Die GEPA hat für ihre Handelspartner seit 2017 einen Fonds eingerichtet. Damit können wir Kleinprojekte vor Ort fördern, um unsere Partner zusätzlich finanziell zu unterstützen.
Ziel ist, die Qualität in der Produktion und der Produkte– aber auch der internen Organisationsstruktur zu verbessern. Klimaschutz-, Menschenrechts- und Bio-Umstellungsprojekte stehen im Fokus.
Die Abteilungen „Grundsatz und Politik“ sowie „Einkauf und Qualitätssicherung“ verwalten den Fonds und begleiten die einzelnen Projekte. Voraussetzung für diesen Fonds ist eine nachhaltig positive wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der GEPA.
Im letzten Jahr lag der Schwerpunkt auf Klimaschutz-Projekten (z.B. Aufforstungsprojekte, Beratung bei ökologischem Anbau). In diesem Jahr soll der Fokus weiterhin auf Projekten für Klimaschutz liegen. Allerdings sollen auch Projekte zum Thema Digitalisierung gefördert werden, weil dieses Thema auch für unsere Partner zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Die GEPA hatte den Fonds für 2020 umgewidmet und ihn gezielt für die Unterstützung ihrer Partner in der Corona-Krise eingesetzt. Wie sie das Geld konkret verwenden, lesen Sie hier.
Als Höchstsumme für einen Projektantrag sind 5.000 Euro festgelegt, sodass pro Jahr möglichst viele Handelspartner von dem Fonds profitieren können. Die Vergabe ist bewusst unbürokratisch und die Anträge entsprechend unkompliziert.
Folgende Maßnahmen und Aktivitäten können über den GEPA-Handelspartnerfonds gefördert werden:
Eine Übersicht der geförderten Klimaschutz-Projekte, mit der Sie direkt zum gewünschten Projekt navigieren können:
Seit 2017 wurden bereits viele weitere Vorhaben umgesetzt, die wir Ihnen hier vorstellen möchten:
Die Mitglieder unseres Partners haben die Auswirklungen des Klimawandels bereits am eigenen Leib verspürt. Die beiden Hurrikane IOTA und ETA zerstörten Ende 2020 nicht nur wichtige Zufahrtsstraßen, sondern auch viele Bienenvölker samt Material. Die Lebensgrundlage der Imker*innen wurde vernichtet. Dieser Verlust wurde damals durch den GEPA-Handelspartnerfonds ausgeglichen.
Im Jahr 2023 haben sie ein Projekt zur Wiederaufforstung ins Leben gerufen. In ihrer Region wurden vor allem für die Viehzucht Waldgebiete abgeholzt. Das Klima hat sich verändert, die Sommer sind nicht mehr das, was sie einmal waren und es regnet mehr als früher. Diese Einflüsse und der Verlust von nektar- und pollenreichen Bäumen und Pflanzen wirken sich negativ auf die Menge des geernteten Honigs aus.
COPICHAJULENSE will aber die Bienenzucht und die Imkerei fortführen, da unser Partnern sehr genau weiß, wie wichtig die Imkerei als Einkommensquelle für ihre Mitgliedsfamilien ist. Auch das Überleben der Kooperative COPICHAJULENSE hängt von den Honigernten ihrer Mitglieder ab. So haben sie sich zu diesem Wiederaufforstungsprojekt entschieden, das die GEPA aus Mitteln des HP-Fonds unterstützt.
Ab September 2023 können Sie dieses Aufforstungsprojekt in Guatemala in den Städten Flensburg, Rheine, Weinheim und Heilbronn zusätzlich durch den Kauf des GEPA Städtekaffees und der GEPA Städteschokolade fördern. Fragen Sie in den Weltläden in den genannten Städten danach.
