Die Schokoladenindustrie steht immer wieder im Fokus, wenn es um Kinderarbeit im Kakao-Anbau geht. So geht der bereits zweite Teil der NDR-Doku „Schmutzige Schokolade“ den – oftmals leeren – Versprechen der internationalen Schokoladenkonzerne auf den Grund.
Das Verbot ausbeuterischer Kinderarbeit ist eines der wichtigsten Kriterien im Fairen Handel. In den Standards von Fairtrade International (FLO), der World Fairtrade Organization (WFTO) und Naturland sowie Naturland Fair sind regelmäßige Kontrollen geregelt.
Fairer Handel hat das Ziel, zusammen mit den Handelspartnern eine Weiterentwicklung anzustoßen, und das ist oft ein langjähriger Prozess.
Kein Zertifizierungssystem kann ausbeuterische Kinderarbeit zu 100 Prozent ausschließen. Jedoch sind die Kontrollmechanismen von FLO, WFTO und Naturland sowie unsere eigenen Kontakte wichtige Bausteine: Sie helfen, die Produzenten für das Thema zu sensibilisieren und Missstände gegebenenfalls aufzudecken. Sollten Verstöße vorkommen, suchen wir gemeinsam mit unseren Partnern wie FLO und der betroffenen Organisation nach Lösungen. Der Handelspartner hat dann einige Monate Zeit, seine Abläufe zu verbessern. Falls das nicht geschieht, wird die Organisation aus dem System des Fairen Handels ausgeschlossen und die entsprechende Kontrollstelle entzieht ihnen die Zertifizierung. Das heißt für uns, dass wir mit der betreffenden Organisation nicht weiter zusammenarbeiten.
Eine der größten Ursachen für Kinderarbeit ist die Armut der Eltern. Wenn Eltern durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen mehr verdienen, haben Kinder bessere Chancen. Schulbesuch und Gesundheitsvorsorge für Kinder werden häufig aus unseren Mehrpreiszahlungen finanziert.
Ein Teil der GEPA-Mehrpreise fließt in Gemeinschaftsprojekte, über die die Bauern selbst bestimmen. Unser Kakaopartner Cooproagro in der Dominikanischen Republik hat beispielsweise in die Schule vor Ort investiert. Aus den Mehrpreisen des Fairen Handels wurde eine Cafeteria für die Schüler aufgebaut.
Die langfristigen Handelsbeziehungen, die wir mit unseren Partnern pflegen, bieten ihnen die Sicherheit, die sie für solche Projekte brauchen.
Die GEPA kauft Kakaobohnen und Kakaobutter zu fairen Handelsbedingungen direkt bei Kleinbauerngenossenschaften in Lateinamerika und Westafrika ein. Dabei haben wir uns in Westafrika (São Tomé und Kamerun) bewusst für kleinere Kakaopartner entschieden, mit denen wir gemeinsam Entwicklung anstoßen können.
Unsere Kakao-Partner sind zurzeit:
Wir kennen unsere Partner und wissen, wo die Zutaten zum Beispiel für Schokolade herkommen. Wir arbeiten direkt mit den Kakaogenossenschaften zusammen – unsere Einkaufs- sowie und unsere Grundsatzabteilung stehen in regelmäßigem Dialog mit unseren Partnern und thematisieren dabei u. a. das Problem Kinderarbeit. Nur so lassen sich die Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort nachvollziehen, „ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Kinderarbeit“, bestätigt auch der NDR in seiner Dokumentation.
Wir können also die gesamte Handelskette überblicken – im Gegensatz zu anderen Fairtrade-Lizenznehmern, die häufig bei einem FLO-zertifizierten Importeur Kakaobohnen einkaufen. Wir lassen unsere Produkte bei mittelständischen Verarbeitern herstellen, was aufwändiger ist, als Massenware zu produzieren. Als Konsequenz wissen wir aber, dass die von uns eingekaufte Rohware wie Kakaobohnen in der Form von Pulver oder Butter im entsprechenden Produkt auch wirklich zum Einsatz kommt.
Machen auch Sie sich auf den Weg des Kakaos: Am Beispiel der Schokoladensorte „Mascobado Vollmilch“ können Sie unsere Lieferkette transparent nachvollziehen unter www.fairtrade.de
Stand 2014
Ausführliches Positionspapier
„Fairer Handel gegen ausbeuterische Kinderarbeit – Chancen und Grenzen“ als pdf zum Download
Mehr über die Lebens- und Arbeitsbedingungen im Kakaoanbau
können Sie auf unserer Infoseite www.fairtrade.de nachlesen
Fair oder nicht fair?
den Standardvergleich des Forum Fairer Handel herunterladen