Kakao-Plus-Preis der GEPA – wie Fairer Handel Kinder im Globalen Süden schützen und ihnen bessere Bildungschancen bieten kann, wird besonders deutlich am Beispiel Kakao. Am 12. Juni ist der UN-Aktionstag gegen ausbeuterische Kinderarbeit oder kurz Welttag gegen Kinderarbeit.
Die weltweite Inflation setzt Produzent*innen im Globalen Süden noch stärker unter Druck. GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger: „Faire Preise sind in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten aufgrund des Kriegs in Europa wichtiger denn je. Davon sind Kleinbauernfamilien im Globalen Süden noch viel stärker betroffen als wir.“
Damit sie ihre Existenz nachhaltig sichern und ihre Kinder zur Schule schicken können – oder zur Universität, wie die Kakaobäuerin Josephine Nakato von unserem Partner BGCSL in Uganda – sind zwei Punkte zentral:
Eine große Rolle spielt außerdem:
All das kennzeichnet den Fairen Handel der GEPA.
Dass man mit fairer Schokolade ein Zeichen setzen und einen Beitrag leisten kann, überzeugt auch unsere Botschafterin Celia Šašić, ehemalige Nationalspielerin und zweimalige Europameisterin: „Durch Fairen Handel verdienen die Kakaobäuer*innen genug, um ihre Kinder zur Schule zu schicken. Das ist großartig, denn so wird ausbeuterische Kinderarbeit verhindert."
Damit Kinder aus Kakaobauern-Familien auch in Zeiten niedriger Weltmarktpreise bessere Perspektiven haben, hat die GEPA mit ihrem Kakao-Plus-Preis einen eigenen Mindestpreis als Absicherung nach unten für ihren Bio-Kakao festgelegt. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Debatte über ein existenzsicherndes Einkommen. Gerade im Kontext von ausbeuterischer Kinderarbeit ist es wichtig, die Lebens- und Einkommenssituation der Familien zu verbessern.
Auch eine kurze, transparente Lieferkette spielt eine große Rolle, um das Risiko ausbeuterischer Kinderarbeit zu minimieren. Anhand von Chargennummern und Lieferscheinen können wir den Weg von der Bohne bis zum Päckchen oder zur Schokoladentafel direkt nachverfolgen. Die Lieferkette ist kurz, da wir in der Regel direkt mit den Genossenschaften handeln.
Schauen Sie unsere Bildergalerie an und lernen Sie den Weg unseres fairen Bio-Kakaos mit seinen Etappen kennen:
Die GEPA arbeitet nach den zehn Prinzipien der World Fair Trade Organisation (WFTO). Sie verbindet Prävention von ausbeuterischer Kinderarbeit (Prinzip 5) mit der Förderung von Aus- und Weiterbildung (Prinzip 8). So können auch langfristig bessere Einkommenschancen generiert werden. Die Förderung von hochwertiger Bildung wird ebenfalls im UN-Nachhaltigkeitsziel 4 festgelegt. Dies trägt allgemein dazu bei, auch zukünftig ausbeuterische Kinderarbeit zu reduzieren.
Seit 2021 bezieht die GEPA Kakao von der Kooperative BGCSL in Uganda. Die Organisation unterstützt Mitglieder ganz konkret bei der Ausbildung ihrer Kinder – so auch Josephine Nakato, Kakaobäuerin bei BGCSL: „Mein Sohn besucht die Makerere-Universität und die Kooperative übernimmt einen Teil der Studiengebühren.“
Peter Marahi, Manager bei BGCSL: „Wir sind stolz darauf, die GEPA als Käufer zu haben. Seitdem sind die Auswirkungen spürbar und zwar sowohl auf der Ebene der Kooperative als auch der Ebene der Farmer*innen.”
Einkommensfördernde Maßnahmen tragen zur Vermeidung von Kinderarbeit bei – beim gemeinsamen Projekt von BGCSL und GEPA wird auch gleichzeitig das Klima geschützt:
„Durch das Projekt entstehen zusätzliche Möglichkeiten, Einkommen zu erwirtschaften. Insbesondere für Jugendliche und Frauen. Das wirkt wiederum Armut und damit ausbeuterischer Kinderarbeit entgegen“, erläutert Silvia Kurte, GEPA-Einkaufsmanagerin Kakao.
„Die Auswirkungen der Klimakrise wie Dürren und starke Regenfälle gelten zudem als Hauptursache für die drastisch-niedrigen Einkommen in der Region“, führt Silvia Kurte weiter aus. „Eigenen Angaben zufolge leben zwei Drittel der Mitglieder unterhalb der Armutsgrenze.“ Nicht zuletzt wird die Zukunft von Kindern auch durch die Klimakrise stark geprägt.
Laut NORC-Studie der Universität Chicago werden 1,5 Mio. Kinder in Westafrika im Kakao-Anbau ausgebeutet. Die Organisation „gebana Togo“ zeigt, wie es anders geht. Mit der Fairtrade-Prämie der GEPA unterstützt gebana Togo die Schulen beim Kauf von Möbeln und Unterrichtsutensilien. Teilweise übernimmt gebana Togo für die Kinder der Bauernfamilien die Schulgebühren für die weiterführenden Schulen.
Durch die höheren Einnahmen über die GEPA und den Fairen Handel konnte die Kooperative COOPROAGRO (Dominkanische Republik) eine Schule um ein neues Gebäude erweitern. Außerdem erhalten alle Kinder der Bauernfamilien nach den großen Ferien neue Schulsachen. Auch Arianny Holguin und ihr Cousin Dawil stammen beide aus Kakaobauernfamilien.
Wie sie vom Fairen Handel profitieren, zeigt das Video:
Weltweit werden 160 Millionen Kinder ausgebeutet: Sie tragen schwere Lasten, hantieren mit gefährlichen Werkzeugen, werden sogar versklavt oder zur Prostitution gezwungen. Davon zu unterscheiden ist die Mithilfe im elterlichen Betrieb: Generell dürfen Kinder unter 15 Jahren nach den Kriterien von Fairtrade International und im Sinne der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in der schulfreien Zeit im Betrieb mithelfen, wenn sie leichte Tätigkeiten verrichten.
Näheres im Positionspapier der GEPA: gepa.de/positionspapier-kinderarbeit
Im Rahmen der Kampagne lieferkettengesetz.de setzt sich die GEPA für ein EU-Lieferkettengesetz ein. Denn viel zu oft tragen europäische Unternehmen mit skrupelosten Geschäftspraktiken wie ausbeuterischer Kinderarbeit bei.
Stand 06/2023
Lesen Sie hier unser
Positionspapier ausbeuterische Kinderarbeit
Mehr über unseren Kakao-Plus-Preis in unserem
Themenspecial "Faire Schokowelten"
GEPA-Einkaufsmanagerin Silvia Kurte im
Podcast zum Katholikentag 2022 "Auf ein Teilchen mit ..." (Mai 2022)
GEPA-Pressesprecherin Barbara Schimmelpfennig zu Gast im Podcast
Chocolate Stories, Folge: Schokolade geht besser! (Oktober 2021)