Kaffeebauer und Imker Juan Carlos Guzmán Girón

Imkern statt emigrieren

Nicht immer sind die USA das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dies musste auch Juan Carlos Guzmán Girón (24) aus San Joaquín, Pantelhó, erfahren; 2019 wollte er selbst in die Vereinigten Staaten auswandern. Auch seiner Frau Martha Veronica gefiel die Idee anfangs, denn viele Menschen in seinem Umfeld glauben, dass man sein Glück dort finden kann. Doch das ist ein Trugschluss. Drei seiner Brüder leben in den USA. Welcher Arbeit sie nachgehen, will Juan Carlos nicht verraten, aber sie sei riskant und längst nicht so lukrativ wie erhofft. Juan Carlos Guzmán: „Am Anfang habe ich gedacht, dass man in den USA leicht Geld verdienen könnte. Doch meine Brüder haben mir gesagt, dass es dort auch schwierig ist. Das brachte mich dazu, darüber nachzudenken, dass man hier auch etwas finden könnte.“  Mit dieser Entscheidung fühlt er sich besser, auch weil er so das Familienleben genießen kann. Auch seine Frau ist nun froh, dass er bei ihr und dem kleinen Sohn Pedro Adrián geblieben ist.

Von den Einnahmen aus der Bienenzucht habe ich sehr profitiert.Juan Carlos Guzmán

Ursprünglich stammt Juan Carlos Guzmán aus einer Kaffeebauernfamilie. Als Juan Carlos sein Erbe antrat, fing er selbst mit der Kaffeeproduktion an und hatte dafür auch neue Grundstücke erworben. Doch dann entdeckte er seine Chance in der Bienenzucht. „Von den Einnahmen habe ich sehr profitiert“, sagt Juan Carlos. Dabei spielt der Faire Handel eine wichtige Rolle, „weil sie besser zahlen als woanders. Die Zwischenhändler bezahlen viel weniger.“ Seine Eltern profitierten von der Bienenstock-Initiative der GEPA. Juan Carlos Guzmán: „Sie haben jedem Produzenten von Biokaffee zwei Bienenstöcke gegeben, damit sie auch Honig produzieren. Wir haben eine Weiterqualifizierung durch die Techniker der Genossenschaft bekommen.“ So lernten sie, wie man den Bienenstand pflegt und Honig erntet. Juan Carlos bildet sich weiter fort und trat 2019 selbst der Kooperative bei. Heute ist er ein aktiver Partner. Er kann nur dafür werben, dass mehr junge Menschen Mitglied werden, um Kaffee und Honig zu produzieren und so ihre Eltern zu unterstützen. 

Seine Frau arbeitet im Kaffeeanbau mit, aber vor der Arbeit im Bienenstand hat sie Angst. Juan Carlos: „Ich fände es schön, wenn sie mir auch dort helfen könnte.“ Auch sein Sohn hat schon gemerkt, dass die Bienen zustechen.  Aber mit der Zeit möchte er ihm alles beibringen, Imkerei und Kaffeeanbau.

Zu seinen eigenen Zukunftsplänen sagt Juan Carlos: „Ich möchte die Honig- und Kaffeeproduktion steigern, die Sorten diversifizieren.“ Dafür möchte er auch gern verschiedene Bienenstände anschaffen. Auch beim Kaffeeanbau sucht er neue Wege der Weiterverarbeitung, z.B. in der Solartrocknung.  Dadurch steigert er die Produktqualität, weil der Kaffee nicht so schnell altert. So entwickelt er weitere Absatzmöglichkeiten für Spezialitätenkaffees aus sogenannten Microlots, die GEPA an kleine Röster weiterverkaufen kann. Unter Microlots versteht man kleine Anbauflächen, auf der nur eine Sorte wächst. Die klimatischen Bedingungen, Bodenqualität und Sonneneinstrahlung sind optimal auf diese Sorte abgestimmt.

 

Stand 04/2021

 

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