Aufforstung und Trocknungstunnel bei GEPA-Partnern

Mit dem europäischen Klimafonds (EFTA) für
Projekte in Uganda und auf den Philippinen

Im Rahmen unseres Fairen Klima-Frühstücks zur Fairen Woche 2023 lassen wir wieder 5 % des GEPA-Umsatzes mit ausgewählten Food-Produkten in einen speziellen europäischen Klima-Fonds fließen. Mit diesem Fonds der GEPA und weiteren Mitgliedern der EFTA (European Fair Trade Association) werden insgesamt sieben Projekte in sechs Ländern unterstützt, darunter zwei aus der Frühstücksaktion der GEPA. Der Aktionszeitraum erstreckt sich über die gesamte Faire Woche 2023 (15. bis 29. September). Welche Projekte durch die Aktion „Faires Klima-Frühstück“ in Deutschland untersützt werden, stellen wir hier näher vor:

Ein Aufforstungsprojekt für Zuckerbäuer*innen, das Früchte trägt

Beim langjährigen Zucker-Partner Alter Trade Philippines Inc. (ATPI) hat die GEPA schon seit 2013 in ein Wiederaufforstungsprojekt für mehr Klimaschutz und Einkommen investiert. Begleitend dabei war von Anfang an die Beratungsorganisation PUR Projet. Ziel war und ist, Bananen- und Zuckerrohr-Kleinbäuer*innen im Kampf gegen extreme Klimaereignisse zu unterstützen. 2023 soll das Projekt Gelder aus dem europäischen Klima-Fonds der EFTA erhalten. Die Insel Negros ist das Hauptanbaugebiet für Zuckerrohr auf den Philippinen und war Ende 2021 massiv von den Auswirkungen durch Super-Taifun „Odette“ betroffen. Eklatante Schäden und Verluste bei unserem Partner waren die Folge.

Im Rahmen des Aufforstungsprojektes wurden seit neun Jahren jährlich neue Baumsetzlinge gepflanzt – entweder als Windschutz an den Zuckerfeldern oder als Schattenbäume für den Bananenanbau, den ATPI ebenfalls betreibt. Es entstehen sogar kleine Wälder, die für ein günstiges Mikroklima sorgen. Die Bäume liefern Mulchmaterial, das die Bodenfruchtbarkeit verbessert. Die Pflanzen von Obstbäumen dienen den Bauern zudem als Nahrungsmittel und stellen zusätzliche Einkommensmöglichkeiten dar. Was in den Anfängen noch eine Vision war, ist inzwischen Realität geworden: Das Projekt trägt buchstäblich Früchte, da aus den Setzlingen inzwischen Obst- und andere Bäume geworden sind.

Wir verwenden die Einnahmen für die Schulkosten unserer Kinder.Erlinda Marcon

Erlinda Marcon ist Schatzmeisterin der Pandanon Integrated Balangon Farmers Association (PIBFA), einer Partnerkooperative von ATPI. Sie erzählt uns im Video, wie sie und andere Mitglieder konkret von den gepflanzten Bäumen profitieren: „Die geernteten Jackfrüchte essen wir selbst, einige verkaufen wir auf dem lokalen Markt. Wir verwenden die Einnahmen für die Schulkosten unserer Kinder.“ In weiteren Videos hören wir die Statements zum Aufforstungsprojekt von Darlene Exaltado, Managerin von ATPI, und Rolly Turabella, Mitglied bei der ATPI-Kooperative PIBFA (rechts auf dieser Seite [Desktop] oder in unserer Filmesammlung).

Diese positiven Auswirkungen hat das Aufforstungsprojekt auf der Insel Negros:

  • Bindung von Kohlenstoff
  • Verhinderung von Bodenerosion
  • Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit
  • Abschwächung der Auswirkungen des Klimawandels
  • Diversifizierung der Einnahmen
  • Förderung der biologischen Vielfalt

Das Projekt bringt aber noch weitere Vorteile mit sich, die über die Pflanzung der Bäume hinausgehen: So können die Farmer*innen in Gruppenschulungen und durch technische Unterstützung kostbares Wissen über die Wiederaufforstung und Agroforstwirtschaft erhalten. Ein besonderer Fokus liegt außerdem auf der Förderung besserer landwirtschaftlicher Praktiken zur Verbesserung der Bodengesundheit und -fruchtbarkeit sowie der Diversifizierung der Anbausysteme zur Erhöhung der Ernährungssicherheit. Außerdem können die Kleinbäuer*innen sich breiter aufstellen und bekommen eine zusätzliche Einkommensquelle, was sie unabhängiger gegenüber äußeren Einflüssen unterschiedlicher Art macht.