Mit dem GEPA-Handelspartnerfonds wurde ein Aufforstungsprojekt unseres Honig- und Kaffeepartners Tzeltal Tzotzil unterstützt. Das Projekt fördert zum einen ein besseres lokales Klima, zum anderen bieten die Bäume mehr Nektar- und Pollen für die Bienenvölker der Imker*innen und leistet durch die Bestäubung auch gleichzeitig einen Beitrag zu einer verbesserten Ernährungssicherheit der Mitglieder. „Es wurden 3.200 Obstbäume gekauft und zwar Avocado, Guanabara, Nanche, persische Zitrone, Mango, Orange, Mandarine, Tamarinde. Da die Baumschule 4,5 Stunden entfernt ist, werden die Bäume in Teilen direkt in die Gemeinden der Mitglieder gebracht, um doppelte Transportkosten zu vermeiden. Die Bäume werden nun nach und nach gepflanzt. Hier kam es wegen El Niño zu einer Verzögerung. Insgesamt profitieren von dem Kauf und dem Pflanzen der Bäume 70 Mitglieder (Imker*innen) von Tzeltal Tzotzil“, sagt Angel Burgos, Exportverantwortlicher bei Tzeltal Tzotzil.
Mit dem Geld aus dem GEPA-Handelspartnerfonds sowie aus dem EFTA-Klimafonds baut TPI insgesamt zwei Wasserauffangbecken im Teegarten Putharjhora in Dooars. Die Ausgrabungs- und Bauarbeiten für das erste der beiden Auffangbecken sind schon abgeschlossen, berichtet Ashwini Sashidhar nach ihrem Besuch im Teegarten Putharjhora im Juli 2023. Sie ist bei TPI für Marketing und Nachhaltigkeit zuständig. “Wir konzentrieren uns jetzt auf die zweite Phase des Baus, die sich mit dem Ökosystem rund um den Teich beschäftigt. Dort werden Schatten- und Obstbäume gepflanzt und kleine Inseln für Vögel und Insekten angelegt, die dort brüten können. Dafür werden am Rand des Teiches Pflanzen wie Zitronengras und schwachgekrümmtes Liebesgras gepflanzt, die auch die Erosion verhindern“, so Ashwini Sashidhar. Auch für das zweite Wasserauffangbecken sind bereits die Aushubarbeiten abgeschlossen. Die Monsun-Jahreszeit hat in Indien gerade begonnen und wenn das Becken mit Regenwasser gefüllt sein wird, wird TPI sowohl die Wände als auch den Boden des Teiches mit Steinen verstärken. Dann wird auch beim zweiten Teich die Umgebung entsprechend angelegt. „Wir hoffen, dass wir alles bis zum Ende diesen Jahres abschließen können“, schließt Ashwini Sashidhar ihre E-Mail.
Die kargen Böden der Cedarberge und die geringen Niederschläge reichen den Pflanzen bisher aus. Doch unser Partner berichtete bei verschiedenen Gelegenheiten, dass auch sie vom Klimawandel betroffen sind. Aus diesem Grund hatte sich die GEPA 2017 entschieden, einem Antrag von WORC auf eine zweijährige Beratung vor Ort durch ihren Handelspartnerfonds zu unterstützen. Die Beratung sollte helfen, die Anbaumethoden von Rooibos an den Klimawandel in den Cedarbergen anzupassen. Vor allem sollten die Böden vor dem Austrocknen geschützt werden. Dieses Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen. Inzwischen wachsen die Rooibos-Büsche in einer Mischkultur mit Weizen. Die Rooibos-Büsche sind jetzt deutlich höher, üppiger und grüner als anderswo. „Dank der Methoden, die uns der Berater beigebracht hat, fühlen wir uns gut für den Klimawandel gerüstet. Ohne sie wären wir jedoch stark betroffen“, betont Barend Salomo. Auf Anraten des Beraters hat WORC zudem einen Produktionsmanager für die Qualitätssicherung des Rooibostees eingestellt.
Bei unseren Kaffeepartnern in Afrika wurden ebenfalls Klimaschutzmaßnahmen u.a. durch den GEPA-Handelspartnerfonds gefördert. Eines der ersten ist ein Aufforstungsprojekt bei unserem Partner ACPCU in Uganda. Dort werden Baumsetzlinge in den Kaffeegärten der Mitglieder gepflanzt. Neben der wichtigen CO2-Aufnahme durch die Bäume tut der von den Bäumen gespendete Schatten den Kaffeepflanzen gut.
