen Woche mit Veranstaltungen zu beteiligen: www.fairewoche.de
Kaffee-Raritäten und Handwerksprodukte
Die neue Raritäten wie der „Uganda Bio Espresso Kampala“ sowie neue Schals oder Seifen sind erhältlich in den Weltläden und im GEPA-Onlineshop für Endkunden unter www.gepa-shop.de
Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit über 40 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2014 als „Deutschlands nachhaltigste Marke“; gleichzeitig wurde sie dabei unter die Top 3 der nachhaltigsten Kleinunternehmen (bis 499 Mitarbeiter) gewählt. Außerdem hat sich die GEPA nach dem neuen Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de
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