Langfristigkeit als Grundlage für sozialen und ökologischen Wandel

Bis Ende 2022 wurden 73.050 Setzlinge gepflanzt, finanziert durch die GEPA, die das Projekt seit 2013 begleitet. Die Überlebensrate der Bäume beträgt 75 %. Darüber hinaus waren der durchschnittliche Ernteertrag und Zuckergehalt des Zuckerrohrs auf den Flächen in der Nähe der neuen Baumpflanzungen durchweg höher. Die Bäume unterstützen auch die biologische Vielfalt: Jeder Baum hat pro Jahr das Potenzial, die Präsenz von Vögeln und Insekten zur Bestäubung um ca. 20 Prozent zu erhöhen.

Bei solchen Projekten ist Langfristigkeit besonders wichtig. Dann lässt sich der Entwicklungsstand der Bäume sowie das Erreichen der sozialen und ökologischen Ziele zuverlässig überprüfen und einordnen.

Solartunnel für die Kaffeetrocknung in Uganda

Gelder aus dem EFTA-Klimafonds gehen außerdem an unseren Partner MEACCE (Mount Elgon Agroforestry Communities Cooperative Enterprise Ltd.) in Uganda. Der Dachverband, dem zwölf Kooperativen und insgesamt rund 3.300 Bäuer*innen angeschlossen sind, wird damit drei Solartunnel zur Trocknung von Pergamentkaffee installieren. An den Hängen des Mount Elgon im Osten des Landes setzen die Kaffeebäuer*innen auf die traditionelle Methode der Lufttrocknung. Bei dieser simplen und kostengünstigen Vorgehensweise breitet man den Pergamentkaffee auf dem Boden aus und wendet ihn regelmäßig, bis er getrocknet ist.

Die Schattenseite: Die Lufttrocknung erfordert viel Platz und lange Trocknungszeiten. Zudem kann die Ernte durch ungünstige Witterungsbedingungen und Insektenbefall beschädigt werden. Die neuen Solartunnel werden dafür sorgen, dass der Kaffee günstiger, schneller und sicherer getrocknet wird – und das alles emissionsfrei, im Gegensatz zu teuren mechanischen Trocknungsanlagen. Außerdem wird sich die Qualität des Kaffees voraussichtlich verbessern.


Geschlechtergerechtigkeit und soziale Inklusion im Fokus

MEACCE möchte gewährleisten, dass die Erlöse und Prämien aus dem Kaffeeverkauf der Mitglieder in Projekte zur Entwicklung der Gemeinschaft investiert werden. Dabei geht es etwa um die Verbesserung des Lebensstandards der Mitglieder sowie die Anpassung an die Auswirkungen der Klimakrise und deren Abschwächung. Ebenso möchte MEACCE damit für Gleichstellung der Geschlechter und mehr soziale Inklusion erreichen.

Mehr zum Fairen Klima-Frühstück der GEPA

Auch dieses Jahr geht unser erfolgreiches Faires Klima-Frühstück im Rahmen der Fairen Woche 2023 wieder an den Start. Ausführliche Informationen dazu gibt es hier.

Stand 06/2023

WEITERE INFORMATIONEN

Mehr zum Aufforstungsprojekt bei ATPI
hier in unserer Reportage

Ausführliche Informationen
zu unserem Fairen Klima-Frühstück

Das tun wir fürs Klima:
Klimaschutzaktivitäten der GEPA

Obstbäume und Wasserbecken bei GEPA-Partnern:
Diese Projekte wurden 2022 unterstützt.

Mehr über die Organisation ATPI
in unserer Handelspartnerdarstellung

Mehr über die Organisation MEACCE
in unserer Handelspartnerdarstellung

Projekt bei ATPI

Darlene Exaltado zum Baumpflanzprojekt

Darlene Exaltado, Managerin von ATPI, erzählt, wie das Projekt hilft, den Auswirkungen der Klimakrise zu begegnen.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company / ATPI

Projekt bei ATPI

Rolly Turabella zum Baumpflanzprojekt

Rolly Turabella, Mitglied bei der ATPI-Kooperative PIBFA, spricht über die Vorzüge der vielen gepflanzten Bäume.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company / ATPI

#FairesKlimaFrühstück

Gleich morgens
fair starten!

Alles zu unserer Aktion in der Fairen Woche: Wie jede*r schon beim Frühstück zu Klimagerechtigkeit beitragen kann.

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company/C. Schreer