Berlin, Köln, Wuppertal. Vor genau fünf Jahren haben nahezu alle Länder der Erde das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet, um die Klimakrise aufzuhalten. Im Rahmen des UN-Ambitionsgipfels am 12. Dezember sollen nun alle Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention UNFCCC ihre neuen Klimapläne präsentieren. Die internationale Fair-Trade-Bewegung fordert die Staaten auf, ihren Verpflichtungen nachzukommen und faire Handelspraktiken in den globalen Lieferketten als unverzichtbar für Klimagerechtigkeit anzuerkennen. In ihrer gemeinsamen Stellungnahme „Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit“ verdeutlichen die Fair-Handels-Organisationen, wie ungerecht die Auswirkungen der Klimakrise sind. Sie treffen vor allem Menschen im Globalen Süden, die am wenigsten dafür verantwortlich sind. Die COVID-19-Pandemie potenziert diese Ungerechtigkeit. In ihrer Erklärung betonen die Fair-Handels-Akteure, wie eng die aktuellen Gesundheits- und Umweltkrisen mit den ungerechten Machtverhältnissen entlang globaler Lieferketten zusammenhängen. Im konventionellen Welthandel haben marginalisierte Produzent*innen und Arbeiter*innen häufig kaum eine Chance, der Armut zu entkommen. Während Zwischen- und Einzelhändler*innen mit ihren Produkten wachsende Gewinne erwirtschaften, werden diejenigen am Anfang der Lieferketten allzu oft unterhalb der Produktionskosten bezahlt. Die Bekämpfung der Armut und der Ungleichheit in diesen Lieferketten ist dringend notwendig, um die Klimakrise zu stoppen und die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umzusetzen.
„Die Klimakrise und Corona zeigen jeweils, dass die Schwächsten von derartigen globalen Krisen am stärksten betroffen sind. Der Wiederaufbau nach der Pandemie bietet uns die einmalige Option, in eine gerechtere und umweltfreundlichere Zukunft zu gehen und die Pariser Klimaziele noch zu erreichen. Statt zum Business as usual zurückzugehen, gilt es jetzt, gezielt soziales und ökologisches Handeln zu fördern. Fair-Handels-Partner zeigen schon heute, was möglich ist und dass ein gerechterer Welthandel umsetzbar ist.“ Dieter Overath, geschäftsführender Vorstandsvorsitzender TransFair e.V. (Fairtrade Deutschland)
„Um die Klimakrise abzuwenden und die UN-Nachhaltigkeitsziele umzusetzen, müssen wir unsere Art zu leben und zu wirtschaften grundlegend verändern. Dazu sind ambitionierte Klimaziele und gesetzliche Rahmenbedingungen erforderlich, die das Wohl von Menschen und Umwelt vor wirtschaftlichen Profit setzen, und nicht umgekehrt.Dafür bietet der Faire Handel viele konkrete und vor allem bewährte Instrumente.“ Andrea Fütterer, Vorstandsvorsitzende des Forum Fairer Handel und Leiterin der Abteilung Grundsatz und Politik, GEPA – The Fair Trade Company
Die deutsche Fassung der Erklärung „Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit“ erhalten Sie im Pressebereich des Forum Fairer Handel unter www.forum-fairer-handel.de/presse zum Download.
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Das Forum Fairer Handel e.V. (FFH) ist der Verband des Fairen Handels in Deutschland. Sein Ziel ist, das Profil des Fairen Handels zu schärfen, gemeinsame Forderungen gegenüber Politik und Handel durchzusetzen und eine stärkere Ausweitung des Fairen Handels zu erreichen. Das FFH versteht sich als die politische Stimme der Fair-Handels-Bewegung in Deutschland und setzt sich für veränderte Regeln für Handel und Landwirtschaft weltweit ein.Das FFH erhebt jährlich umfangreiche Daten zu Umsätzen und Absatzmengen des Fairen Handels, auf deren Grundlage sich aktuelle Trends und Entwicklungen des Fairen Handels in Deutschland einschätzen lassen. Einmal im Jahr veranstaltet das Forum Fairer Handel die Faire Woche – die größte Aktionswoche des Fairen Handels in Deutschland.
www.forum-fairer-handel.de
Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit 45 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Sie handelt als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie „Unternehmenspartnerschaften 2020“ für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India und mit dem „CSR-Preis der Bundesregierung 2020“ in der Kategorie „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement“. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschlandhat sich die GEPA nach dem neuen Garantiesystem der WFTO prüfen lassen.
www.gepa.de
Der Verein TransFair e.V. wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, benachteiligte Produzentengruppen in Entwicklungsländern zu unterstützen. Als unabhängige Organisation handelt TransFair e.V. nicht selbst mit Waren, sondern setzt sich dafür ein, den Handel mit fair gehandelten Produkten und Rohstoffen zu fördern und mehr Bewusstsein für nachhaltigen Konsum zu erreichen. TransFair vergibt das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Produkte auf dem deutschen Markt und gehört zum internationalen Verbund Fairtrade International e.V. www.fairtrade-deutschland.de
Pressestatement „Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit“
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Deutsche Fassung der Erklärung „Keine Klimagerechtigkeit ohne Handelsgerechtigkeit“
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Englische Originalfassung „No Climate Justice without Trade Justice“
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