Art der Organisation:
Vermarktungsorganisation
Ort:
Asien, Philippinen, Bacolod
Mitglieder:
195
GEPA Partner seit:
1988
GEPA-Code:
775
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Über den Partner

Die Insel Negros ist das Hauptzuckeranbaugebiet auf den Philippinen. Preisschwankungen auf dem Weltmarkt erschüttern diese Region daher besonders. In der Folge einer massiven Krise in den 80er-Jahren gründeten Basisorganisationen ihre eigene Fair-Handelsorganisation. Aus Landarbeiter*innen sind Bäuer*innen geworden, denen ihr Land inzwischen gehört – ein großer Erfolg unseres Partners. ATPI (Alter Trade Philippines, Inc.) berät seine Mitglieder u.a. beim Bioanbau und exportiert den Bio Mascobado Vollrohrzucker und Frischbanen nach Asien und Europa. Der Absatz von Bioprodukten im Inland war in den Jahren 2023 und 2024 zum ersten Mal rückläufig. Das Biozuckerrohr wird in der ATPI-Zuckermühle verarbeitet und dort auch für Endkunden abgepackt. Die Bioumstellung, die Qualitätssicherung sowie viele Beratungsleistungen kann ATPI nur aufgrund des Fairen Handels durchführen.

Die Produzent*innen

ATPI bezieht das Biozuckerrohr von 156 Bäuer*innen, die auf der Insel Negros leben und in drei Kooperativen organisiert sind. Sie bauen außer Biozuckerrohr, Reis, Obst und Gemüse überwiegend für den eigenen Bedarf an und haben im Durchschnitt pro Bauer 0,5 Hektar Land. Der Preis, den sie für das Biozuckerrohr bekommen, wird jährlich in einer Produzenten-Versammlung festgelegt. Er basiert auf dem Durchschnittspreis, der auf der Insel Negros bezahlt wird, und wird von ATPI deutlich aufgestockt (Transport-, Qualitäts- und Bio-Aufschlag). Die Produzentenkooperativen profitieren zudem stark von der ATPI-Beratung. Als weiteres Produkt lieferte ATPI Balangon-Frischbananen von 3.369 Bäuer*innen, die auf verschiedenen Inseln leben, nach Japan.

Zur Geschichte

 

2025

Besuch von Markus Kruschewsky, GEPA Produktmanagement Lebensmittel und Zucker

 

 

bis 2017

Regelmäßige Besuche von Elizabeth Mondejar, frühere ATPI Marketing & Sales-Managerin

 

 

2015

Besuch von Markus Kruschewsky, GEPA Produktmanagement Food Asien

 

 

2013

Besuch von Robin Roth, früherer Geschäftsführer, zur Pflanzung der ersten Bäume

 

 

2011

Besuch von Katja Sahlmüller, frühere GEPA Produktmanagerin Food Asien, und Andrea Fütterer, Leiterin der GEPA Grundsatzabteilung

 

 

1994

Besuch von Claudia Grözinger, frühere Asien-Referentin, zur „Bio-Umstellung“

Produkte:

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GEPA Weiße Bio Schokolade Mascobado

Bio Schoko Orangen Taler

Mascobado Lemon Herzen

Bio Hazel Nougat Fairness

Bio Mascobado Zuckersticks

Schokolade Espresso Caramel

Das wurde durch den Fairen Handel erreicht

Ökologie

Im Rahmen des GEPA Klimaschutzprojektes (2013–2022) wurden zusammen mit Pur Projet auf Negros 73.050 Obst-, Mahagoni-, Akazien- und Eukalyptusbäume gepflanzt. Die Bäuer*innen haben sie selbst ausgewählt, gepflanzt und pflegen sie. ATPI erhielt zudem 2023 11.000 Euro aus dem europäischen Klimafonds (EFTA).

Verpackung

Der GEPA Bio-Mascobado wird vor Ort neben der Zuckermühle für Endkund*innen verpackt, auch die GEPA Mascobado Zuckersticks sind von dort. So sind zusätzliche Arbeitsplätze bei ATPI entstanden – Wertschöpfung im Ursprung.

Frauen

Zum Management von ATPI gehören 5 Frauen: die Marketing & Advocacy-Managerin, die Leiterin der Vertriebsabteilung, der internen Kontrolle, der Qualitätskontrolle sowie der Buchhaltung. Nach vielen Jahren wurde 2022 ein Mann zum Geschäftsführer berufen.

Bildung

Nach der Gründung gab unser Partner eine Studie zum ökologischen Anbau von Zuckerrohr in Auftrag. Das ATPI-Team berät bis heute die Bäuer*innen, u.a. zu folgenden Themen: Ökologischer Anbau, Tierhaltung, Herstellung von Biodünger sowie Buchhaltung, Finanzplanung, Marketing, lokaler Vertrieb, soziale Entwicklung und Förderung junger Nachwuchskräfte.

Bio

Die GEPA hat ihren Partner aktiv bei der Umstellung auf eine ökologische Produktion beraten und unterstützt. Seit 1997 erhält die GEPA den von Naturland zertifizierten Bio Mascobado Vollrohrzucker. Inzwischen gibt es auch einen Inlandsmarkt für Bio-Produkte.

Fairer Preis

Für eine Tonne Bio-Zuckerrohr bezahlte ATPI im Durchschnitt 6.911,80 PHP (März bis Juli 2024), inklusive eines Zuschlags für die Bio- und Produktqualität und die Transportkosten zur Zuckermühle. Beim Preis berücksichtigt wird auch der Zuckergehalt. Kommerzielle Händler*innen bezahlten in diesem Zeitraum im Schnitt 6.256,80 PHP pro Tonne.

Qualität

Für den Bio Mascobado wird das Zuckerrohr ausgepresst, der Zuckersaft gefiltert und erhitzt. Er erkaltet dann unter ständigem Rühren. Dass der Bio Mascobado in so hoher und gleichbleibender Qualität zur Verfügung steht, ist das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen und Beratung.

Traditionelles Produkt

„Mascobado“ heißt der traditionelle Zucker auf den Philippinen. Das erste Zuckerrohr brachten chinesische Händler zwischen 4.000 und 2.000 vor Christus dort hin. Zunächst wurde es für den eigenen Bedarf gepflanzt. Ab 1572 bauten es die Spanier auf Plantagen für den Export an.

Fotos: GEPA - The Fair Trade Company; FLOcert; A. Welsing; C. Nusch

Plus: Das ist noch zu tun

Ökologie

Aufgrund des Klimawandels müssen die Bäuer*innen besonders gut planen, andere Früchte anbauen und neue Methoden anwenden, damit sich die Produktivität wieder verbessert.

Zugang zum Markt

ATPI muss trotz hoher Zuckerrohr-Ankaufspreise und gestiegener Energie- und Lohnkosten den Preis auf einem Niveau halten, dass ihr Produkt noch konkurrenzfähig bleibt.

Christoline Swartz mit ihrer Tochter auf den Stufen vor dem Haus.
Christoline Swartz (rechts) ist stellvertretende Vorsitzende von WORC. Anders als noch ihre Mutter kann Christolines Tochter Chrislin frei entscheiden, ob und was sie studieren will.

Auf den Spuren des Fairen Handels

Reportagen & Reiseberichte

Begleite uns in Reportagen und Reiseberichten zu den Menschen, die Kaffee, Kakao, Tee und Co. anbauen und ernten. Erfahre, wie ihre tägliche Arbeit aussieht, welche Herausforderungen und Träume sie begleiten.