„Ich bin TPI sehr dankbar, dass sie die sonst übliche Männerdomäne durchbrochen und an mich geglaubt haben“, berichtet Bhawana Rai („Bauna“ ausgesprochen): Sie kam vor 13 Jahren nach Samabeong und wurde schon ein Jahr später die erste Teegartenmanagerin in ganz Darjeeling. Frauen in Führungspositionen waren in ländlichen Regionen in Indien eine Seltenheit – und sind es bis heute. TPI war einer der ersten Arbeitgeber, der ihnen die Chance gegeben hat aufzusteigen. „Am Anfang war es schwierig, weil die Arbeiterinnen und Arbeiter es gewohnt waren von Männern angewiesen zu werden. Aber ich habe meine eigene Strategie entwickelt und gelernt mir Respekt zu verschaffen“, erzählt die 43-Jährige.
Vor allem für die Teepflückerinnen ist es eine Erleichterung Bhawana Rai als Vorgesetzte zu haben – und das ist ein wichtiger Aspekt: Immerhin erledigen Frauen den größten Teil der Arbeit im Teegarten: „Die Teearbeiterinnen vertrauen mir und sie können offen und frei mit mir sprechen – von Frau zu Frau“, sagt Bhawana Rai. Aber auch die männlichen Arbeiter respektieren sie. Bhawana weiß es wertzuschätzen, dass sie von TPI eine Chance bekam. Nach ihrem Abschluss in Botanik hat sie einen Diplomkurs in Tee-Management gemacht und seitdem bei TPI gearbeitet – zunächst als Trainee, dann als Assistentin und schließlich hat sie die Leitung des Teegartens übernommen - unseres Wissens nach als erste Frau in Indien überhaupt.
Beim Rundgang durch Samabeong kann Bhawana Rai mehr über jeden Teebusch im Teegarten erzählen. Welcher Dünger wird benötigt? Wann muss er beschnitten werden? Aber nicht nur mit Teepflanzen kennt sie sich bestens aus – ihre Arbeit beinhalte auch einen starke soziale Komponente, sagt sie: „Mir liegt das Wohlergehen der Arbeiterinnen und Arbeiter sehr am Herzen. Als Managerin bin ich gleichzeitig auch Bindeglied zwischen den Arbeiterinnen und Arbeitern und dem Management von TPI. Ich kann die Wünsche und Belange der Menschen an TPI weitergeben und umgekehrt“, so Bhawana Rai.
Durch dieses Vertrauen, weiß Bhawana Rai ganz genau, welche sozialen Projekte den Menschen hier am meisten geholfen haben. „Eines der wichtigsten Projekte, das durch die Gelder aus der Fair Trade-Prämie finanziert wurde, war Solarstrom für die Familien.“ Das habe das alltägliche Leben der Menschen vereinfacht: „Was sollen Schüler nachts ohne Strom tun? Heute können sie auch noch spät abends lernen.“ Bildung hält Bhawana Rai für den Schlüssel zum Erfolg. „Auch ich habe es als Frau nur so weit gebracht, weil ich eine gute Bildung bekommen habe.“
Die Dorfbewohner hätten im Laufe der Jahre erkannt, wie wichtig es sei, dass auch Mädchen zur Schule gehen. „Heute schicken sie ihre Töchter zur Schule und die Mädchen arbeiten bei uns im Büro, als Lehrerinnen oder sie besuchen eine weiterführende Schule“, erklärt Bhawana. Sie selbst ist Mutter eines 14-jährigen Sohnes. Ankit wohnt nicht bei ihr, sondern geht auf eine weiterführende Schule im 50 Kilometer entfernten Kalimpong.
„Ich wünsche mir, dass noch mehr Menschen in Deutschland GEPA-Tee kaufen und trinken. So können wir die Gelder aus der GEPA-Prämie in weitere soziale Projekte investieren, sodass letztlich die gesamte Gemeinschaft davon profitiert.“
Stand 02/2019
#TimeForFairTea
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