Art der Organisation:
Kooperative
Ort:
Afrika, Südafrika, Wupperthal (Südafrika)
Mitglieder:
77
GEPA Partner seit:
2009 (seit 2000 mit der Vorgängerorganisation)
GEPA-Code:
880
Um an dieser Stelle Karten von GoogleMaps anzeigen zu können, benötigen wir Ihre Zustimmung. Diese können Sie über das blau-weiße Symbol unten links verwalten.

Über den Partner

Die Fahrt von Kapstadt nach Wupperthal zur WORC (Wupperthal Original Rooibos Co-operative) dauert etwa fünf Stunden. Kurz nach Clanwilliam beginnt die unasphaltierte Piste, die über zwei Bergpässe nach Wupperthal führt. Circa 4.000 Menschen leben in dieser Region. Gegründet wurde das südafrikanische Wupperthal 1830 von zwei deutschen Missionaren. Der Verkauf von Rooibos ist für die Mitglieder von WORC fast die einzige Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Rund 40 Prozent der Mitglieder sind zurzeit Frauen.

Die Produzent*innen

Für den eigenen Bedarf pflanzen die Mitglieder Süßkartoffeln, Kohl, Zwiebeln, Mais, Bohnen und Früchte an. Zudem halten sie Schafe und Ziegen und bauen Biokräuter für den lokalen Markt an. Außerdem ernten sie gepflanzten und wilden Rooibos in der Region. Sie schneiden von Januar bis April die Zweige dieses Strauches, aus denen Tee gewonnen wird. Zudem ziehen die Mitglieder Rooibos-Setzlinge. Der Rooibos wird geschnitten, fermentiert und dann auf einer Fläche zum Trocknen ausgebreitet. Für ihr Produkt erhalten die Mitglieder einen im Vergleich zum lokalen Preis deutlich höheren Preis.

Zur Geschichte

 

2024

Besuch von Dr. Peter Schaumberger, GEPA-Geschäftsführer, und Andrea Fütterer, GEPA-Leiterin der Abteilung Grundsatz & Politik

 

 

2022

Besuch der freien Journalistin Katharina Nickoleit und des Fotografen Christian Nusch

 

 

30./31.12.2018

Großbrand in Wupperthal, von dem auch WORC betroffen wurde.

 

 

2017–2018

Technische Beratung bei Anpassungsmaßnahmen aufgrund des Klimawandels

 

 

Bis 2016

Regelmäßiger Besuch von Barend Salomo, WORC

 

 

2009

Besuch von Katja Sahlmüller, damals Produktmanagerin Tee/Lebensmittel Asien und Andrea Fütterer, Leiterin der Grundsatz-Abteilung

 

 

2009

Gründung der Wupperthal Original Rooibos Co-operative

Produkte:

Das wurde durch den Fairen Handel erreicht

Ökologie

Der Bio-Anbau bzw. die Wildsammlung ist die nachhaltigste Form der Rooibostee-Gewinnung, die das ökologische Gleichgewicht in den Cederbergen schützt. Die Niederschlagsmenge schwankt durch den Klimawandel immer stärker. Die Beratung vor Ort half, die Anbaumethoden an den Klimawandel anzupassen (Schutz der Böden vor dem Austrocknen, etc.).

Bildung

Der Faire Handel ermöglicht es den Mitgliedern, Geld für die Ausbildung der Kinder zu sparen, damit sie bessere Chancen im Leben haben. WORC vergibt zudem Stipendien für die Kinder der Mitglieder.

Bio

Aufgrund des Fairen Handels konnte die Kooperative mit der Umstellung auf ökologischen Anbau beziehungsweise auf Wildsammlung des Rooibos beginnen. Dies ist die nachhaltigste Form der Rooibostee-Gewinnung, durch die das ökologische Gleichgewicht geschützt wird. Von den insgesamt 284 Hektar Land, die bio-zertifiziert sind, sind 117 Hektar von Demeter zertifiziert.

Fairer Preis

Für Rooibostee gibt es keinen Weltmarktpreis, an dem sich der Faire Handel orientieren könnte. Deshalb übernimmt die GEPA als Grundlage für ihren fairen Preis die Kalkulation ihres Partners. Für Bio-Rooibostee bezahlt die GEPA einen höheren Preis als für konventionellen Rooibos und die Fair Trade-Prämie für Sozialmaßnahmen.

Qualität

Nur die Kleinbauern ernten den Bio Rooibos noch traditionell von Hand mit einer Sichel. Der größte Teil des kommerziell vertrieben Rooibos wird inzwischen auf Plantagen angebaut und maschinell geerntet. Auch die Verarbeitung zu Tee übernimmt WORC selbst – mit finanzieller Unterstützung der GEPA im Jahr 2009.

 

Traditionelles Produkt

Südafrika ist das einzige Land auf der Welt, in dem Rooibos wächst. Die kargen Böden der Cederberge und die geringen Niederschläge reichten den Pflanzen bisher aus. „Ich glaube, dass die Region von Wupperthal auch in Zukunft für den Anbau von Rooibos geeignet ist“, sagt Barend Salomo.

Zugang zum Markt

Durch den Fairen Handel haben die Kleinbauern, die zur WORC gehören, ersten Zugang zum internationalen fairen Tee-Markt erhalten. Kleinbauern bieten gute Qualität an, haben aber oft keine Möglichkeit, ihr Produkt selbst zu verarbeiten und vermarkten.

Chancen

Landesweit leben rund 50 Prozent der schwarzen Südafrikaner noch immer in Armut. Besonders in kargen und abgelegenen Regionen ist es äußerst schwierig, den Lebensunterhalt zu verdienen. Deshalb wandern viele in die Großstädte ab. Fairer Bio Rooibos bietet deshalb eine Alternative auf dem Land.

Fotos: GEPA - The Fair Trade Company.

Das ist noch zu tun

Ökologie

Der weltweite Klimawandel wirkt sich auch in den Cederbergen aus. Die Bio-Anbaumethoden müssen dem weiterhin angepasst werden.

Aufbau

Für eine langfristige Perspektive und die Möglichkeit von Investitionen ist der Kauf des kircheneigenen Landes und der Gebäude durch WORC notwendig.

Christoline Swartz mit ihrer Tochter auf den Stufen vor dem Haus.
Christoline Swartz (rechts) ist stellvertretende Vorsitzende von WORC. Anders als noch ihre Mutter kann Christolines Tochter Chrislin frei entscheiden, ob und was sie studieren will.

Auf den Spuren des Fairen Handels

Reportagen & Reiseberichte

Begleite uns in Reportagen und Reiseberichten zu den Menschen, die Kaffee, Kakao, Tee und Co. anbauen und ernten. Erfahre, wie ihre tägliche Arbeit aussieht, welche Herausforderungen und Träume sie begleiten.