Wuppertal. Zu einem menschenwürdigen Leben für die Handelspartner im Globalen Süden gemäß dem Motto der Fairen Woche gehört auch das Thema Klimagerechtigkeit. Denn die Klimakrise verschärft auch die globalen Ungleichheiten: Diejenigen, die am wenigsten dafür verantwortlich sind – die Menschen im Globalen Süden – sind am stärksten von ihren Folgen betroffen.
Zusammen mit Mitgliedern der European Fair Trade Association (EFTA) aus insgesamt sechs Ländern hat die GEPA (mit einem Livestream) am 16.09.2021 eine europäische Klimakampagne unter dem Motto: „CLIMATE JUSTICE – LET’S DO IT FAIR“ gestartet. Ziel ist es, gerade auch vor dem Klimagipfel in Glasgow (UN-Klimakonferenz COP 26) vom 31.10. bis 12.11.2021 auf die Dringlichkeit von klimagerechtem Handeln für die Partnerorganisationen im Globalen Süden aufmerksam zu machen. Mit dem gemeinsamen visuellen und politischen Auftritt machen die Fair Handelsorganisationen aus Italien, Österreich, Frankreich, Belgien, Spanien und Deutschland darauf aufmerksam, wie der Faire Handel und alle Engagierten Teil der Lösung in der Klimakrise sein können.
Als Aktionsprodukt für die Kampagne hat die GEPA eine vegane Variante der Klimaschokolade #Choco4Change mit Dattelsüße statt Zucker vorgestellt. So wird konkret, was der Faire Handel vor Ort leistet und wie der GEPA-Partner Beni Ghreb aus Tunesien beim Umgang mit dem Klimawandel unterstützt werden kann.
Die Kampagne ist multimedial und international angelegt: Mit vier kurzen plakativen Filmclips auf Englisch mit Untertiteln in fünf Sprachen (Deutsch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Englisch), einem längeren Beitrag mit O-Tönen von Handelspartnern aus dem Globalen Süden sowie mit Social Media-Posts und Hintergrundinformationen wendet sie sich an engagierte Konsument*innen und Multiplikator*innen, die Weltladenbewegung sowie die allgemeine Öffentlichkeit.
„Wir wollen mit dieser europäischen Kampagne dazu beitragen, dem Klimakolonialismus den Kampf anzusagen, und machen uns europäisch und international stark für Klimagerechtigkeit“, sagte GEPA-Geschäftsführer für Marke und Vertrieb, Peter Schaumberger. „Wir sind ganz nah an der zunehmend existenzbedrohenden Realität unserer Handelspartner – daher ist Handelsgerechtigkeit für uns die elementare Grundlage, damit die Menschen am Beginn der Lieferkette dem Klimawandel trotzen können.“
„Für den Fairen Handel der GEPA ist Klimagerechtigkeit schon lange ein zentrales Anliegen“, erklärte Andrea Fütterer, Leiterin der GEPA-Abteilung Grundsatz und Politik. „Die Klimakrise ist eben keine reine Umweltkrise, sondern vor allem auch eine ethische und politische Krise, die nicht bewältigt werden kann, ohne die Grundlagen des globalen Wirtschaftssystems zu ändern. Unser umfassender Ansatz der Klimagerechtigkeit geht daher über „Klimaneutralität“ hinaus“, so Andrea Fütterer. Für die GEPA gehört dazu nicht nur, CO2-Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren, sondern auch verschiedene Aufforstungsprojekte, Bio-Anbau und Bio-Diversität zu fördern sowie Bildungs-, Öffentlichkeits- und politische Lobby-Arbeit zu leisten.
Stück für Stück zur neuen Verarbeitungsanlage: Pro verkaufte Tafel fließen unter dem Motto „Mein Beitrag“ 20 Cent in die Anschaffung einer neuen Verarbeitungsanlage für gemahlene Datteln. Auf diese Weise haben die Kleinbäuer*innen eine Chance, den Auswirkungen der Klimakrise entgegenzutreten. Neben angemessenen Preisen erhalten sie dafür zusätzlich eine Fairtrade-Prämie, die Investitionen in die Zukunft ermöglicht.
