Internationaler Frauentag: Faire Chancen für alle – Frauen in den Fokus

07.03.2023 – Mit gutem Beispiel voran: Partner der GEPA im Globalen Süden


Wuppertal. Wie Gleichberechtigung Tag für Tag vorgelebt wird, zeigen viele Partner-Organisationen von Fair Trade-Pionier GEPA in Lateinamerika und Asien schon seit Jahren: Zahnärztin Leticia Vilchez (Kaffeegenossenschaft Sol y Café, Peru), Rechtsanwältin und Kaffeebäuerin Fanny Mariella Portillo (Frauenorganisation APROLMA, Honduras), Ashwini Sashidhar (Nachhaltigkeitsbeauftragte, Tea Promoters India, kurz TPI) und Bhawana Rai (Managerin des Teegartens Samabeong, TPI) wollen in ihren Organisationen ein Vorbild sein. Sie zeigen: Auch in männlich dominierten Gesellschaften können Frauen viel bewegen. 

Was das Forum Fairer Handel (FFH) mit der GEPA als Mitglied, GEPA-Gesellschafter BDKJ (Bund Deutscher Katholischer Jugend) und Fairtrade Deutschland unter feministischer Entwicklungspolitik verstehen, haben sie in einem gemeinsamen Positionspaper zusammengefasst. Zentral sind die drei R: Rechte, Repräsentanz und Ressourcen mit dem Zusatz „D“ für Diversität. 

Fairer Handel und feministische Entwicklungspolitik sind natürliche Partner. Geschlechtergerechtigkeit ist unabdingbar für eine zukunftsfähige, sozial und ökologisch nachhaltige Entwicklung weltweit. Denn die wirtschaftliche Stärkung von Frauen kommt nachweislich stärker der Gemeinschaft insgesamt zugute, da Frauen ihr Einkommen häufiger in Ernährung, Bildung, soziale Aktivitäten und Gesundheit investieren. https://www.forum-fairer-handel.de/news/artikel/fairer-handel-und-feministische-entwicklungspolitik-sind-natuerliche-partner.

Kurz zuvor hatten Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock gemeinsam ihre jeweiligen Strategiepapiere zu einer feministischen Entwicklungs- bzw. Außenpolitik vorgelegt: https://www.bmz.de/resource/blob/146200/strategie-feministische-entwicklungspolitik.pdf

https://www.auswaertiges-amt.de/blob/2585008/d444590d5a7741acc6e37a142959170e/ll-ffp-data.pdf.

Stimmen von Vertreterinnen aus dem Globalen Süden

Leticia Vilchez, Zahnärztin Kaffeegenossenschaft Sol y Café (Peru) und Tochter aus einer Kaffeebäuer*innenfamilie:
"Ich bin ein Beispiel für andere Frauen. Auch wenn du vom Land kommst und deine Eltern Kaffeebäuer*innen sind, kannst du es schaffen. Heute habe ich, Gott sei Dank, einen Beruf und einen festen Arbeitsplatz.“ Bei Sol y Café behandelt Leticia Mitglieder, Kinder und Familien. Dank des Fairen Handels konnten ihr die Eltern ein Studium finanzieren. Leticia Vilchez: „Sie haben mir mit der Bildungschance das schönste Erbe mitgegeben.“ (Link zum vollständigen Videostatement https://youtu.be/lazZNJdDI0U, ausführliches Porträt: https://www.gepa.de/home/meldungen/weltfrauentag-2022/portraet-leticia-vilchez.html)

