ÖKO-TEST bewertet GEPA-Seife mit „ungenügend“

Wie es zu dem Urteil kam
und was wir tun

Das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST hat für die kommende Oktober-Ausgabe 19 Kosmetikprodukte (Cremes, Lotionen, Seifen) zum Thema „Faire Kosmetik“ untersucht, darunter auch unsere vegane Seife „Rose“. Die GEPA-Seife wurde aufgrund bestimmter Inhaltsstoffe mit „ungenügend“ bewertet. Wir bedauern dieses Urteil und nehmen die Kritik von ÖKO-TEST sehr ernst. 

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick:

  • Die getestete Seife ist verkehrsfähig und entspricht der EU-Kosmetikverordnung. Sie ist zudem dermatologisch getestet. Sie ist nicht biozertifiziert.

  • Die GEPA hat sofort reagiert: Gemeinsam mit unserem Partner Palam Rural Centre haben wir ein Optimierungskonzept auf den Weg gebracht. Palam Rural Centre hat bereits die Rezeptur umgestellt und einen Großteil der kritisierten Stoffe minimiert.

  • Entgegen der Aussage von ÖKO-TEST haben wir beim Aspekt Fairer Handel alle Stufen der Wertschöpfungskette berücksichtigt: Sowohl die Weiterverarbeitung bei unserem Partner als auch die Zulieferer der Rohstoffe werden durch ein EFTA-Assessment abgeprüft. Dieses Monitoring-System ist angelehnt an das Lieferkettenmanagement der World Fair Trade Organization (WFTO), die auch ÖKO-TEST als Label des Fairen Handels anführt.

Zusätzlich hat ÖKO-TEST den Fair-Aspekt zwar untersucht und in dem Artikel beleuchtet, er ist jedoch nicht in das Urteil eingegangen.

Welche Inhaltsstoffe hat ÖKO-TEST genau kritisiert?

ÖKO-TEST wertete die GEPA-Seife ab, weil sie Duftstoffe wie Lilial, Moschusverbindungen, Phthalate und halogenorganische Verbindungen enthält. Dabei legt das Magazin strengere Kriterien zugrunde, als die EU-Kosmetikverordnung vorschreibt. Mehr über die einzelnen Stoffe und warum ÖKO-TEST sie beanstandet finden Sie in unserer Kundeninformation.

GEPA-Partner hat kritisierte Duftstoffe und Weichmacher bereits minimiert

Wie oben bereits erwähnt, haben wir direkt, als wir die ersten Analysen von ÖKO-TEST zugeschickt bekamen, gemeinsam mit unserem Partner Palam Rural Centre in Indien ein Optimierungskonzept auf den Weg gebracht – und das zeigt schon erste Erfolge: Die kritisierten Stoffe konnte unser Partner schon zum größten Teil minimieren. Das hat uns das von uns beauftragte und akkreditierte Labor bestätigt.

Die Seifen, die wir zukünftig von Palam Rural Centre beziehen, stellt unser Partner nach dieser optimierten Rezeptur her. Zurzeit diskutieren wir, wie man außerdem die halogenorganischen Verbindungen ersetzen kann. 

Fairer Handel: Verschiedene Ansätze

ÖKO-TEST stellt im Artikel die verschiedenen Ansätze der beteiligten Unternehmen dar. Der Fokus des Magazins lag insgesamt auf den Rohstoffen der getesteten Kosmetikprodukte und ihrer Zertifizierung.

Obwohl die GEPA eine Handelsmarke ist bzw. als Organisation „fair“ ist (wie wir auch ÖKO-TEST gegenüber angemerkt haben), hat uns die Verbraucherzeitschrift der Kategorie „Label“ zugeordnet. Als Fair Trade-Leistung der GEPA hebt ÖKO-TEST u.a. Mindestpreise, Vorfinanzierungen und langfristige Handelsbeziehungen hervor. 

GEPA berücksichtigt alle Stufen der Wertschöpfungskette

Entgegen der Aussage von ÖKO-TEST haben wir beim Aspekt Fairer Handel alle Stufen der Wertschöpfungskette berücksichtigt: Sowohl die Weiterverarbeitung bei unserem Partner Palam Rural Centre als auch die Zulieferer der Rohstoffe werden durch ein EFTA-Assessment (Monitoring der European Fair Trade Association) abgeprüft. Dieses Monitoring-System ist angelehnt an das Lieferkettenmanagement der World Fair Trade Organization (WFTO), die auch ÖKO-TEST als Label des Fairen Handels anführt.

Palam Rural Centre: Chancen für „Unberührbare“

Weiterverarbeitung

Die GEPA-Seife wird bei unserem Partner Palam Rural Centre in Indien von Hand hergestellt unter fairen Bedingungen. 

  • Die Produzentenorganisation gibt den sogenannten „Unberührbaren“, die aufgrund des Kastensystems in Indien benachteiligt werden, eine Chance auf einen Arbeitsplatz und damit Einkommen
  • Palam Rural Centre zahlt seinen Mitarbeiter/-innen einen Lohn, der mehr als doppelt so hoch liegt wie der gesetzliche Mindestlohn
  • Außerdem investiert die Organisation in Weiterbildung und Gesundheit.

Einkauf von Rohstoffen

  • Für die meisten Rohstoffe gibt es noch keine Fair-Zertifizierung.
  • Das in der Seife enthaltene Kokosnussöl ist zwar nach Fairtrade International zertifizierbar; allerdings sind hier oft Mindestabnahmemengen Voraussetzung. Kleine Organisationen wie Palam Rural Centre können diese nicht erfüllen. 
  • Palam Rural Centre zahlt den Zulieferern Preise, die Produktionskosten decken und Spielraum für Investitionen lassen. 
  • Die Zulieferer stehen unter Regierungsverwaltung und müssen sich daher an strenge gesetzliche Vorgaben halten, z. B. Zahlung von nationalen Mindestlöhnen, gesetzliche Vorgaben zur Arbeitszeit und Arbeitssicherheit, Versammlungsfreiheit

Ihr Vertrauen ist uns wichtig

Wir möchten daher die für uns zentralen Punkte entwicklungspolitischer Auftrag, Produktqualität sowie höchstmöglicher Verbraucherschutz in Einklang bringen. Deshalb arbeiten wir ständig daran, die Qualität unserer Produkte auf allen Ebenen zu verbessern, um unseren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. 

Das sind wir Ihnen, unseren Kundinnen und Kunden schuldig, die uns großes Vertrauen entgegen bringen.

Stand: 09/2017

WEITERE INFORMATIONEN

Mehr über unseren Seifenpartner erfahren Sie in der
Handelspartner-Darstellung zu Palam Rural Centre

Die wichtigsten Punkte zur ÖKO-TEST-Bewertung unserer Seife finden Sie hier
In unserer Kundeninformation zum Download

Wer weitere Details nachlesen möchte, sowohl zu den Inhaltsstoffen, als auch zum Fair-Handelsaspekt, findet hier unsere ausführliche
Hintergrundinformation zum Download

Partner

Palam Rural Centre

Seit 1979 arbeitet die GEPA mit Palam Rural Centre zusammen. Die Organisation bietet Chancen für benachteiligte Bevölkerungsgruppen.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company