Stiftung Warentest: „Gut“ für „Grand Noir Zarte Bitter 70%“

18.11.2020 – Auch Nachhaltigkeit im Check: GEPA zahlt Erzeugern Preise „weit über Weltmarktniveau“


Wuppertal. Fair und gut: In der aktuellen Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „test“ hat die Schokolade „Grand Noir Zarte Bitter 70%“ von Fair Trade-Pionier GEPA mit „gut“ abgeschlossen. Bei den Einzelbewertungen erhielt die GEPA zweimal „sehr gut“ („Mikrobiologische Qualität, Nutzerfreundlichkeit Verpackung) und dreimal „gut“ (Sensorik, Inhaltsstoffe, Deklaration). Warentest bescheinigte der GEPA außerdem, den Erzeugern Preise „weit über Weltmarktniveau“ zu zahlen. Insgesamt hat Warentest 24 Bitterschokoladen untersucht. Davon schnitten 13 Anbieter mit „gut“, neun mit „befriedigend“ und zwei mit „ausreichend“ ab. Darüber hinaus hat Warentest auch die Nachhaltigkeitsaussagen auf den Verpackungen von acht Anbietern überprüft.

Kakao-Anbau: Preis bestimmt das Familieneinkommen

Die GEPA konnte die Fragen zu Produktionsbedingungen bei ihrem Kakaopartner COOPROAGRO (Dominikanische Republik) und zu Nachhaltigkeitsversprechen allgemein - unter anderem auf der Verpackung - anhand konkreter Angaben wie Preise, Lieferkette, externe Kontrolle sowie Rechnungen, Zertifikate, Verträge transparent und plausibel belegen. Wie Michael Windfuhr, stellvertretender Direktor des Deutschen Instituts für Menschenrechte, hervorhebt, hängt vom Preis das Familieneinkommen ab. Warentest wies auch darauf hin, dass ausbeuterische Kinderarbeit bislang nur unzureichend eingedämmt wird.

Die GEPA zahlte im letzten Jahr ihren Partnergenossenschaften in Lateinamerika und Afrika durchschnittlich etwa 3.600 US-Dollar pro Tonne Bio-Kakao. Die GEPA lag damit 56,5 Prozent über dem durchschnittlichen Weltmarktpreis (2.300 US-Dollar, de.statista.com) und im Durchschnitt mehr als 22 Prozent über dem Fairtrade-Mindestpreis (2.940 US-Dollar inkl. Fairtrade- und Bioprämien). Dieser Fairtrade-Preis wurde inklusive Prämien im Herbst 2019 angehoben.

COOPROAGRO: Verbesserte Infrastruktur

Die GEPA arbeitet seit 2007 mit der Genossenschaft COOPROAGRO (Dominikanische Republik) zusammen, die zu ihren wichtigsten Lieferanten für Bio-Kakao zählt. Aus der Fairtrade-Prämie wurden u.a. Straßen, Stromleitungen und Straßenlaternen sowie ein Gemeindesaal finanziert. Außerdem investierte die Genossenschaft in eine dezentrale Verarbeitungsanlage und stellte Gelder für Angestellte und Arbeiter*innen bereit. Über die Verwendung entscheidet ein Arbeiterkomitee, in dem Angestellte, Arbeiter*innen und Saisonarbeiter*innen gleichermaßen entscheiden.

COOPROAGRO entwickelt darüber hinaus einen Drei-Jahres-Plan mit Prämien-Ausschüttungen für die Gemeinden sowie ein Ausbildungs- und Fortbildungsprogramm für die Kleinbäuer*innen.

Transparente Lieferkette

Die GEPA verzichtet bei der Produktion ihrer Schokolade auf Mengenausgleich. Die bei COOPROAGRO zu fairen Bedingungen angebauten Kakaobohnen sind tatsächlich in der von Warentest untersuchten Lot-Nummer enthalten (physische Identität). Die Schokolade ist laut GEPA-Slogan „von der Bohne bis zur Tafel fair“, was die GEPA auch anhand von Verträgen, Rechnungen, Rezepturen und Produktionsprotokollen belegen konnte.

Lieferkettengesetz zur Einhaltung der Menschenrechte

Tritt das geplante Lieferkettengesetz in Kraft, müssen Hersteller dokumentieren, wie Menschenrechte entlang der Lieferkette eingehalten werden. Laut Bundverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) reicht der Einkauf von nachhaltig zertifiziertem Kakao aus, was Warentest anders bewertet.

Für die GEPA als 100-prozentige Fair Handelsorganisation sind die Hauptkriterien des Fairen Handels wie Mindestpreise, Vorfinanzierung bei nachhaltig zertifiziertem Kakao nicht abgedeckt. Dort liegt der Schwerpunkt mehr auf Ertrags- und Qualitätsverbesserung.

Als Mitglied des Forums Fairer Handel unterstützt die GEPA die Kampagne lieferkettengesetz.de. Sie spricht sich daher für zivilrechtliche Haftung im Lieferkettengesetz aus. Darüber hinaus ist die GEPA erst kürzlich für ihre eigene Pionierarbeit in der Kategorie „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement“ beim „CSR-Preis der Bundesregierung“ ausgezeichnet worden.

 

Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit 45 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie „Unternehmenspartnerschaften 2020“ für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India und mit dem „CSR-Preis der Bundesregierung 2020“ in der Kategorie „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement“. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de

Mitgliedschaften:

  • World Fair Trade Organization (WFTO)
  • European Fair Trade Association (EFTA)
  • Forum Fairer Handel (FFH)
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