Alonso Velasco Guzman

Wir, die hier geblieben sind, bearbeiten das Ackerland und passen auf den Wald auf.Alonso Velasco Guzman

Also mein Name ist Alonso Velasco Guzman, ich bin 41 Jahre alt, Vater von 6 Kindern, alle besuchen noch die Grundschule. Ich baue Kaffee in meiner Gemeinde an und durch die Union de Ejidos San Fernando (GEPA-Handelspartner Kooperative San Fernando) konnten wir an die GEPA nach Deutschland verkaufen. Ich lebe in Tierra Colorada seit 1990 und seitdem baue ich Kaffee an, auch ein bisschen Mais, aber nur für das Essen meiner Familie. Wir dürfen die Bäume hier im Wald nicht roden, es ist hier verboten, das kommt ein Verbrechen gleich. Wir betrachten uns als "Aufpasser" oder "Bewacher" des Waldes, des Urwalds, der Tiere. Wir jagen keine Tiere. Wir waren schon hier, bevor das alles hier zum Nationalpark erklärt wurde.

Unser Essen besteht aus Mais, aus Tortillas und Tamales (Teigtaschen aus Mais, gefüllt mit Fleisch und dann gekocht), Bohnen, Chili, wenig Reis, auch wenig Tomaten und einigen Früchten wie Orangen oder Guave. Selten essen wir Fleisch, aber wenn, dann nur Hühner, die wir zu Hause selbst mästen. Einen Preis für diese Tiere kann ich nicht angeben da die Kalkulation etwas schwierig ist. Rinderfleisch kaufen wir auswärts, wenn wir ein Fest in der Gemeinde feiern.

Das Leben hier in der Gemeinde ist hart, unser Einkommen kommt aus dem Kaffeeanbau, manchmal arbeiten wir nebenbei als Tagelöhner, dann verdienen wir 80 bis 100 Pesos (zwischen 4 und 6 Euro) abhängig von der Arbeit, die der Patron, der Auftraggeber, haben möchte. Der Mindestlohn in der Region liegt bei 62 Pesos (3,77EUR).

Viele von uns sind in die USA ausgewandert, um dort zu arbeiten, einige von ihnen kommen nicht mehr zurück, andere bleiben in Tuxtla (Hauptstadt des Bundeslandes Chiapas) oder in anderen Städten. Wir, die hier geblieben sind, bearbeiten das Ackerland und passen auf den Wald auf. Um hierher zu kommen, müssen wir den Transport bezahlen, von Tuxtla bis hier hin sind es etwa 30 Pesos bis 50 Pesos (1,80 EUR – 3 EUR). Vom Eingang des Parks bis zu unserer Gemeinde müssen wir dann laufen, es gibt keine Strassen oder Wege, alle sind gesperrt. Man darf nur hierhin kommen, wenn man eine offizielle Erlaubnis hat, und das dauert viel zu lange. Ich hoffe, wir werden noch lange mit der GEPA zusammenarbeiten.