Durch Wetterextreme wie Dürre und Starkregen ist inzwischen auch im westafrikanischen Inselstaat São Tomé y Príncipedie die Kakao-Ernte teilweise bedroht. Durch die Pflanzung neuer Bäume wie dem Brotfruchtbaum beugen die Kleinbauern von CECAQ-11 der Erosion vor. Das Laub sorgt außerdem für fruchtbaren Humus, der das Regenwasser besser speichert. Dieses Aufforstungsprojekt wurde von unserem Partner CECAQ-11 initiiert. Ein Teil der Kosten dieses Projektes wird von der GEPA übernommen. „Wichtig ist mir, darauf hinzuweisen, dass das Geld nicht nur für die Baumsetzlinge verwendet wird, sondern auch für das Pflanzen und die Pflege der Setzlinge. Für die Pflege der Bäume erhalten die Bäuer*innen Geld von CECAQ-11. Eine umfangreiche Planung ist notwendig. So muss unser Partner vorab klären, wo die Bäume gepflanzt werden können, welche Baumart sinnvoll ist, und vor allem muss die Pflege der Setzlinge gewährleistet sein. Nur so kann ein Aufforstungsprogramm erfolgreich sein.“, betont Silvia Kurte, GEPA-Einkaufsmanagerin Kakao.
Unser neuer Kakaopartner BGCSL aus Uganda engagiert sich verstärkt für den Klimaschutz. BGCSL hat einen Projektantrag an den GEPA-Handelspartnerfonds eingereicht, bei dem es zum Beispiel um die Herstellung von Briketts aus Kakaoschalen, die Anschaffung von energieeffizienten Öfen und die Vermarktung von kleinen Solarpanelen geht. Im November 2021 hat die GEPA dieses Projekt von BGCSL bewilligt. Die ersten Briketts aus Kakaoschalen werden bereits produziert.
Bei unserem Kaffeepartner MEACCE in Uganda wurden 2021 über den GEPA Handelspartnerfonds Solartrocknungstunnel für Pergaminkaffee finanziert. So wird die Sonnenenergie zum Trocknen genutzt und keine Emissionen verursacht.
Für unseren Kaffeepartner COSURCA wurden im Februar 2022 Gelder aus dem Handelspartnerfonds bewilligt, die vor allem den Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel in der Mitgliedskooperative ASPROALMAGUER dienen. Dazu gehören u.a. Ausbildungskurse für 77 Produzent*innen, in denen sie weitere Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel kennenlernen. Eine Baumschule soll aufgebaut werden, in der in Zukunft Schattenbaum-Setzlinge für die Produzent*innen aufgezogen werden. Zudem soll eine Anlage zur Produktion von Biodünger errichtet werden.
„Die Förderung der Imkerei und die Erhöhung der Völkerdichte ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Die Bestäubungsleistung kommt der Vegetation und der Tierwelt zugute“, so Annika Schlesinger, GEPA-Einkaufsmanagerin Honig. Deshalb wurden auch aus dem Honig-Bereich Projekte mit Klimabezug durch den GEPA HP-Fonds gefördert.
Für eines dieser Projekte wurde bei unserem Honigpartner Tzeltal Tzotzil in Mexiko die Ausstattung neuer Imkermitglieder zum Beispiel mit eigenen Zentrifugen und Bienenvölkern gefördert.
„Die weitere Stärkung der ökologischen Imkerei ist zweifellos eine Aktivität, die die Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel erhöht, da sie die Vegetation in der Produktionsregion stärkt, die Abholzung verringert und die Wiederaufforstung fördert, den Fortbestand der Imkerei sichert und somit negative Auswirkungen des Klimawandels verringern kann“, so Angel Burgos, Exportverantwortlicher bei Tzeltal Tzotzil.
Bei unserem Partner Guaya´b in Guatemala wurden mithilfe des Handelspartnerfonds bauliche Maßnahmen an der Verarbeitungsanlage für Honig durchgeführt, um sie vor Überschwemmungen zu schützen.
Mit einer manuellen Bienenwachswalze können die Imker*innen von unserem Honigpartner Mieles del Sur Mittelwände für die Waben ihrer Bienenvölker selbst herstellen. Beim Zukauf von Mittelwänden aus Fremdwachs besteht immer die Gefahr der Verunreinigung der eigenen Bienenvölker und des Honigs. Gelangen zum Beispiel Rückstände wie Pestizide in das Bienenwachs, haben diese eine sehr lange Haltwertzeit im Wachs. Wenn die Imker*innen von Mieles del Sur diese Mittelwände aus ihrem eigenen Bienenwachs selbst herstellen, reduziert sich das Risiko einer Fremdverunreinigung erheblich.
