Unsere Handelspartner in Peru und Fair Handelskooperativen in Chile waren von den heftigen Unwettern im Frühjahr 2017 stark getroffen: Bedingt durch das Wetterphänomen El Niño kam es zu heftigen Regenfällen, Erdrutschen, Wirbelstürmen und starken Gewittern. Dadurch wurden Häuser und Infrastruktur bei unseren Partnern Norandino und Allpa zerstört. Es sind auch Menschen ums Leben gekommen. In Chile haben Waldbrände eine Fläche von mehr als 450.000 Hektar und ganze Städte mit mehr als 3.500 Häusern zerstört. Glücklicherweise sind keine Mitglieder unserer chilenischen Handelspartner zu Schaden gekommen, dennoch ist die Situation dort verheerend.
Update September 2017: Gemeinsam mit der GEPA hat unser Gesellschafter MISEREOR damals ein Spendenkonto eingerichtet. Die Spenden wurden zunächst gesammelt und dann in Absprache mit der GEPA an die jeweiligen Handelspartner weitergeleitet. So erhielt beispielsweise unser Partner Norandino aus Peru im September 2017 einen Spendenscheck in Höhe von 13.751 Euro: Santiago Paz, Exportmanager von Norandino, erklärt, dass das Geld z.B. dafür verwendet wird, um neue Kakaopflanzen zu kaufen, die zerstörten Kakao-Parzellen wiederherzustellen und Bio-Düngemittel zu beschaffen.
Im Folgenden lesen Sie mehr über die Situation in Peru und Chile im März/April dieses Jahres:
In der Region Piura, wo unser Kaffee- und Kakaopartner Norandino seinen Hauptsitz hat, sind über 150.000 Menschen von schweren Regenfällen betroffen. In der Küstenregion gibt es tausende weitere Familien, die mit den Unwettern zu kämpfen haben. Santiago Paz Lopez, Exportmanager von Norandino berichtet: „In den niedriger gelegenen Gegenden sind die Regenfälle intensiver. Beschädigt ist vor allem die Infrastruktur wie Straßen, Kanäle und Bahnstrecken.“
Der Sturm ist so stark, dass durch umfallende Bäume schon Menschen ums Leben gekommen sind. Einzelne Distrikte sind völlig isoliert. Flüsse steigen über die Ufer, es kommt zu Überschwemmungen, die Erde rutscht ab. Das führt zu Problemen bei der Wasser- und Stromversorgung, Abwasserkanäle verstopfen. Das Gesundheitsamt hat Alarmstufe rot ausgerufen.
Die staatliche Hilfe konzentriert sich zurzeit hauptsächlich auf städtische Gebiete, denn auch dort sind große Schäden entstanden. Ländliche Regionen geraten dagegen aus dem Blick.
Unser Partner Norandino verteilt Hilfsmittel an die Betroffenen und setzt dabei den Schwerpunkt auf die Gemeinde Batanes, sie liegt im Distrikt Chukucanas. Dort sind über 160 Lehmhäuser durch Überschwemmungen zerstört. Die meisten gehörten Kakao- und Bananenbauern, ihre Felder wurden ebenfalls überflutet.
Einige Dorfbewohner sind von der Außenwelt abgeschnitten. Besonders nötig gebraucht werden unverderbliche Lebensmittel und außerdem Dächer, Zelte und Planen, um sich vor weiteren Regenfällen und Gewittern zu schützen. Santiago Paz Lopez fasst zusammen: „Die Katastrophe ist von großem Ausmaß, tausende Menschen haben alles verloren. Sie brauchen dringend Wasser, Nahrung, Matratzen, ein Dach über dem Kopf, Insektenschutz und mehr.“
Sehen Sie hier auch ein Youtube-Video von Norandino selbst.
Auch der langjährige GEPA-Handwerkspartner Allpa berichtet über die Zerstörungen durch heftige Regenfälle und Erdrutsche. „Die Zahl der Betroffenen ist auf rund 553.000 gestiegen. Wir bleiben in ständigem Kontakt mit jeder Werkstatt in der Nähe der Katastrophengebiete, vor allem in Piura, Lima, Paucara und Huancayo“, schreibt uns das Allpa-Team per E-Mail. „Es ist eine sehr schwere Zeit für unser Land.“
Unser Weinpartner Sagrada Familia aus Chile berichtet von mehr als zwei Wochen andauernden Waldbränden, die eine Fläche von rund 450.000 Hektar zerstört haben, darunter auch ganze Städte in ländlichen Gebieten mit mehr als 3.500 Häusern. Glücklicherweise sind dabei keine Mitglieder unseres Partners zu Schaden gekommen. Dennoch ist die Situation für die Einheimischen verheerend, denn viele Tiere sind bei den Waldbränden gestorben – eine wichtige Einnahmequelle, die für die betroffenen Menschen jetzt wegfällt. Mehrere Fair Handelsorganisationen wie WFTO (World Fair Trade Organization) und CNCJ (Chilean National Coordinating Office for Fair Trade) haben einen solidarischen Spendenaufruf initiiert, um die von den Bränden betroffenen kleineren Kooperativen zu unterstützen.
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