Exportmanager Gerardo De León

„Alte Freunde“: GEPA
und FEDECOCAGUA

„Was wird aus dem Rohkaffee, wenn er am Ziel ankommt?“ Mit dem neuen GEPA-Kaffee – von FEDECOCAGUA selbst geröstet – liegen alle Schritte bis zum fertigen Päckchen beim Kooperativendachverband in Guatemala. Exportmanager Gerardo Alberto de León ist überzeugt: „Hier geht es um einen Mehrwert in beide Richtungen: für den Konsumenten und für den Produzenten.“ 

Ein Wert, der über das Geschäftliche hinaus geht

Nicht der Handel steht im Vordergrund, sondern die Menschen.Gerardo De León

Dieser Wert geht für ihn über das rein Geschäftliche hinaus: „Nicht der Handel oder der wirtschaftliche Wert von Kaffee stehen im Vordergrund, sondern der Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaften, in denen die Kleinproduzenten leben. Der wichtigste Wert hier sind die Produzenten. Wobei der wirtschaftliche Teil auch ein wichtiges Element ist – denn der Mehrwert des Kaffees als Endprodukt bedeutet für den Kaffeeproduzenten einen Zusatz zum internationalen Preis.“ Zur Rolle der Produzenten führt er aus: „Der Kaffeebauer hat alles dafür gemacht, damit auf die Umwelt geachtet wird; er macht alles, damit er in Zukunft weiterhin Kaffee liefern kann. Die GEPA-Konsumentinnen sind unter den Wenigen, die garantiert einen Kaffee erhalten, der zu 100 Prozent aus dem Ursprungsland kommt – von Kleinproduzenten direkt in die Tasse.“


Eigene Rösterei – mehr Wertschöpfung

Die Initiative ging bei FEDECOCAGUA von den Kaffeebäuerinnen und -bauern aus. „Die Produzenten haben sich schon immer über den Mehrwert von Kaffee Gedanken gemacht. Bis jetzt haben wir den Kaffee immer als grüne Bohne, als Rohkaffee verkauft. Sie wollen wissen, was auf der anderen Seite der Grenze passiert, wenn der Kaffee schon geröstet ankommt.“ 

FEDECOCAGUA hat eine eigene Rösterei aufgebaut, unterstützt durch externe Förderung, und vor drei Jahren den Betrieb gestartet. „Jetzt haben wir schon die ganze Ausrüstung, können rösten, mahlen und verpacken. Und wir haben den Vorteil, dass wir Kaffee aus verschiedenen Regionen Guatemalas haben: Vom Norden bis zur Südküste.“

Durch die Rösterei kann FEDECOCAGUA neue Wege gehen und den hochwertigen Bio-Kaffee auch im eigenen Land vermarkten. Diese Strategie trägt langfristig auch dazu bei, die starken Preisschwankungen am Kaffee-Weltmarkt abzufedern. Gerardos Sohn Carlos De León betreibt zum Beispiel gemeinsam mit seiner Frau ein Café in Guatemala-Stadt – die beiden schenken dort natürlich die FEDECOCAGUA-Eigenmarke „La Tostaduría” aus.


GEPA und FEDECOCAGUA: Fair Trade seit 40 Jahren

Mit FEDECOCAGUA arbeitet die GEPA bereits seit 40 Jahren zusammen. „Wir sind alte Freunde“, sagt Gerardo de León. Der erste faire Kaffee in Deutschland stammte 1973 von der guatemaltekischen Organisation. Auch heute ist der Rohkaffee von FEDECOCAGUA ist in einigen GEPA-Kaffee-Mischungen enthalten – allen voran natürlich „Guatemala PUR“. 

„Die Beziehung zwischen FEDECOCAGUA und der GEPA wird durch dieses Projekt des gerösteten und im Ursprung verpackten Kaffees gefestigt. Vor allem, weil es die Beziehung stärkt, gibt es dem Produzenten einen Mehrwert. Dafür arbeiten wir schon seit 40 Jahren“ Die Produzentinnen und Produzenten erhalten dadurch einen noch höheren Teil an der Wertschöpfung. 

Fairer Handel wirkt

Heute sind unter den Kleinproduzenten einige mit Studium.Gerardo De León

„Unsere Zusammenarbeit hat sich bewährt“, blickt Gerardo de León zurück und spricht über die Anfänge und die Veränderungen: „Damals betrug die Analphabetenrate bei Fedecocagua und in der Bevölkerung fast 90 Prozent. Heutzutage sieht es ganz anders aus: Dank des Fairen Handels, dank der GEPA und unserer transparenten partnerschaftlichen Handelsbeziehung, die eine Win-Win-Situation darstellt, haben wir unter den Kleinproduzenten sogar einige Agraringenieure sowie Frauen, die Aufbaustudiengänge an der Universität absolviert haben.

Wir haben junge Leute, die bei FEDECOCAGUA auf dem Feld arbeiten, um anderen Produzenten aus den verschiedenen Regionen zu helfen. Und das ist ein Mehrwert, den wir als solchen erkennen müssen.”

Bewusste Konsument/-innen entscheiden mit

Den Konsumenten bieten wir eine professionelle Leistung.Gerardo De León

Damit der im Ursprungsland geröstete Fair Trade-Kaffee ein Erfolg wird, sind natürlich auch bewusste Verbraucherinnen und Verbraucher gefragt: „Jetzt liegt es am Konsumenten: Es ist wichtig, dass deutsche Konsumentinnen und Konsumenten der GEPA-Initiative anschließen.“

Er betont: „Hier wird eine professionelle Leistung angeboten. Jedes Päckchen Kaffee von der GEPA, das im Ursprung geröstet und verpackt wird, kann für die Zukunft der Kleinbauern eine fundamentale Bedeutung bekommen.“

Stand 09/2018

WEITERE INFORMATIONEN

Warum Verarbeitung im Ursprungsland #mehrWertFürAlle bedeutet, lesen Sie im
Special zum Thema Wertschöpfung

Weitere Porträts der Mitglieder von APROLMA und FEDECOCAGUA
finden Sie hier

Fair Trade-Kaffee

Geröstet in Guatemala

 | Foto: GEPA - The Fair Trade CompanyIm Shop kaufen

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Neue Wege
bei FEDECOCAGUA

Die eigene Rösterei eröffnet dem langjähirgen GEPA-Partner in Guatamala neue Perspektiven.

 | Foto: GEPA – The Fair Trade Company/A. Welsing