Die GEPA bewertet die Imkerei nicht nur als besonders ressourcen- und klimaschonend, sondern sogar als förderlich für das Klima. Besonders durch die Bestäubungsleistung der Bienen wird regional die Flora gestärkt und verbreitet. Die finanzielle Förderung unser Honighandelspartner kommt somit dem lokalen Klimaschutz zugute.
„Diese Investition in die Ausrüstung unseres Honighandelspartners soll garantieren, den eigenen Bio-Wachskreislauf zu vereinfachen, wie er durch die Bio-Zertifizierung gefordert ist. Eine Imkergruppe kann durch die Walze ihr eigenes Wachs ortsnah zu Mittelwänden verarbeiten, was den gesamten Ablauf vereinfacht und vergünstigt“, betont Annika Schlesinger, GEPA-Einkaufsmanagerin Honig und Hobby-Imkerin.
Bei unserem Weinpartner Sagrada Familia hat die GEPA die Bio-Zertifizierung mit 2.500 Euro unterstützt. Sagrada Familia ist ein Zusammenschluss von Winzer*innen im gleichnamigen Dorf, das sich unweit der Stadt Curicó befindet. Diese Region gilt als das beste Weinanbaugebiet Chiles. Die Winzer*innen von Sagrada Familia bewirtschaften verhältnismäßig kleine Rebflächen. Gerade am Anfang sind die Zertifizierungskosten vor allem für kleine Winzer- oder Bauernorganisationen nicht einfach zu schultern. Deshalb hat die GEPA die Bio-Zertifizierung bei Sagrada Familia mit einem Zuschuss unterstützt.
Der Bio-Anbau von Trauben zeichnet sich vor allem durch den schonenden Umgang mit Wasser und Boden sowie den Anbau von traditionellen Sorten aus. Die Winzer*innen von Sagrada Familia haben schon immer Rebsorten angebaut, die Mitte des 19. Jahrhunderts aus Frankreich kamen und in Chile heimisch wurden. Da die Reblaus dieses Land bis heute nicht erreicht hat, gedeihen in Chile noch die alten, wurzelechten Rebsorten aus Frankreich. Aufgrund des günstigen Klimas und der guten Bodenbeschaffenheit im zentralen Hochland von Chile musste selbst im konventionellen Weinbau kaum Agrarchemie eingesetzt werden – ein Vorteil bei der Bio-Umstellung.
Die hervorragende Qualität der Trauben ist unverzichtbar für einen guten Wein. Unser chilenischer Handelspartners vermarketet seine Produkte unter dem Namen „Lautaro“, benannt nach einem wichtigen Anführer der Mapuche.
Unseren Rohrzucker-Partner Manduvirá haben wir im Rahmen des GEPA Handelspartnerfonds bei der Durchführung einer Schulung für ihre Saisonarbeitskräfte unterstützt, die auf den Feldern arbeiten. Ziel war es, die Arbeiter*innen in vier Einheiten zu den Themen „Richtiges Pflanzen von Zuckerrohr“, „Düngen (fest und flüssig)“, „Jäten“ und dem „Schnitt für die Ernte“ sowohl praktisch als auch theoretisch zu schulen. Die ungelernten Arbeiter wurden durch diese Wertschätzung einer Schulungsteilnahme sehr motiviert und konnten nicht nur mit Arbeitsmaterialien für diese Schulung ausgestattet werden, sondern wurden auch mit einigen Grundwerkzeugen für die notwendigen Arbeiten ausgerüstet. “Wir danken unserem Geschäftspartner GEPA für die Unterstützung bei der Schaffung von Schulungszeiten für Arbeiter*innen und Techniker*innen, die der Bedeutung der rechtzeitigen Durchführung von Feldarbeiten Rechnung tragen. Luis Espinoza war der Dozent der ersten Schulung, die am Freitag, dem 17. März 2023, auf der Farm Gatti in Costa Alegre stattfand. Vielen Dank für die Unterstützung und die Möglichkeit, diese Schulung durchzuführen!”. Dies schrieb uns unser Partner Manduvirá. Dies ist ein Schritt der zunehmenden Verknappung an verfügbaren Landarbeiter*innen in der Anbauregion zu begegnen und die wiederkehrenden Arbeiter*innen zu befähigen, ihre Arbeiten besser durchzuführen.
