Eine langjährige Bewegung feiert: Zum gemeinsamen Jubiläum von GEPA und Weltladen-Dachverband kamen mehr als 350 Ehrenamtliche der Weltläden und Aktionsgruppen aus Nordrhein-Westfalen zusammen. Das Fest im Regionale Fair Handelszentrum der GEPA war eine schöne Gelegenheit, um gemeinsam zurück und nach vorne zu blicken.
Das Duo „Duo Lombardi Sta. Maria“ begleitete das Fest musikalisch. Mit fairen Spezialitäten vom Wuppertaler Catering „Charlotte“ konnten sich die Gäste den Fairen Handel auf der Zunge zergehen lassen: von Süßkartoffel-Kokos-Suppe bis zu mexikanischem Gemüse-Eintopf sowie Frucht- oder Schokoschnitten. GEPA-Kaffeekreationen von der hauseigenen Bar rundeten den fairen Genuss ab.
Eindrücke vom Fest und Stimmen von Engagierten aus Weltläden und Gruppen sehen Sie im Video:
Jorge Inostroza, GEPA-Vertriebsleiter Weltläden und Gruppen führte mit Klaus Wöldecke, Geschäftsführer des Weltladen-Dachverbandes, durch das abwechslungsreiche Programm des Nachmittages. Viele Vertreterinnen und Vertreter von Weltläden berichteten von ihren Anfängen, aber auch von ihren Erfolgen bis heute. Die Spanne reichte dabei von „jungen“ Läden, die erst wenige Monate oder wenige Jahre bestehen bis zu denen, die schon seit den Anfängen der Weltladen-Bewegung dabei sind.
Eine Aktive des Weltladens in Duisburg erinnerte sich an das Motto der Anti-Apartheit Aktion vor 40 Jahren, ausgedrückt in einem der ersten Produkte, den Kerzen aus Soweto: „Es ist besser, ein Licht anzuzünden, als auf die Dunkelheit zu schimpfen“. Ein Motto, das bis heute immer wieder der Motor sein kann, sich für Veränderungen einzusetzen.
Silke Mählenhoff vom Vorstand des Weltladen-Dachverbandes würdigte das Engagement der Weltläden und erinnerte an ein Wort des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler zum 30-jährigen Jubiläum des Verbandes, das bis heute aktuell ist: „Wir können alle stolz darauf sein, dass die Idee lebendig geblieben ist. Die Weltladenbewegung ist eine Erfolgsgeschichte!“
Thomas Speck, noch bis Ende März GEPA-Geschäftsführer betonte die Rolle der vielen Engagierten. „Ohne die Bewegung der vielen Ehrenamtlichen wäre der Faire Handel nicht da, wo er heute ist.“ Sie waren schon vor der Gründung von Organisationen wie Weltladen-Dachverband und GEPA aktiv.
„Heute kommt kein großer Konzern darum herum, über Nachhaltigkeit zu reden. Vielen ist aber nicht bewusst, dass die Engagierten der Weltladen-Bewegung die ersten waren, die Sozialverträglichkeit und Wirtschaft zusammengebracht haben. Ich glaube, dass es für den Fairen Handel auch in den nächsten 40 Jahren besonders wichtig ist, dass es eine starke Bewegung von Menschen gibt, die sich nicht wegen eines Geschäftsmodelles engagieren, sondern weil es für sie eine Herzensangelegenheit ist“, gab Thomas Speck den Gästen mit auf den Weg. Er selbst hat die GEPA rund 25 Jahre lang geleitet.
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Im Rahmen einer Mitmachaktion konnten die Besucherinnen und Besucher ihre Wünsche für die Zukunft der Weltläden auf Puzzleteile schreiben, die im Juni auf der Weltladen-Fachtagung in Bad Hersfeld ausgewertet werden.
Dorothea Weber und Petra Bald, die für die GEPA die Weltläden in Nordrhein-Westfalen als Außendienst betreuen, brachten es abschließend auf den Punkt: „Wir schätzen es, dass die Weltläden alle so vielfältig und immer wieder für eine Überraschung gut sind!“
Im Jahr 1975 entstand die „Arbeitsgemeinschaft der Dritte Welt Läden“, Vorläuferorganisation des heutigen „Weltladen-Dachverbandes“. Im selben Jahr haben die Weltläden, die kirchlichen Jugendverbände und kirchliche Hilfswerke die „Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt“ – kurz: GEPA, gegründet. Denn die Weltläden brauchten eine Vertriebs- und Importorganisation.
Stand 03/2015
G wie... Geschichte
Die Anfänge der GEPA: „Schon fair, bevor es 'nachhaltig' hieß."