Obstbäume und Wasserbecken bei GEPA-Partnern

Erste Erfolge durch das
Faire Klima-Frühstück 2022

Menschen im Globalen Norden für einen bewussten Einkauf sensibilisieren und gleichzeitig Klimaschutzprojekte bei unseren Partnern im Globalen Süden unterstützen. Das war die Idee vor unserem ersten Fairen Klima-Frühstück 2022. Im Aktionszeitraum sind 5 % des Umsatzes mit ausgewählten GEPA-Produkten in einen speziellen Klima-Fonds der GEPA und weiteren teilnehmenden EFTA-Mitgliedern geflossen. Über diesen Fonds wurden acht definierte Klimaprojekte bei Handelspartnern der teilnehmenden Organisationen unterstützt, darunter auch GEPA-Partner: beispielsweise die Aufforstung mit Obst- und Nutzbäumen bei unserem Honigpartner Tzeltal Tzotzil oder der Bau von Regenwasser-Auffangsystemen bei unserem Teepartner Tea Promoters India (TPI). So konnten die Mitglieder von Tzeltal Tzotzil 3.200 Obstbäume kaufen, die jetzt nach und nach gepflanzt werden, TPI konnte zwei Wasserreservoirs bauen. Mehr über die Erfolge der beiden Projekte haben wir auf dieser Seite zusammengestellt.

Obst- und Nutzbäume beim Honigpartner Tzeltal Tzotzil

Die Obstbäume bieten den Bienen Nektar und den Mitgliedern Zusatzeinkommen.Alonso Mendez

Durch dein Faires Klima-Frühstück hast du dazu beigetragen, dass unser Honig-Handelspartner Tzeltal Tzotzil in Mexiko sein geplantes Aufforstungsprojekt mit Obst- und Nutzbäumen umsetzen konnte. Alonso Mendez, Geschäftsführer von Tzeltal Tzotzil erläutert: „Die Obstbäume bieten den Bienen Nektar und den Mitgliedern ein Zusatzkommen durch den Verkauf der Früchte. Die Familien können die Früchte aber auch selbst verzehren.“

Bis jetzt konnte Tzeltal Tzotzil schon 3.200 Obstbäume kaufen, darunter Avocado, Guanabana, Nanche und Tamarinde. All diese Bäume werden nun nach und nach gepflanzt. Durch das Wetterphänomen El Niño kam es zu Verzögerungen. Trotzdem freut sich Ángel Burgos, Exportverantwortlicher bei unserem Honigpartner: „Insgesamt profitieren von dem Kauf und dem Pflanzen der Bäume 70 Imker*innen von Tzeltal Tzotzil.“

Alle Vorteile auf einen Blick:

  • Durch ihr Blätterdach tragen die Bäume dazu bei, die Umgebung zu kühlen.
  • Bäume verbessern zudem die Feuchtigkeitsbedingungen vor Ort.
  • Obstbäume bieten Nahrung für die Bienen – das bedeutet für die Imker*innen mehr Honig, also auch mehr Einkommen.
  • Das Obst können die Familien einerseits verkaufen oder selbst nutzen.

 

Hintergrund:

Die Folgen der Klimakrise mit extremen Niederschlägen, Kaltfronten und Dürreperioden beeinträchtigen auch die Imker*innen bei Tzeltal Tzotzil und gefährden ihr Einkommen. „Bedingt durch den Klimawandel war das Wetter in den letzten Jahren sehr wechselhaft. Und das hat uns irgendwann geschadet: Wir hatten Honig mit höherem Wassergehalt oder die Honigproduktion ist durch zu wenig Blüten gesunken“, erklärt Angel Burgos, Exportverantwortlicher von Tzeltal Tzotzil, die Zusammenhänge.

Wie fairer Honig generell zum Klimaschutz und zur Klimagerechtigkeit beiträgt, zeigen wir in unserem Honig-Special #HoneyBeFair.

Dort erfährst du auch mehr über die Menschen bei Tzeltal Tzotzil und darüber, dass unser Honigsortiment seit Frühjahr 2021 von der Wabe bis ins Glas in Deutschland  komplett klimaneutral ist.

Wasserreservoirs beim Teepartner Tea Promoters India (TPI)

Die Teiche schaffen ein Mikroklima für Flora und Fauna in ihrer Umgebung.Aswhini Sashidhar

Mit dem Fairen Klima-Frühstück 2022 hast du unter anderem unseren Teepartner Tea Promoters India (TPI) unterstützt. Auch TPI hat mit den Folgen der Klimakrise zu kämpfen. Um ihnen zu begegnen, baut TPI zwei Wasserauffangbecken im Teegarten Putharjhora in der Region Dooars. Sie sollen als Pilotprojekt für weitere solcher Becken dienen.