Unser Kaffeepartner Bukonzo signalisierte großes Interesse an einer Digitalisierung der Abläufe, unter anderem in der Buchhaltung oder für das Sammeln von Daten für die verschiedenen externen Überprüfungen, die die Organisation regelmäßig durchläuft (zum Beispiel für die Bio- und Fair-Zertifizierungen). Zusammen mit Franziska Bringe, GEPA-Einkaufsmanagerin Kaffee, hat Bukonzo nach Berater*innen gesucht, die die Kooperative bei den ersten Schritten der Digitalisierung begleiten konnten – noch bevor ein Programm angeschafft und eingeführt wird. „Nur wenn die Vorbereitung gut ist und man als Kooperative selbst weiß, was man konkret erreichen möchte, ist die Digitalisierung wirklich erfolgreich. So entstand also das Beratungsprojekt, das die GEPA durch den Handelspartnerfonds bezuschusst hat“, betont Franziska Bringe.
Es wurden zwei Beraterinnen gefunden, die viel Erfahrung bei der Beratung von Kleinbäuer*innen zur Digitalisierung im Kaffeebereich haben. Seit August 2022 führt die GEPA zusammen mit Bukonzo und Digital Coffee Future ein Beratungsprojekt zur Digitalisierung durch. Im Rahmen des Projekts wurde als erstes besprochen, was Digitalisierung konkret heißt, wo es für die Kooperative Bukonzo wirklich Sinn macht und wo nicht, was es kostet und wie die Abläufe in der Kooperative bis jetzt aussehen und wie sie in Zukunft aussehen sollen. Dazu fanden Workshops per Videokonferenz statt. Franziska Bringe traf das Bukonzo-Projektteam zur Digitalisierung im Rahmen ihrer Dienstreise im Oktober 2022. Während des Treffens wurden nochmals die nächsten Projektschritte im Detail erklärt und gemeinsam besprochen. Zu diesem Zeitpunkt war das Team gerade dabei, verschiedene Übersichten zu erstellen, welche Daten an welchem Ort von wem erhoben und weitergegeben werden. Basierend auf diesen Übersichten werden die Berater*innen von Digital Coffee Future dann Empfehlungen zu verschiedenen Anwendungen aussprechen und Bukonzo bei der Suche unterstützen.
Welche Qualitäten sind für den deutschen Rohkaffeemarkt interessant? Zu diesem Thema brachte die GEPA im Juli 2019 fünf deutsche Kleinröstereien mit Qualitätsmanagern der Kooperativen RAOS aus Honduras, FEDCAFE aus Mexiko, Norandino und CAC ACPC Pichanaki aus Peru zusammen. In Deutschland gibt es immer mehr kleine Röstereien – damit steigt die Nachfrage nach Spezialitätenkaffees. Hier spielen sogenannte „Microlots“ eine besondere Rolle: Spitzenkaffees, von denen nur eine sehr geringe Menge erhältlich ist und die oft von einem einzigen Kleinproduzenten stammen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verkosteten gemeinsam die Microlots der Produzentinnen und Produzenten, tauschten sich beim Coffee Talk weiter aus und konnten auf diese Weise viele neue Eindrücke gewinnen.
Mehr über den Austausch im Rahmen der Handelspartnerwoche
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Mit Fair Trade-Kaffees, die komplett im Ursprungsland hergestellt, geröstet und verpackt werden, greift die GEPA ihr ureigenes Thema Wertschöpfung in den Ursprungsländern zu steigern, neu auf. Aus dem Handelspartnerfonds bekamen unsere beiden Partner FEDECOCAGUA und APROLMA in Guatemala und Honduras Unterstützung und konnten jeweils einen Berater finanzieren.