„Die Bauern von Beni Ghreb leiden natürlich sehr unter dem Klimawandel, denn der Temperaturanstieg und der Wassermangel haben zum Austrocknen der Früchte und zu einer verminderten Größe geführt. Das entspricht nicht den Wünschen der Kunden, die saftigere und größere Datteln haben möchten“, erklärte Sadok Saidi, Gründer und Geschäftsführer von Beni Ghreb aus Tunesien, einer Organisation von Dattelproduzent*innen. „Deshalb kann rund 30 Prozent der Früchte nicht vermarktet werden. Wegen dieses Problems setzen wir große Erwartung in die neue Dattelschokolade der GEPA, zumal die Früchte gesund sind und gut schmecken.“ Weitere Infos zur neuen veganen Klimaschokolade wie etwa eine Musterkalkulation finden sich unter www.gepa.de/choco4change
Nachhaltigkeitsbloggerin Sonja Walke setzt sich unter @tinygreenfootsteps zum Beispiel auf Instagram kritisch mit Nachhaltigkeitsthemen auseinander. Mit dem Blick auf junge Menschen sagte die 22-Jährige: „Für meine Generation ist Klimagerechtigkeit ein ganz zentrales Thema: Zum einen, weil es für uns bedeutet, von den älteren Generationen zu fordern, dass sie uns einen intakten Planeten hinterlassen. Zum anderen bedeutet es für uns, unsere eigene Verantwortung – vor allem gegenüber dem Globalen Süden und gegenüber marginalisierten Gruppen – anzuerkennen. Als Konsumentin freue ich mich, bei Firmen wie der GEPA faire Produkte einkaufen zu können, weil sie kein Greenwashing betreibt, sondern schon sehr lange faire Handelsbeziehungen pflegt“.
Mit einer Postkartenaktion begleitet von Social Media Posts will die GEPA alle Engagierten dazu auffordern, im Vorfeld der Klimakonferenz COP 26 einen Appell an den Kommissar für Klimaschutz in der EU-Kommission zu schicken: Die Bedürfnisse von Kleinbäuerinnen und -bauern und ihrer Organisationen im Hinblick auf Finanzmittel, Fortbildungen und fachkundige Beratung sollen berücksichtigt werden,
damit diese sich gegen die unvermeidbaren Folgen der Klimakrise wappnen und ihre Lebensgrundlagen erhalten können. Weitere Infos zur Postkartenaktion und auch zur europäischen Klimakampagne finden sich im neuen Klimaspecial unter www.gepa.de/klimagerechtigkeit. Dort sind auf der Kampagnenseite www.gepa.de/climatejustice-letsdoitfair auch die Kurzclips im GEPA-Youtube-Kanal verlinkt.
Die neue vegane bio und faire Klimaschokolade ist erhältlich für 2,79 Euro pro Tafel (80 Gramm) und besteht rein aus natürlichen Zutaten wie Kakao, fein gemahlenen Datteln, Haselnussmark und Vanilleextrakt. Es gibt sie in den Weltläden und bei Weltgruppen, im Bio-, Lebensmittel-, und Naturkosthandel, im Vertrieb Außer-Haus-Service (Firmenkantinen, Tagungsstätten) sowie im Onlineshop für Endkunden unter www.gepa-shop.de
Als Fair Trade-Pionier steht die GEPA seit über 45 Jahren für Transparenz und Glaubwürdigkeit ihrer Arbeit. Wir handeln als größte europäische Fair Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen haben die Partner mehr Planungssicherheit. Hinter der GEPA stehen MISEREOR, Brot für die Welt, die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland (aej), der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“. Für ihre Verdienste um den Fairen Handel und die Nachhaltigkeit ist die GEPA vielfach ausgezeichnet worden, u. a. beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis mit TOP3 in der Kategorie „Unternehmenspartnerschaften 2020“ für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Teepartner Tea Promoters India und mit dem „CSR-Preis der Bundesregierung 2020“ in der Kategorie „Verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement“. Als eines von wenigen Unternehmen in Deutschland hat sich die GEPA nach dem Garantiesystem der WFTO prüfen lassen. Näheres zu Preisen und Auszeichnungen sowie zur GEPA allgemein unter www.gepa.de
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