Weltgebetstag der Frauen: GEPA fordert Einhaltung von Menschenrechten auf Philippinen

02.03.2017 – Partnerorganisationen sind Willkürjustiz ausgesetzt


Wuppertal. „Was ist denn fair?“: Unter diesem Motto feiern Menschen in rund 100 Ländern den diesjährigen Weltgebetstag der Frauen. Thema ist dabei die Verletzung der Menschenrechte auf den Philippinen. Auch das Fair Handelsunternehmen GEPA unterstützt diesen Tag, der in Deutschland von Frauenorganisationen und -verbänden christlicher Kirchen getragen wird (www.weltgebetstag.de).

Die GEPA-Partnerorganisation Panay Fair Trade Center (PFTC) ist ebenfalls massiv von Willkürjustiz betroffen; Mitglieder werden verleumdet, ja systematisch kriminalisiert, bedroht und getötet. Da solche Menschenrechtsverletzungen im Inselstaat an der Tagesordnung sind und in der Regel straflos bleiben, fordert die GEPA eine grundlegende Reform des Justizsystems. Dazu zählt beispielsweise der Schutz von Menschenrechtsaktivisten und die konsequente Untersuchung und Bestrafung von außergerichtlichen Hinrichtungen, politisch motivierten Morden und konstruierten Anklagen. Sie schließt sich damit dem „Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen“ an, dem u. a.die GEPA-Gesellschafter MISEREOR und Brot für die Welt angehören.

Die Mehrzahl der Menschenrechtsaktivisten fällt Konflikten um Land zum Opfer. Trotz eines Landreformprogramms von 1988 müssen viele landlose Kleinbäuerinnen und Kleinbauern große Teile der Ernte an Grundherren abführen. Ein Beispiel dafür, wie der Faire Handel Kleinbauern auf den Philippinen dabei unterstützt, ihre Rechte wahrzunehmen, ist die Alter Trade Corporation (ATC). Von der Organisation bezieht die GEPA ihren Bio-Mascobado-Vollrohrzucker. Aus landlosen Arbeitern sind auch durch den Fairen Handel erfolgreiche Biobauern geworden.

Die Kinderrechtsorganisation PREDA setzt sich für sexuell missbrauchte und unschuldig verurteilte Kinder und Jugendliche ein. PREDA unterstützt Kleinbauern mit dem Verkauf von Mangos an Fair Handelsorganisationen wie die GEPA. Aus den Erlösen kann PREDA auch Therapien und Lobbyarbeit für die missbrauchten Kinder finanzieren. Allgemein hat sich jedoch die Menschenrechtslage seit Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte im Juni 2016 massiv verschärft. 

PFTC: Mord an Mitgliedern strafrechtlich folgenlos

Von der Organisation Panay Fair Trade Center (PFTC) bezieht die GEPA „Banana Chips“. 2014 wurden der Mitbegründer und langjährige Vorstandsvorsitzende Romeo Capalla sowie der Kleinbauer Dionisio Garete nach jahrelangen massiven Drohungen und Beschuldigungen auf offener Straße erschossen. Bis heute hat die Justiz den Mord nicht konsequent strafrechtlich verfolgt; mutmaßliche Täter sind Mitglieder der paramilitärischen Gruppe Revolutionary Proletarian Army – Alex Boncayao Brigade (RPA-ABB).

Ruth Fe Salditos, ebenfalls Mitbegründerin und jahrelange Präsidentin von PFTC, wurde mehrfach als Terroristin denunziert und aufgrund gefälschter Beweise des Mordes angeklagt. Man ließ sie frei, nachdem die italienische Fair Trade-Organisation CTM eine Kaution gezahlt hatte. Nach wie vor muss sie um ihre Freiheit und um ihr Leben fürchten. Viele ihrer Mitstreiter sind aktuell noch im Gefängnis ohne Aussicht auf wenigstens zeitweilige Freilassung durch Zahlung einer Kaution.

Das Engagement der GEPA

Aus Solidarität für PFTC initiierte die GEPA nach den Morden an Romeo Capalla und Dionisio Garete Briefe an den damaligen Präsidenten Aquino und die philippinische Botschaft. Beim Appell an die Botschaft haben sich auch Weltläden und Aktionsgruppen engagiert. Gemeinsam mit dem Forum Fairer Handel (www.forum-fairer-Handel.de) und anderen deutschen Fair Handelsorganisationen wandte sich die GEPA an das Bundesentwicklungsministerium. Die GEPA beteiligte sich ebenfalls an einer internationalen Friedens- und Solidaritätsmission unter Federführung der italienischen Fair Trade-Organisation CTM und der World Fair Trade Organization (www.wfto.com). Zur Unterstützung von Ruth Fe Salditos hat die GEPA mit befreundeten Fair Handels-Organisationen auf EU-Ebene eine Arbeitsgruppe gebildet, die gemeinsame Aktionen und die Kommunikation koordiniert, um in dringenden Fällen sofort reagieren zu können. PFTC hat mit der finanziellen Unterstützung der GEPA eine Mitarbeiterin eingestellt, die Menschenrechtsverletzungen an PFTC dokumentiert und Ruth Fe Salditos beim Gerichtsprozess unterstützt. Ruth Fe Salditos: „Diese Solidarität des Fairen Handels gibt uns die Kraft weiterzukämpfen.“
Weitere Infos: http://www.gepa.de/gepa/menschen/reportagen/reportage-pftc.html 

Stellungnahme zu Menschenrechtsverletzungen auf den Philippinen

Zur Situation hat die GEPA eine umfassende Stellungnahme verfasst www.gepa.de/menschenrechte-philippinen 

Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit über 40 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2014 als „Deutschlands nachhaltigste Marke“; gleichzeitig wurde sie dabei unter die Top 3 der nachhaltigsten Kleinunternehmen (bis 499 Mitarbeiter) gewählt. Außerdem hat sich die GEPA nach dem neuen Garantiesystem der WFTO prüfen lassen.Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de

Mitgliedschaften:

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Hintergrund: Stellungnahme der GEPA zu Menschenrechten auf den Philippinen
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