GEPA-Partner unterstützt Geflüchtete mit Reis

Von Thailand bis Südosteuropa:
Green Net liefert sechs Tonnen Reis

Solidarität weltweit: Unser Partner Green Net aus Thailand hat Geflüchteten in Südosteuropa sechs Tonnen Reis zur Verfügung gestellt. Die GEPA hatte Green Net bei Verzollung und Import unterstützt, die Wuppertaler Flüchtlingsinitiative „Cars of Hope“ kümmert um den weiteren Transport. Die Initiative setzt sich für Geflüchtete ein, die auf dem Weg nach Europa gestrandet sind und in Serbien und Griechenland ohne Versorgung festsitzen.

Die einzelnen Stationen der Reis-Reise können Sie hier sowie auf Facebook und Twitter mitverfolgen!

Am Ziel: Alle Reis-Paletten an Geflüchtete geliefert

Der Reis kam sehr gut bei den Menschen vor Ort an, weil er so gut schmeckt.Tilman Haerdle

Gute Nachrichten: Mittlerweile sind alle Reis-Paletten an Geflüchtete verteilt worden! Insgesamt sechs Tonnen Fair Trade-Reis hatte unser thailändischer Partner Green Net aus Solidarität mit Geflüchteten in Südosteuropa zur Verfügung gestellt. Davon gingen fünf Tonnen im Juni nach Athen. Während es zunächst an der serbischen Grenze Probleme gab den Reis dorthin zu liefern, konnte jetzt doch eine Palette über die Gruppe „NoNameKitchen” in Serbien verteilt werden. Die verbleibende Reis-Palette wurde dann nochmals aufgeteilt: Eine halbe ging nach Patras (Griechenland), die andere nach Lesbos, wo der Reis an Küchen vor Ort verteilt wurde. „Eine besonders rührende Rückmeldung kam aus Patras“, berichtete Tilman Haerdle vom Verein Heimatstern: Der Reis des GEPA-Partners Green Net kam dort sehr gut an, „weil er so gut schmeckt“, so Tilman Haerdle.

Wie alles angefangen hat

Wir Fair Trade Partner im Süden reichen unseren Freunden in Europa die Hand.Vitoon Panyakul

Nachdem der faire Bio-Reis aus Thailand im Mai bei uns im GEPA-Zentrallager angekommen war, ging die „Reis-Reise” weiter nach München. Dort nahm ihn die Initiative Heimatstern, mit der „Cars of Hope“ kooperiert, entgegen und transportierte ihn weiter. In Athen und an mehreren Orten in Serbien wird der Reis an bedürftige Geflüchtete weitergegeben.

Angekommen in Athen und Thessaloniki

Neues von der Reis-Reise: Mittlerweile sind fünf der insgesamt sechs Tonnen Reis, die unser Partner Green Net Organic an Geflüchtete in Griechenland gespendet hatte, bei den Menschen in Athen und Thessaloniki angekommen. Ein weiterer Teil wurde an die serbische Grenze geliefert und geht von da aus in kleineren Transporten an die dortigen Hilfsstrukturen – bei der Grenzüberquerung gibt es jedoch noch Probleme.

Die Reis-Reise geht weiter: Von München nach Athen

Nachdem sechs Tonnen Reis unser GEPA-Warenlager in Wuppertal per LKW verlassen haben, ging es weiter nach München. Dort wurde die Lieferung von Heimatstern e. V. entgegengenommen und fünf Tonnen weiter Richtung Athen transportiert.

Der Verein unterstützt Geflüchtete in Griechenland schon lange und hat dabei laut Tilman Haerdle
von Heimatstern eine besondere Verbindung zu Athen: „Dort leben sehr viele Menschen in so genannten ‚squats‘, das sind ehemals öffentliche und leerstehende Gebäude der Stadt, die von den Geflüchteten selbstverwaltet und zum großen Teil selbstbestimmt sind“, schreibt er bei Facebook. Heimatstern habe sich entschlossen dort in Form von Lebensmittelspenden regelmäßig mitzuhelfen – und da kam der Reis, den unser Partner Green Net zur Verfügung gestellt hatte, gerade richtig.

