Geflüchtete Menschen erhalten von der Nicht-Regierungsorganisation „Lesvos Solidarity“ seit 2012 Unterkunft und Unterstützung. Aus einem ehemaligen Sommercamp auf der Insel Lesbos wurde ein Aufenthaltsort für geflüchtete Menschen, die aus dem Mittelmeer gerettet worden sind. Hier erhalten sie eine gute medizinische und psychologische Betreuung und die Kinder werden umfassend gefördert. Zu „Lesvos Solidarity“ gehört auch eine Nähwerkstatt, in der geflüchtete und einheimische Menschen so genannte „Safe Passage Bags“ u.a. aus Rettungswesten herstellen. Die Taschen werden aus Rettungswesten hergestellt, die an der Küste zurückgelassen werden. Ihr Name weißt deutlich auf die Flüchtlingsproblematik hin. Die Gründerin von „Lesvos Solidarity“, Efi Latsoudi, wurde 2016 mit dem „Nansen Refugee Award“ des Flüchtlingshilfwerks der Vereinten Nationen (UNHCR) ausgezeichnet. Nach dem Brand des Flüchtlingscamps Moria droht die griechische Regierung mit der Schließung des Camps von Lesvos Solidarity, wogegen sie Lobbyarbeit machen.
Das Besondere an Lesvos Solidarity ist, dass geflüchtete Menschen zusammen mit Menschen von der Insel Lesbos ihren Lebensunterhalt in der Nähwerkstatt verdienen. Die geflüchteten Menschen leben im privaten Camp PIKPA, das sich grundlegend von dem staatlichen Camp auf der Insel unterscheidet. Hier finden z.B. unbegleitete Kinder, Frauen und Behinderte besonderen Schutz. Die Lebensbedingungen sind deutlich besser, z.B. stehen kleine Holzhäuschen zur Verfügung und ein Haus zum Kochen. Die geflüchteten Menschen können u.a. Griechisch und Englisch lernen. Sie werden von Haupt- und Ehrenamtlichen betreut.