Art der Organisation:
Kleine Privatfirma
Ort:
Afrika, Marokko, Marrakesch
Mitglieder:
75
GEPA Partner seit:
2003
GEPA-Code:
010
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Über den Partner

„Wüstensand“ heißt eine kleine Privatfirma in Marrakesch, die 2000 gegründet worden ist. Gegründet wurde sie von dem Marokkaner Mohamed El Bouzayaty, der bereits seit vielen Jahren im Handel tätig ist und seit 1988 Kontakte nach Deutschland hat. Die Geschäftsführung liegt heute in den Händen von  Mohamed El Bouzayaty und seiner Tochter Fatima El Bouzayaty. Sie gehören der Bevölkerungsgruppe der Berber*innen an, die gesellschaftlich immer noch diskriminiert werden. Wichtig ist ihnen, dass bei „Wüstensand“ sowohl Berber*innen als auch Araber*innen beschäftigt sind. Mohamed El Bouzayaty hat sich selbst vom Analphabeten zum Geschäftsmann hochgearbeitet, daher sein soziales Engagement. Sein Ziel ist es, durch den Verkauf von marokkanischem Kunsthandwerks dauerhaft Arbeitsplätze in seinem Land zu sichern.

Die Produzent*innen

„Wüstensand“ hat die Korbflechter*innen in Essaouira dabei unterstützt, eine Kooperative zu gründen. Seit Mitte 2022 gibt es die Tikmijou Kooperative, zu der fünf Handwerker*innen gehören, die für den Export arbeiten. In Marrakesch werden schließlich die Ledergriffe an die Korbtaschen angebracht, und zwar von den Mitarbeiter*innen eines Familienbetriebes, mit dem unser Partner seit letztem Jahr zusammenarbeitet. Die Produzent*innen werden auf der Basis der von ihnen gefertigten Stücke bezahlt. „Wüstensand“ versucht die Aufträge so an die Produzent*innen zu verteilen, dass ein hoher Grad an Kontinuität in der Beschäftigung erzielt wird, was sonst nicht üblich ist. Sie erhalten von dieser Organisation eine Vorfinanzierung, um zum Beispiel davon Rohmaterial kaufen zu können.

Zur Geschichte

 

2024

Besuch von Mohamed El Bouzayaty, Geschäftsführer von Wüstensand

 

2022

Besuch der Consultant Celeste Villar im Auftrag der GEPA

 

2021

Besuch von Mohamed El Bouzayaty, Geschäftsführer von Wüstensand

 

2019

Besuch von Mohamed El Bouzayaty, Geschäftsführer von Wüstensand

 

2016

Besuch von Mohamed und Fatima El Bouzayaty, Geschäftsführung von Wüstensand

 

2014

Besuch von Mohamed El Bouzayaty, Geschäftsführer von Wüstensand

 

2013

Besuch von Verena Albert, GEPA Grundsatz-Referentin

 

2010

Besuch von Andrea Fütterer und Verena Albert, GEPA-Grundsatzabteilung

Produkte:

Korbtasche Souk hoch L, natur

Korbtasche Souk hoch S, natur

Korb Souk L natur

Das wurde durch den Fairen Handel erreicht

Ökologie

Für die Produkte werden natürliche Rohmaterialien wie wildwachsendes Seegras verwendet. Es wächst an Flüssen in zwei Regionen in Marokko und kann mehrfach im Jahr geschnitten werden. Durch die anhaltende Trockenheit wird es knapper und teurer. Den Kauf finanziert Wüstensand den Produzent*innen vor.

Gesundheit

Die zwei festangestellten Mitarbeiter*innen sind kranken- und rentenversichert. „Wüstensand“ bietet den Produzent*innen in den Handwerksgruppen und Familienbetrieben eine Gruppen-Krankenversicherung an. Zudem gibt es von „Wüstensand“ private Unterstützung im Notfall.

Frauen

Mehr als 50 Prozent der Produzent*innen sind Frauen. Sie befestigen Ziegenlederhenkel an den Korbtaschen – auf eigenen Wunsch weiterhin zu Hause, um Familie und Beruf besser zu verbinden. Die Heimarbeit ermöglicht ihnen, ein eigenes Einkommen zu erwirtschaften und weniger abhängig vom Ehemann zu sein.

Fairer Preis

Bei „Wüstensand“ werden die Produzent*innen per Stücklohn bezahlt. Basis für die Preiskalkulation ist der von den Produzent*innen vorgegebene Arbeits- und Materialaufwand des jeweiligen Produktes.

Aufbau

Zusätzlich zum Bürogebäude wurde eine große Halle gebaut, in der z.B. die Körbe für den Export verpackt oder Mosaiktische hergestellt werden.

Soziales

„Wüstensand“ hat die Korbflechter*innen in Essaouira dabei unterstützt, eine Kooperative zu gründen. Seit Mitte 2022 besteht die Tikmijou Kooperative, zu der vier Frauen und ein Mann gehören, die für den Export arbeiten.

Qualität

Bei „Wüstensand“ werden traditionelle Techniken mit modernen Formen kombiniert. Die langlebigen Körbe werden aus Seegras aus dem Wadi Massa hergestellt, die Griffe aus Ziegenleder. Sie sind deutlich sorgfältiger gearbeitet als vergleichbare Körbe aus Marokko.

Traditionelles Produkt

Die Ledergerberei hat in den Maghreb-Ländern (Maghreb = Algerien, Libyen, Marokko, Mauretanien und Tunesien) eine lange Tradition – besonders in Marrakesch. Auch andere Handwerkstechniken wie das Flechten von Seegras- und Palmblattkörben werden traditionell angewandt.

Chancen

Die Bevölkerungsgruppe der Berber*innen wird in Marokko generell gesellschaftlich benachteiligt. Bei „Wüstensand“ werden Berber*innen ebenso wie Araber*innen beschäftigt.

Fotos: GEPA - The Fair Trade Company / Consultant Celeste Villar

Das ist noch zu tun

Traditionelles Produkt

Jüngere Menschen für die handwerkliche Fertigung von Körben zu gewinnen, ist auch in Marokko eine Herausforderung.

Christoline Swartz mit ihrer Tochter auf den Stufen vor dem Haus.
Christoline Swartz (rechts) ist stellvertretende Vorsitzende von WORC. Anders als noch ihre Mutter kann Christolines Tochter Chrislin frei entscheiden, ob und was sie studieren will.

Auf den Spuren des Fairen Handels

Reportagen & Reiseberichte

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