Nicaragua in Aufruhr

GEPA-Kaffeepartner
sind betroffen

Seit Monaten befindet sich Nicaragua im Ausnahmezustand. Gewalt bestimmt die Nachrichten aus dem mittelamerikanischen Land. Unsere Partnerkooperativen werden durch die anhaltenden sozialen und politischen Unruhen an ihrer alltäglichen Arbeit massiv gehindert.

Wir sind in ständigem Kontakt mit den Kaffeegenossenschaften. Viele Bäuerinnen und Bauern sind verunsichert. Sie haben Angst, dass kommerzielle Importeure abspringen, ihnen nächstes Jahr keinen Kaffee mehr abkaufen. Weil sie auch deswegen in ihrer Zahlungsfähigkeit eingeschränkt sind, zögern die Banken mit der Kreditvergabe. Anders als andere Importeure steht die GEPA auch in diesen schweren Zeiten fest zu ihren Partnern und sichert ihnen langfristige Abnahme zu.

GEPA-Partner berichten über ihre Situation

Die Banken haben den Zugang zu Krediten begrenzt.Álvaro Rodriguez, COASSAN

Hier einige Stimmen unserer Partner, die die Lage sehr eindrücklich beschreiben: 

Álvaro Rodriguez, externer Berater für die Kaffeegenossenschaft COASSAN

„Die Banken haben den Zugang zu Krediten begrenzt – und das bei den zurzeit niedrigen Preisen. Aber die Produzenten machen weiter, die Aussicht auf eine gute Ernte hilft.“

 

Aufgrund verspäteter Exporte konnte der Genossenschaftsverband SOPPEXCCA nicht rechtzeitig den Verpflichtungen der Kreditgeber nachkommen und musste höhere Zinsen zahlen. Außerdem fielen beispielsweise außerplanmäßige Kosten für Lager, Büros, Trockenaufbereitung an. Büros und Cafeteria mussten geschlossen werden. Auch die Bauern können sich nicht mehr wie gewohnt um die Feldarbeit kümmern, weil sie nach anderen Erwerbsmöglichkeiten suchen, um ihre Familien zu ernähren.  

Fátima Ismael, Geschäftsführerin des Kooperativen-Dachverbandes SOPPEXCCA: „In der Tat hatten wir in den letzten drei Monaten mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Wir schätzen den Verlust auf ca. 100.000 US-Dollar.“

Die Produzenten machen weiter

Wir geben den Bauern Dünger ab, trotz der Sperren und Tumulte.Fátima Ismael, SOPPEXCCA

Fátima Ismael: „Wir bezahlen unsere Mitglieder, wenn auch verspätet. Wir geben Dünger ab trotz der Sperren und Tumulte.“ 

Sie will sich trotz aller Herausforderungen nicht unterkriegen lassen: „Wir müssen Kaffeekämpfer sein in Zeiten des Friedens und auch in der Not. Ich danke der GEPA für ihre Anteilnahme. Wir hoffen und vertrauen darauf, dass wir aus dieser Situation herauskommen werden, als Land wie auch als Organisation, und dass wir uns nach und nach von dieser Katastrophe erholen werden.“ 

Auch die Kaffee- und Honiggenossenschaft COSATIN konnte wegen der Krise und der damit verbundenen Wirtschaftsblockade nicht wie gewohnt ihren Geschäften nachgehen. Geschäftsführerin Maribel Rosales: „Wir mussten den Betrieb für drei Wochen einstellen.“ 

 

Die GEPA: Starker Partner auch in schweren Zeiten

Durch die Krise haben sich auch die Kaffeeimporte der GEPA um Monate verzögert. Das stellt die GEPA vor Herausforderungen, denn wegen der Verfügbarkeitsprobleme müssen beispielsweise Kaffeemischungen verändert werden. Die Kaffeepartner bedanken sich für das Verständnis und die Unterstützung der GEPA. Anders als kommerzielle Importeure verhängt die GEPA keine Vertragsstrafen und macht auch keine Qualitätsabschläge. Anders als andere Importeure steht die GEPA auch in diesen schweren Zeiten fest zu ihren Partnern uns sichert ihnen langfristige Abnahme zu. 

Der Genossenschaftsverband der Kaffeekleinbauern aus Nicaragua fasst die Situation in einer Stellungnahme so zusammen: „Wir machen weiter, um die Produktion für diesen Erntezyklus und die Aussaat gewährleisten.“ Das ist auch wichtig, um für Ernährungssicherheit vor Ort zu sorgen. „Derzeit haben wir 70 Prozent unseres Kaffees exportiert; der Rest befindet sich noch in unseren Lagern.“ 

Einkommen sichern durch Fairen Handel

So können wir die Bauern unterstützen, damit sich die Situation nicht weiter zuspitzt.Genossenschaftsverband

Um den Rohkaffee von den Mitgliedern aufkaufen zu können, muss der Verband vorab Kredite aufnehmen können, die er nach dem Export wieder zurückzahlt. Für eine Kreditzusage muss er den Kreditgebern zunächst Kaufverträge der GEPA und anderer Fair Trade-Importeure vorlegen. Dass die GEPA trotz Krise den Kaffee ihren Partnern weiter abkauft, ist für diese ein eine wichtige Garantie. Für die Genossenschaften des Verbandes fällt die Krise mit der Hauptanbauzeit zusammen. „Deshalb bitten wir Sie, uns weiter zu unterstützen. Auf dieser Grundlage können wir weitere Kredite beantragen. So können wir unsererseits die Bauernfamilien unterstützen und ihre Einkommen durch die Produktion und Vermarktung ihres Kaffees sichern, damit sich die derzeitige Situation nicht zu einer großen Krise zuspitzt.“ 

Stand 08/2018

Partner

SOPPEXCCA

Die Kaffee-Kooperative ist seit 20 Jahren GEPA-Partner. Lesen Sie mehr über ihr Engagement vor Ort.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company

Partner

COSATIN

Von der Genossenschaft COSATIN bezieht die GEPA Bio-Kaffee und Bio-Honig.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company

WEITERE INFORMATIONEN

„Menschenrechtsorganisation schließt nach Drohungen ihre Büros”
Artikel auf ZEIT.de

Übersicht über alle Artikel zu Nicaragua auf
FAZ.net

Partner

SOPPEXCCA

Die Kaffee-Kooperative ist seit 20 Jahren GEPA-Partner. Lesen Sie mehr über ihr Engagement vor Ort.

 | Foto:  | Foto:  | Foto: GEPA - The Fair Trade Company

Partner

COSATIN

Von der Genossenschaft COSATIN bezieht die GEPA Bio-Kaffee und Bio-Honig.

 | Foto:  | Foto:  | Foto: GEPA - The Fair Trade Company