GEPA fordert Menschenrechte auf den Philippinen

Weltgebetstag: „Was ist denn fair?“
Partner sind Willkürjustiz ausgeliefert

„Was ist denn fair?“: Unter diesem Motto feiern Menschen in rund 100 Ländern den diesjährigen Weltgebetstag der Frauen. Die GEPA unterstützt diesen Tag, der in Deutschland von Frauenorganisationen und -verbänden christlicher Kirchen getragen wird. Thema ist dabei die Verletzung der Menschenrechte auf den Philippinen.

Allgemein hat sich die Menschenrechtslage seit Amtsantritt von Präsident Rodrigo Duterte im Juni 2016 massiv verschärft. Auch GEPA-Partner sind von Willkürjustiz auf den Philippinen betroffen: Zum Beispiel werden Mitglieder des Panay Fair Trade Center (PFTC) systematisch kriminalisiert, bedroht und getötet. 

Menschenrechtsverletzungen an der Tagesordnung

Da solche Menschenrechtsverletzungen auf den Philippinen an der Tagesordnung sind und in der Regel straflos bleiben, fordert die GEPA eine grundlegende Reform des Justizsystems. Dazu gehören beispielsweise der Schutz von Menschenrechtsaktivisten und die konsequente Untersuchung und Bestrafung von außergerichtlichen Hinrichtungen, politisch motivierten Morden und konstruierten Anklagen. Wir schließen uns damit dem „Aktionsbündnis Menschenrechte – Philippinen“ an, dem u. a.die GEPA-Gesellschafter MISEREOR und Brot für die Welt angehören.

Die Mehrzahl der Menschenrechtsaktivisten fällt Konflikten um Land zum Opfer. Trotz eines Landreformprogramms von 1988 müssen viele landlose Kleinbäuerinnen und Kleinbauern große Teile der Ernte an Grundherren abführen. 

Ein Beispiel dafür, wie der Faire Handel Kleinbauern auf den Philippinen dabei unterstützt, ihre Rechte wahrzunehmen, ist die Alter Trade Corporation (ATC). Von der Organisation bezieht die GEPA ihren Mascobado-Vollrohrzucker. Aus landlosen Arbeitern sind auch durch den Fairen Handel erfolgreiche Biobauern geworden.

PFTC: Morde an Mitgliedern – bis heute folgenlos

Von der Organisation PFTC bezieht die GEPA „Banana Chips“. 2014 wurden der Mitbegründer und langjährige Vorstandsvorsitzende Romeo Capalla sowie der Kleinbauer Dionisio Garete nach jahrelangen massiven Drohungen und Beschuldigungen auf offener Straße erschossen. Bis heute hat die Justiz die Morde nicht konsequent strafrechtlich verfolgt.

Ruth Fe Salditos, ebenfalls Mitbegründerin und jahrelange Präsidentin von PFTC, wurde mehrfach als Terroristin denunziert und aufgrund gefälschter Beweise des Mordes angeklagt. Man ließ sie frei, nachdem die italienische Fair Trade-Organisation CTM eine Kaution gezahlt hatte. Nach wie vor muss sie um ihr Leben fürchten. Viele ihrer Mitstreiter sind noch im Gefängnis ohne Aussicht auf wenigstens zeitweilige Freilassung durch Zahlung einer Kaution.

So engagieren sich GEPA und Fair Handelsbewegung

Diese Solidarität gibt uns die Kraft weiterzukämpfen.Ruth Fe Salditos
  • Aus Solidarität für PFTC initiierte die GEPA nach den Morden an Romeo Capalla und Dionisio Garete Briefe an den damaligen Präsidenten Aquino und die philippinische Botschaft. Mehr erfahren

  • Beim Appell an die Botschaft haben sich auch Weltläden und Aktionsgruppen engagiert. 

  • Gemeinsam mit dem Forum Fairer Handel und anderen deutschen Fair Handelsorganisationen wandte sich die GEPA an das Bundesentwicklungsministerium

  • Die GEPA beteiligte sich ebenfalls an einer internationalen Friedens- und Solidaritätsmission unter Federführung der italienischen Fair Trade-Organisation CTM und der World Fair Trade Organization (WFTO). 

  • Zur Unterstützung von Ruth Fe Salditos hat die GEPA mit befreundeten Fair-Handels-Organisationen eine Arbeitsgruppe auf EU-Ebene gebildet, die gemeinsame Aktionen und die Kommunikation koordiniert, um in dringenden Fällen sofort reagieren zu können. 

  • PFTC hat mit der finanziellen Unterstützung der GEPA eine Mitarbeiterin eingestellt, die Menschenrechtsverletzungen an PFTC dokumentiert und Ruth Fe Salditos beim Gerichtsprozess unterstützt

 

Stand 03/2017

WEITERE INFORMATIONEN

Alles rund um den Weltgebetstag der Frauen erfahren Sie unter
weltgebetstag.de

Hier können Sie den Brief nachlesen, den die GEPA im März 2014
nach dem Mord an Romeo Capalla an Präsident Aquino geschickt hat (deutsche Übersetzung)

Weitere Infos und Eindrücke über die Situation auf den Philippinen finden Sie
in der Reportage von Anfang 2015

Mehr Hintergründe lesen Sie in unserer
Stellungnahme zu Menschenrechtsverletzungen auf den Philippinen

Lesen Sie hier auch unsere
Pressemitteilung zum Thema

Eine Bestandsaufnahme zur Situation sowie auf Seite 12 einen Beitrag über die Morde und Repressionen bei PFTC liefert
der Menschenrechtsbericht Philippinen des Aktionsbündnisses Menschenrechte Philippinen

Tag der Menschenrechte 2019

Freispruch für
Ruth Fe Salditos

Der Freispruch lässt kurz aufatmen – Menschenrechte werden auf den Philippinen aber weiterhin mit Füßen getreten.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company/C. Nusch

Reportage

Bitterer Zucker wird süß

Was sich für die Zuckerbauern bei ATC durch den Fairen Handel verändert hat, lesen Sie hier.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company/C. Nusch

Partner

Für Kinderrechte

PREDA setzt sich für sexuell missbrauchte sowie unschuldig verurteilte Kinder und Jugendliche ein. Wie der Faire Handel dazu beiträgt, lesen Sie hier.

 | Foto: PREDA