Was für ein besonderer Auftakt in unser Jubiläumsjahr 2025! Am 7. Januar konnten wir Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze auf Einladung des Wuppertaler Bundestagsabgeordnetem Helge Lindh mit einer Delegation der Wuppertaler SPD und weiteren Gästen bei uns in Wuppertal-Vohwinkel begrüßen. Unsere interessierten Besucher*innen haben Einblicke in unsere Pionierarbeit im Fairen Handel gewonnen, die wir seit nunmehr 50 Jahren erfolgreich leisten (am 14. Mai 2025 feiern wir den 50. Geburtstag der GEPA). Dafür ging es in unser Kaffeelabor, unser Hochregallager und unseren GEPA-Store, bevor abschließend ein gemeinsames Pressegespräch stattfand. Organisiert wurde der Besuch von der Wuppertaler SPD.
Nach einer kurzen Begrüßung ging es für unsere Gäste unter Begleitung von Peter Schaumberger (GEPA-Geschäftsführer Marke und Vertrieb) direkt ins GEPA-eigene Kaffeelabor. Das ist das Reich unserer Einkaufsmanager*innen Franziska Bringe (u.a. Afrika) und Kleber Cruz Garcia (Lateinamerika). Wie bei anderen großen Marken auch werden bei uns Kaffees getestet und zu ausgereiften Kompositionen zusammengeführt. Auch GEPA-Einkaufsleiter Stephan Beck nutzte die Gelegenheit, um seine Abteilung und die Arbeit der GEPA näher vorzustellen. Natürlich darf in unserem Kaffeelabor ein sogenanntes „Coffee Cupping“ nicht fehlen, an dem Svenja Schulze und Helge Lindh mit großem Interesse teilgenommen haben. Sie hatten sichtlich Spaß am Schlürfen des Kaffees. Helge Lindh betonte beim Pressegespräch später am Nachmittag: „In einem Schluck Kaffee stecken all die Fragen: Was sind wirklich faire und gerechte Handelsbeziehungen? Klimafragen, die immer auch soziale Fragen sind. Es geht um Gerechtigkeitsfragen im nationalen wie im internationalen Sinne. Aber auch Demokratie- und Bildungsaspekte. Es ist alles verdichtet in der Arbeit der GEPA“.
Für Gäste bei uns ist ein Stopp in unserem Hochregallager immer besonders beeindruckend. Auf einer Fläche von 8.500 m² stapeln sich hier palettenweise Schokoladen-, Kaffee- und weitere faire GEPA-Produkte buchstäblich bis unter die Decke. Da staunten auch Entwicklungsministerin Svenja Schulze, Helge Lindh oder Heiner Fragemann (Erster Bürgermeister Wuppertal) nicht schlecht. Von unseren rund 160 Mitarbeiter*innen sind etwa 40 im Lager beschäftigt.
Unser GEPA-Store in Wuppertal-Vohwinkel ist montags bis freitags von 10 bis 18 Uhr für alle geöffnet. Hier stellen wir unser breit gefächertes Sortiment an fair gehandelten Produkten aus – vom Schokoriegel über Kekse, Kaffee, Tee und Honig bis hin zu fairem Handwerk wie Pyjamas, Schmuck oder Accessoires fürs Badezimmer. Doch ist unser Store nicht nur ein Verkaufsraum, sondern hat auch eine Kaffeebar zu bieten, an der sich Svenja Schulze und Peter Schaumberger einen fairen GEPA-Kaffee genehmigten, zubereitet vom stellvertretenden Store-Leiter Serkan Ege. „Für weniger egal im Regal“ – passend zu diesem Slogan unserer Markenkampagne wies Peter Schaumberger auch auf das Wahljahr 2025 hin: „Wir sprechen uns deutlich und explizit gegen jegliche Form von Rassismus und Rechtsextremismus aus. Wir wählen das Bessere – auch am Regal. Wir haben die Wahl und haben es in der Hand, für Gerechtigkeit am Regal und in der Welt zu sorgen“.
Beim abschließenden Pressegespräch begrüßte unsere Pressesprecherin Barbara Schimmelpfennig zum einen Ministerin Svenja Schulze und Helge Lindh auf dem Podium sowie von GEPA-Seite Geschäftsführer Peter Schaumberger und Andrea Fütterer. Sie ist nicht nur Leiterin unserer Abteilung Grundsatz und Politik, sondern auch Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel (FFH). In dieser Funktion nutzte sie die Gelegenheit, um auf die politischen Forderungen des FFH für die Bundestagswahl am 23. Februar 2025 „Für eine zukunftsfähige Wirtschaft mit fairen und nachhaltigen Lieferketten in einer vielfältigen Gesellschaft“ aufmerksam zu machen. Sie hob besonders die darin beschriebene Notwendigkeit einer gerechten Klimafinanzierung von Deutschland und der EU für Kleinbäuer*innenorganisationen hervor: "Schließlich sind diese am meisten von den Folgen der Klimakrise betroffen", so Andrea Fütterer. Und weiter: "Mit 500 000 Euro für Klimaprojekte haben wir in den vergangenen Jahren unsere Partner im Globalen Süden unterstützt".