Wohin die verbleibenden Tonne Bio-Reis geliefert wird, hängt aktuell noch davon ab, wie sich die Situation in Serbien entwickelt: „Derzeit ist die Lage für Flüchtlingshelfer dort sehr unsicher“, berichtet Frank Jäger von Cars of Hope. Aber die Initiative Heimatstern e. V. habe Kontakt zu Strukturen in Rom aufgebaut, die dort eine große Zahl gestrandeter Flüchtlinge versorgen. Sollte sich die Situation auf dem Balkan nicht ändern, bestehe laut Frank Jäger die Option nach Rom zu liefern oder einen anderen Ort in Griechenland auszuwählen. „Wir werden das beobachten, um den Reis sicher ans Ziel zu bringen“, so Frank Jäger von Cars of Hope.

Station 1: Ankunft im Zentrallager der GEPA in Wuppertal

Sechs Tonnen oder 300 Kartons à 20 Kilogramm Reis stehen abholbereit im GEPA-Zentrallager. Anstoß für die Hilfsaktion war 2015 der Besuch von Vitoon Panyakul, Geschäftsführer unseres Reis-Partners Green Net, in Europa. Dabei hat er miterlebt, wie tausende Geflüchtete über die Balkanroute nach Deutschland gekommen waren: „Meine Freunde aus dem Fairen Handel haben mir von ihrem ehrenamtlichen Engagement für die Geflüchteten in ihren Gemeinden erzählt“, sagt er. Für ihn ist die Unterstützung der Geflüchteten eine menschliche Pflicht.

GEPA unterstützt bei Import und Verzollung

Wir freuen uns, die Aktion logistisch unterstützen zu können.Peter Schaumberger

Deshalb habe Green Net seinem Partner GEPA den Reis anvertraut und um Weitertransport an Geflüchtete gebeten: „Wir freuen uns, Green Net bei ihrer Aktion für Geflüchtete logistisch unterstützen zu können. Denn für die Reisbauern wie auch für uns steht der Mensch im Mittelpunkt. Das ist ein Grundprinzip des Fairen Handels“, so GEPA-Geschäftsführer für Marke und Vertrieb, Peter Schaumberger.

Wuppertaler Flüchtlingsinitiative Cars of Hope

Die Reislieferung ist ein Zeichen internationaler Solidarität.René Schujilenburg

Die Wuppertaler Flüchtlingsinitiative „Cars of Hope“ betreut Projekte in den „Hot Spots“: Dort harren noch immer tausende Menschen ohne ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten aus – unbeachtet von europäischer Politik und Öffentlichkeit: „Auf dem Balkan und in Griechenland wird der Reis dringend gebraucht – hier sorgen freiwillige Helfer und private Hilfsinitiativen für die Grundversorgung der Geflüchteten“, sagt René Schujilenburg, Gründer von Cars of Hope. „Die Reislieferung von Green Net ist hier am richtigen Platz, sie ist außerdem für alle Geflüchteten und Helferinnen und Helfer ein ermutigendes Zeichen internationaler Solidarität“, so René Schujilenburg.

Cars of Hope plant neue Projekte in Balkanstaaten

Dass private Initiativen sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, ist wichtiger denn je – und wird es auch in Zukunft bleiben. Cars of Hope hat schon neue Projekte geplant: „Wir werden unseren Fokus nun auf die Balkanstaaten richten, weil sich dort die Lage noch verschlimmert hat“, erklärt René Schujilenburg. Nach der Schließung der Grenzen interessiere sich in Deutschland leider kaum jemand mehr für das Schicksal derjenigen, die ihr Ziel nicht erreicht haben. Laut Cars of Hope müsse das Thema wieder auf die Tagesordnung: „Die Geflüchteten auf dem Balkan brauchen eine menschenwürdige Zukunft“, sagt René Schujilenburg.

Stand 05/2017

WEITERE INFORMATIONEN

Hier erfahren Sie mehr über unseren Partner
Green Net, Vorreiter für ökologischen Reis-Anbau in Thailand.

Mehr zu Fluchtursachen und wie die GEPA sich dazu positioniert
lesen Sie hier in unserer Stellungnahme "Flucht und Migration"

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erfahren Sie hier in unserem kleinen Online-Special

Fluchtursachen

Position zu Flucht
und Migration

Gerechter Welthandel ist ein Weg, Fluchtursachen zu bekämpfen – lesen Sie hier unser Positionspapier.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company/C. Nusch

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 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company/A. Welsing