Antonio Guzman Méndez

Als ich hierher kam, war das noch kein Nationalpark, hier lebten wir, hier haben wir sehr hart gearbeitet.Antonio Guzman Méndez

Jetzt erzähle ich euch: Mein Name ist Antonio Guzman Méndez, ich lebe hier seit 1969 und bin einer der Ältesten in Tierra Colorada. Als ich hierher kam, war das noch kein Nationalpark, hier lebten wir, hier haben wir sehr hart gearbeitet.

Seit der Zeit als wir ankamen, ist unser Essen gleich geblieben: Mais, Bohnen, Huhn, Chili, ein wenig Reis, Zucker, Pflanzenöl, einige Früchte aus den Bergen, wenig Fleisch und ab und zu Fisch. Rindfleisch essen wir nur dann, wenn wir ein religiöses Fest feiern oder bei anderen wichtigen Veranstaltungen in der Gemeinde. Wir bearbeiten das Ackerland und seitdem wir hier sind, bauen wir Kaffee an. Der Transport war immer schwierig. Heute gibt es auch Autos, aber das kostet 30 Pesos von Tuxtla und von San Fernando 40 Pesos (2,40EUR).

Aber das ist nicht das Problem, die Schwierigkeiten fingen an, als der Wald als Nationalpark deklariert wurde. Dann wurden die Zugangsstraßen gesperrt. Die Lastwagen durften nur mit einer Erlaubnis hereinfahren, Verkehrmittel für Personen wurden verboten, sie müssen eine zusätzliche Genehmigung der Parkverwaltung beantragen. Das bedeutet für uns, dass wir die Strecke bis zu Hauptstraße nach Tuxtla oder San Fernando zu Fuß machen müssen.

Weil dieses Land durch das Umweltgesetz reglementiert wird, dürfen wir kein Baumaterial hierher holen. Zum Beispiel keinen Zement oder Steine, um unsere Wohnungen zu verbessern. Denn nach dem Gesetz dürfen wir nicht hier sein. Die GEPA hat uns geholfen, Metalldächer zu kaufen. Der Verkauf unseres Kaffees hat uns sehr geholfen, das ist unser einziges formales Einkommen. Dieses Jahr haben wir 30 Pesos für ein Kilo Pergamino-Kaffee erhalten (1,80 EUR), dazu habe ich auch Metalldächer für mein Haus bekommen. Uns hat man nicht erlaubt, Landwirtschaft zu betreiben, deswegen erhalten wir keine Unterstützung seitens der Regierung. Wir bekommen lediglich eine Subvention, das nennt man "Oportunidades", mit diesem Geld ernähren wir uns den Rest des Jahres. Wir leben in der Ungewissheit, ob wir hier bleiben dürfen oder nicht. Sie haben uns andere Ländereien angeboten, aber bis jetzt ist nichts klar.