Von der Mitarbeit bei Röstprofilen über Vorschläge für Verpackungsmaterial, Tipps zur Kalkulation bis hin zur Beratung bei Arbeitsabläufen gingen die Leistungen. FEDECOCAGUA und APROLMA sind sehr unterschiedliche Organisationen und so war die Beratung zugeschnitten auf die jeweilige Situation vor Ort. „Die Berater haben uns bei der Umsetzung des Kaffees aus dem Ursprung sehr geholfen. Ohne sie hätte es nicht so funktioniert“, so Kleber Cruz Garcia, Einkaufsmanager Kaffee abschließend. „Ich röste meinen Kaffee selbst, darauf bin ich stolz“, sagt Magali Aguilar, Kaffeebäuerin und Röstmeisterin bei APROLMA.
Was unsere Partner von APROLMA und FEDECOCAGUA an dem Projekt wichtig finden, erzählen sie Ihnen am besten selbst – in unserem Special:
#mehrWertFürAlle - Special zum Thema Wertschöpfung
Panay Fair Trade Center (PFTC) ist seit 1994 GEPA-Partner für Bananenchips. Die Menschenrechtslage auf den Philippinen hat sich unter Präsident Rodrigo Duterte stark verschlechtert. Sich für die Rechte von Kleinbauern und die Einhaltung von Menschenrechten zu engagieren oder nur laut auszusprechen, was man von der Politik des Präsidenten hält, ist sehr gefährlich geworden.
Vier PFTC-Mitglieder wurden selbst Opfer von massiven Menschenrechtsverletzungen. 2018 wurden sieben Menschen im Umfeld ermordet, darunter der Mann der langjährigen Vorsitzenden Ruth Fe Salditos. Weitere Hintergründe lesen Sie in unserem Aufruf zum Tag der Menschenrechte 2018
PFTC hat, gefördert durch den GEPA-Handelspartnerfonds, drei Menschenrechtstrainings für Multiplikatoren durchgeführt. Sie können das Wissen wiederum in ihren Regionen weitergeben. „Es ist eine unglaubliche Erfahrung für uns alle, wie positiv die Teilnehmer/-innen darauf reagieren. Und wie sie die Auswirkungen dieser Schulungen wertschätzen, die sie auf ihre Organisationen und Gemeinden haben wird“, sagt Ruth Fe Salditos, frühere Vorstandvorsitzende von PFTC.
Wir haben die Qualitätsverantwortlichen unserer Kaffeepartner aus Peru, Honduras und Mexiko zu uns nach Wuppertal eingeladen. Hier trafen sie sich mit den GEPA-Verantwortlichen aus Einkauf und Qualitätssicherung, Grundsatz und Außer-Haus-Service zu gemeinsamen Workshops, Vorträgen und Kaffeeverkostungen: „Ich bin zum ersten Mal in Deutschland. Mir ist es wichtig, Kollegen aus anderen Ländern zu treffen und mich mit ihnen auszutauschen“, berichtete die Teilnehmerin Elisa Hinojosa Cerron von ACPC. „Ich bin das Auge und das Ohr der Produzenten und nehme diese Informationen zu Ihnen mit nach Hause. wir verstehen jetzt noch besser, was die GEPA unter Kaffee-Qualität versteht“, sagte Joel Bartolón von FEDCAFE.
Lesen Sie hier unseren Artikel zum Austausch mit weiteren Fotos.
Von TARA Projects bezieht die GEPA Wohnaccessoires, wie handgemachte Kerzenleuchter aus Holz. Um die Qualität ihrer Holzprodukte weiter zu verbessern, suchte TARA Projects jemanden mit entsprechendem Fachwissen. GEPA-Einkaufsmanager Rolf Bittner vermittelte den Kontakt zum Senior Experten Service in Bonn. Über den GEPA-Handelspartnerfonds wurden Übernachtungs- und Reisekosten des Beraters Swapan Chowdhury vor Ort finanziert. Er machte sich ein Bild von den verschiedenen Produktionsstandorten und gab u. A. Empfehlungen zu bestimmten Maschinen, Geräten und Holzarten und wie Holzabfälle besser vermieden werden können.
„Wir sind dankbar für die wertvolle Unterstützung. Es war das erste Training für die Holzproduzenten und gleichzeitig eine sehr gute Lernerfahrung für die Handwerker und das gesamte Team. Es hat uns verdeutlicht, dass die Produktionsmethode mit einigen wenigen Anstrengungen und einer besseren Planung verbessert werden kann. So können wir eine bessere Qualität unserer Handwerksprodukte erreichen“, heißt es im Bericht von TARA Projects.
Stand: 08/2023