ÖKO-TEST prüft Milchschokoladen

GEPA „sehr gut“ bei Transparenz
– insgesamt jedoch „ausreichend“

ÖKO-TEST hat für die Dezember-Ausgabe 25 Milchschokoladen untersucht, darunter unsere „Vollmilch PUR 37%“. Als einer von wenigen Anbietern im Test können wir unsere Lieferkette bis zu den Bauern zurückverfolgen und belegen – 22 andere Hersteller konnten das nicht und neun haben es nicht mal bis zum Kakaolieferanten versucht. In der Kategorie „Kakaoproduktion und Transparenz“ waren wir also top und mit „sehr gut“ bewertet.

Leider führte das Urteil „sehr stark erhöht“ bei Mineralölbestandteilen zu einer Abwertung um vier Noten, so dass die GEPA-Schokolade die Gesamtnote „ausreichend“ erhielt. Das können wir natürlich nicht akzeptieren und arbeiten bereits seit vielen Jahren an einem Minimierungskonzept.

Mineralöl: Ein Problem für die gesamte Branche

Mineralölrückstände in Lebensmitteln sind weit verbreitet, aller möglichen Präventionsmaßnahmen zum Trotz – das zeigt sich auch bei dem aktuellen Schokoladentest: 23 von 25 getesteten Schokoladen wiesen erhöhte bis sehr stark erhöhte Rückstände von sogenannten MOSH-Verbindungen auf. Mit 4 Milligramm pro Kilo liegt der Wert in der getesteten GEPA-Schokolade deutlich unter dem Orientierungswert des Lebensmittelverbandes Deutschland von 9 Milligramm pro Kilo.

Was das Thema Mineralöl so schwierig macht: Es kann im Prinzip auf jeder Stufe der Produktionskette ins Produkt gelangen, wenn es gelagert oder transportiert wird. Das heißt, nur eine Suche in verschiedensten Stadien der Produktionskette kann uns helfen, möglicherweise die eine oder andere Eintragsquelle zu finden und auszuschließen.

Das tun wir: Minimierungskonzept der GEPA

Schon seit vielen Jahren arbeiten wir mit Handelspartnern, Vertragslaboren, Verarbeitern und Verbänden an einem Minimierungskonzept.
Dazu zählen u. a. folgende Schritte:

Schützende Verpackung:

Wir verwenden in unseren Schokoladen eine heimkompostierbare Innenfolie aus überwiegend nachwachsendem Holzzellstoff mit einer besonders hohen Barriere gegen Migration von Fremdstoffen wie Mineralölrückstände.

Farben ohne Mineralöl:

Wir verwenden Frischfaser-Verpackungen mit ausschließlich wasser- und lösungsmittelbasierenden Farben. Es sind also keine Farben enthalten, die auf Mineralölbasis hergestellt worden sind.

Tests und Analysen:

Wir beauftragen akkreditierte Labore mit risikoorientierten Analysen sowohl der Roh- wie auch der Fertigware. Bei einem kritischen Ergebnis suchen wir zusammen mit unseren Handelspartnern nach der Eintragsquelle und einer geeigneten Alternative.


Fairer Handel: GEPA deutlich über Standards

Die GEPA zahlt ihren Kakao-Handelspartnern Preise, die über den vorgeschriebenen Preisen von Fairtrade International liegen – in Zahlen heißt das:

Seit 2018 zahlt die GEPA mindestens 3.000 US-Dollar pro Tonne Bio-Kakao, seit 2019 mindestens 3.200 US-Dollar inkl. Prämien.

Zum Vergleich: Seit Oktober 2019 gilt nach Fairtrade-Richtlinien ein Mindestpreis von 2.400 US-Dollar; hinzu kommt eine Fairtrade-Prämie von 240 US-Dollar und eine Bioprämie von 300 US-Dollar (gesamt: 2.940 US-Dollar pro Tonne Bio-Kakao).

Aktuell zahlt die GEPA also mindestens 9 Prozent über Fairtrade-Standard. Einige der Partner-Kooperativen haben für den Rohkakao der getesteten Charge auch eine Vorfinanzierung in Anspruch genommen.

Transparenz: „Von der Bohne bis zur Tafel fair“

Sie kennen ihre Lieferkette genau und belegen ihre Bemühungen konkret.ÖKO-TEST

Bei uns ist drin, was draufsteht – der aktuelle Bericht in ÖKO-TEST zeigt, dass wir damit zu den Ausnahmen unter den Schokoladenherstellern gehören.
Wir wissen nicht nur, wer Kakao, Zucker, Milchpulver usw. unter fairen Bedingungen und in Bio-Qualität produziert, sondern können dies auch belegen durch Lieferscheine, Rechnungen, Verträge und andere Unterlagen. All das haben unsere Kolleginnen zusammengetragen, um ÖKO-TEST transparent Auskunft geben zu können. Das Magazin hebt hervor, dass Firmen wie die GEPA zeigen wie’s geht: „Sie kennen ihre Lieferkette genau und belegen ihre Bemühungen konkret.“

Mengenausgleich? Nicht mit uns!

Das heißt: Die zu fairen Bedingungen angebauten Kakaobohnen sind tatsächlich in der Schokoladentafel enthalten (physische Identität). Die Schokolade ist also „von der Bohne bis zur Tafel fair“. Wir wenden nicht den sogenannten „Mengenausgleich“ an, der nach Fairtrade-Kriterien erlaubt wäre. Was ist eigentlich Mengenausgleich? Hier klicken und mehr erfahren

Fair Trade-Schokolade ohne Mengenausgleich zu produzieren bedeutet nicht nur für uns, sondern auch für die Verarbeiter einen erhöhten Aufwand. Konkret heißt das: Längerer Vorlauf bei Grob- und Feinplanung, getrennte Lagerung, Reinigung und Umrüstung der Anlagen sowie eine penible Dokumentation.

Für Menschenrechte entlang globaler Lieferketten

Schokoladen, die mit Mengenausgleich produziert wurden, hat ÖKO-TEST um drei Minuspunkte abgewertet. Denn lückenlose Rückverfolgbarkeit ist laut ÖKO-TEST und Südwind-Institut Grundvoraussetzung, um Menschenrechtsverletzungen und illegale Entwaldung zu vermeiden. Und genau das ist das Ziel der Kampagne für ein wirksames Lieferkettengesetz, die auch wir unterstützen. Denn nur, wer seine Lieferkette kennt, kann dafür sorgen, dass Menschenrechte auf dem Weg von der Rohware bis ins Produkt geschützt werden.

Stand 11/2019

WEITERE INFORMATIONEN

Hier finden Sie unsere
Kundeninfo zum Schokoladentest in ÖKO-TEST 11/2019 zum Download

Sehen Sie sich außerdem unseren Film
„Von der Bohne bis zur Tafel fair“ an

Menschenrechte entlang globaler Lieferketten: Erfahren Sie hier mehr
rund um die Kampagne zum Lieferkettengesetz

Schokofilm

Von der Bohne bis zur Tafel fair

Wo kommt Kakao her? Und wie wird daraus eine Fair Trade-Schokolade der GEPA? Im Schokofilm erfahren Sie es!

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company/A. Welsing

Good 2 know

 | Foto: GEPA - The Fair Trade CompanyZur Antwort

Verantwortung

Lieferkettengesetz jetzt!

Nur wer seine Lieferkette kennt, kann Menschenrechte schützen – warum wir für das Lieferkettengesetz einstehen.

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