Das Podium tauschte sich dabei nicht nur über die Rolle des Fairen Handels für eine gerechtere globale Weltordnung sowie aktuelle Herausforderungen aus – es wurde auch der Fokus gerichtet auf unser diesjähriges Jubiläumsjahr: Am 14. Mai 2025 wird die GEPA 50 Jahre alt! Dazu Peter Schaumberger, GEPA-Geschäftsführer Marke und Vertrieb: „Wir sind überzeugt, dass eine gerechtere Welt möglich ist! Die Wirkung des Fairen Handels erleben wir seit fast 50 Jahren – einem halben Jahrhundert Fairness. So lange schon haben Menschen die Wahl, sich für Gerechtigkeit zu entscheiden – und das schon bei der ersten Tasse Kaffee am Morgen“.
Peter Schaumberger wies darüber hinaus auf die Allianz Faire und ökologische Marktwirtschaft (FÖM) hin, die die GEPA initiiert hat. Dahinter steht die Frage, wie man den Gedanken des Fairen Handels bis hin ins Regal und zu den Konsument*innen tragen. Die Allianz möchte mit ihrer Absichtserklärung mit den großen Handelshäusern wie ALDI, Rewe und Co erreichen, dass Unternehmen freiwillig vorangehen und anderen als Vorbild dienen. „Müssen sich denn Bio- und Fair Trade-Hersteller den Gebaren der Supermärkte unterordnen, oder kann man etwas verändern? Schaffen wir es, dass sich das Oligopol des Lebensmittelhandels den Ideen des Fairen Handels anpasst und öffnet?“, so Peter Schaumberger.
Svenja Schulze hob die Bedeutung der GEPA und der Fair Handelsbewegung hervor: „Faire Lieferketten sind mir enorm wichtig. Und das mit den Landwirten vor Ort zu organisieren, sicherzustellen, dass es eine faire Bezahlung gibt, das hat die GEPA über 50 Jahre getan und damit wirklich etwas verändert in der Welt. Ich glaube, wir würden heute kein Lieferkettengesetz in Deutschland haben – und auch kein europäisches – wenn es dieses enorme Engagement nicht gegeben hätte. Dahinter stecken eine ganze Bewegung und viele Ehrenamtliche, die sich zum Beispiel in den Weltläden engagieren. Oft sind der Kaffee, der Kakao oder die Schokolade Anlass für ein Gespräch: Was kann ich mit meinem eigenen Konsumverhalten dazu beitragen, damit es den Menschen, die das produzieren, etwas besser geht. Und nochmal alles, alles Gute zum Jubiläum der GEPA!“ Svenja Schulze wies außerdem noch auf ein weiteres Jubiläum hin: Seit 2010, also seit nunmehr 15 Jahren, ist Wuppertal Fairtrade-Town.
Unter den Gästen, die zum Ende des Gesprächs ihre Fragen ans Podium richten konnten, gehörten unter anderem Carsten Gerhardt (Chairman der Circular Valley Foundation), Wuppertals Erster Bürgermeister Heiner Fragemann, Benjamin Thunecke (Geschäftsführer der GESA Gruppe und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Wuppertaler Stadtrat), Josef Neumann (Landtagsabgeordneter), Jochen Motte (Vereinigte Evangelische Mission), Dietmar Bell (Aufsichtsratsvorsitzender der Wuppertaler Stadtwerke), Antonio Scarpino (Geschäftsführer des SPD-Unterbezirks Wuppertal, Remscheid, Solingen) sowie Dr. Christelle Beti von der Deutsch-Kongolesischen Gesellschaft.
Für uns bildete die Veranstaltung mit dem Besuch der Bundesentwicklungsministerin einen mehr als gelungenen Start in das Jahr des 50-jährigen Bestehens der GEPA.
Stand 01/2025
Mehr zur Allianz Faire und Ökologische Marktwirtschaft (FÖM)
in unserer Meldung zur BIOFACH 2024
Was sind die Kriterien und Kernziele der GEPA?
Unsere Kriterien für einen wirklich Fairen Handel
Politische Forderungen des Forum Fairer Handel für die Bundestagswahl:
Für eine zukunftsfähige Wirtschaft mit fairen und nachhaltigen Lieferketten in einer vielfältigen Gesellschaft