Fanny Mariella Portillo, Rechtsanwältin und Bio-Kaffeebäuerin Frauenorganisaton APROLMA, Honduras:
Von APROLMA bezieht die GEPA den gleichnamigen Röstkaffee. So haben die Frauen größere Einnahmen und es bleibt mehr Wertschöpfung im Land. Dass Fanny Mariella Portillo ihr Jura-Studium beenden konnte, hat sie ebenfalls ihrer Familie zu verdanken – der Faire Handel mit seinen stabilen Preisen sowie die Mitgliedschaft bei APROLMA haben dazu beigetragen. Umgekehrt hilft sie zu Hause und auf dem Feld, wo sie nur kann. Den Spagat zwischen Bio-Anbau und Büro bewältigt Fanny Portillo, indem sie Prioritäten setzt“: „Während der Kaffeesaison arbeite ich Teilzeit oder manchmal nach Bedarf. Wenn Kund*innen anrufen und sagen, dass sie zu einer bestimmten Zeit vorbeischauen wollen, komme ich ins Büro und lasse meine Arbeitsschuhe im Auto. Denn nach dem Mittagessen muss ich wieder zur Plantage. Ich muss dann den Kaffee wiegen und schauen, dass auf dem Feld alles gut läuft.“

Ashwini Sashidhar, Nachhaltigkeitsbeauftragte TPI:
„Frauen standen schon immer im Mittelpunkt unserer Arbeit. Die Mehrheit unserer Arbeitskräfte in den Teegärten sind Frauen und sie sind das Rückgrat unserer Arbeit. Wenn Mädchen und Frauen Zugang zu guter Bildung, Gesundheitsfürsorge und gleichen wirtschaftlichen Chancen haben, verbessert sich nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Familien und der Gemeinden.“

Bhawana Rai, Teegarten-Managerin in Samabeong, TPI
Bhawana Rai wurde 2007 die erste Teegarten-Managerin in ganz Darjeeling. Ihr Kommentar dazu: „Ich bin TPI sehr dankbar, dass sie die sonst übliche Männerdomäne durchbrochen und an mich geglaubt haben. Am Anfang war es schwierig, weil die Arbeiter*innen es gewohnt waren, von Männern angewiesen zu werden. Aber ich habe meine eigene Strategie entwickelt und gelernt mir Respekt zu verschaffen.“ (Porträt: https://www.gepa.de/gepa/themenspecials/timeforfairtea/partner/bhawana-rai.html)

Foto-Aktion der WFTO: #SheLeadsTheWay
Auch dieses Jahr hat die World Fair Trade Organization (WFTO) wieder zur Foto-Aktion „#SheLeadsTheWay“ aufgerufen, um ein Zeichen für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit weltweit zu setzen. Mit Blick auf den Weltfrauentag hat die WFTO die Kampagne ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Gleichstellung der Geschlechter zu schärfen. Die ausgewählten Hashtags #SheLeadsTheWay und #GenderJustice sind ein Aufruf zum Handeln. Das „W“ der Handgeste symbolisiert hingegen das Engagement für eine gerechte Entlohnung („wage“) von Männern und Frauen und den Kampf gegen Diskriminierung und Ungleichheit, die Frauen („women“) in allen Bereichen ihres persönlichen und beruflichen Lebens einschränkt.
Für die World Fair Trade Organization, der die GEPA als Gründungsmitglied angehört, ist Geschlechtergerechtigkeit als eins von zehn Prinzipien des Fairen Handels ganz zentral (Prinzip Nr. 6, Our Fair Trade System | World Fair Trade Organization (wfto.com); es entspricht Ziel Nummer 5 „Geschlechtergleichheit“ der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele SDG 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele | BMZ.

Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit bald 48 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie „Unternehmenspartnerschaften 2020“ für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India und mit dem „CSR-Preis der Bundesregierung 2020“ in der Kategorie „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement“. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de, alle Produkte unter www.gepa-shop.de

Mitgliedschaften:
•    World Fair Trade Organization (WFTO)
•    European Fair Trade Association (EFTA)
•    Forum Fairer Handel (FFH)

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WEITERE INFORMATIONEN

Positionspapier des Forum Fairer Handel als PDF-Download:
Feministische Entwicklungspolitik und Fairer Handel

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