Knapp ein Jahr nach unserem Fairen Klima-Frühstück 2022 bestätigt uns Ashwini Sashidhar, zuständig für Nachhaltigkeit und Entwicklung bei TPI: „Mit Hilfe der Gelder, die wir von der GEPA erhalten haben, konnten wir erfolgreich zwei Reservoirs bauen. Die Ausgrabungs- und Bauarbeiten für das erste Reservoir sind abgeschlossen. Wir konzentrieren uns nun auf die zweite Phase, in der wir ein mikroklimatisches Ökosystem um den Teich herum aufbauen, indem wir Schatten spendende und fruchttragende Bäume pflanzen, kleine Inseln für Vögel und Insekten als Nistplätze anlegen und bodenhaltende Pflanzen wie Zitronen- und Liebesgras an den Rändern des Teichs anpflanzen, um die Bodenerosion zu verhindern. 

Die Erdaushubarbeiten für das zweite Reservoir sind abgeschlossen. Die Monsunzeit hat in Indien gerade begonnen, und sobald sich der Teich mit den Regenfällen dieses Monsuns füllt, werden wir mit der nächsten Arbeitsphase beginnen, in der wir die Wände des Teichs mit Steinen verstärken und den Boden befestigen. Danach werden wir auch um den zweiten Teich herum ein mikroklimatisches Ökosystem schaffen“, schreibt uns Ashwini Sashidhar in einer E-Mail.

Die Wasserreservoirs bringen folgende Vorteile:

  • Regenwasser wird gesammelt für die Bewässerung der Teepflanzen im trockenen Sommer.
  • Das Wasser senkt auch die Temperatur im Teegarten.
  • Das Wasser wird für den täglichen Bedarf der umliegenden Gemeinden verwendet.
  • Durch die Wasserfläche entsteht ein „Mikroklima“, von dem auch Tiere und Pflanzen profitieren.
  • Bei flutartigen Regenfällen kann Schaden vom Teegarten selbst und den umliegenden Dörfern abgewandt werden

 

Hintergrund:

„Extreme Wetterbedingungen wirken sich nicht nur auf das Ökosystem der Tier- und Pflanzenwelt aus, sondern auch auf die Schwere und Intensität von Überschwemmungen und Dürren im Jahresverlauf“, erläutert Ashwini Sashidhar. Sie ist bei TPI für Nachhaltigkeit und Entwicklung zuständig.

Auch im Teeanbaugebiet Dooars, am Fuße des Himalaja, kommt es in den letzten Jahren verstärkt zu einem Wechsel von Zeiten mit massiver Trockenheit auf der einen und flutartigen Regenfällen auf der anderen Seite. Dabei hängen verschiedene Faktoren zusammen: Durch die steigenden Temperaturen schmilzt zum Beispiel der Schnee im Himalaja früher, sodass die Produzent*innen bei TPI in den trockenen Sommermonaten nicht genug Wasser in ihrem Teegarten haben.

Bei dem Bau der Becken wird übrigens auch darauf geachtet, dass möglichst wenig in die Natur eingegriffen wird. Ashwini Sashidhar: „Aus natürlichen Materialien wie Erde und Steinen werden Barrieren oder Wälle gebaut, in denen sich das Wasser während des Monsuns sammeln kann.“

TPI: Bio-Pionier und engagiert nachhaltig

Teegärten haben großes Potenzial, den Weg in Richtung Klimabewusstsein zu weisen.Aswhini Sashidhar

„Angesichts der weltweit steigenden Temperaturen droht der Klimawandel die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen für Bäuer*innen in aller Welt grundlegend zu verändern. Auch die Teeproduzent*innen sind davon auf Mikro- und Makroebene betroffen“, ordnet Ashwini Sashidhar ein. Außerdem sagt sie: „Wir glauben, dass die Teegärten ein großes Potenzial haben, den Weg in Richtung Klimabewusstsein zu weisen. Unsere Antwort auf diese klimatische Herausforderung ist die Neuausrichtung traditioneller Systeme des Wassermanagements in unserem Teegarten.“

TPI ist Fair Trade- sowie Bio-Pionier in der Region, zum Thema ökologischer Anbau sagt Ashwini Sashidhar: „Er ist eine der Lösungen für den Klimawandel. Wir sehen darin die Zukunft.“

Weitere Projekte

Über den EFTA-Klima-Fonds hast du 2022 außerdem folgende Projekte bei GEPA-Handelspartnern unterstützt:

  • Bau energieeffizienter Öfen bei ACPCU in Uganda (Kaffee)
  • Wiederaufforstung bei NorAndino in Peru (Kaffee)

Eine Übersicht über alle Projekte der teilnehmenden europäischen Fair Handelsorganisationen und deren Partner im Globalen Süden findest du hier: letsdoitfair.org

Stand 07/2023

WEITERE INFORMATIONEN

Gleich morgens fair starten!
Unser Faires Klima-Frühstück 2023

Faires Klima-Frühstück 2023:
Diese Projekte bei GEPA-Partnern werden unterstützt

Rückblick auf unser
Faires Klima-Frühstück 2022

#FairesKlimaFrühstück

Gleich morgens
fair starten!

Alles zu unserer Aktion in der Fairen Woche 2023: Wie jede*r zu Klimagerechtigkeit beitragen kann.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company/C. Schreer

#ClimateJusticeNow

Klimagerechtigkeit: Worum es uns geht

Eine ganzheitliche Sicht der Klimakrise, dafür machen wir uns stark und zeigen: Fairer Handel ist Teil der Lösung.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company / Rafael Solórzano, Mexiko