Er war Priester, Politiker und Dichter der Revolution in Nicaragua. Für uns war er Vorbild und Inspiration. Jetzt ist Ernesto Cardenal mit 95 Jahren gestorben.
Kurz nach dem Sturz Anastasio Somozas 1979 traf der spätere Leiter der GEPA-Grundsatzabteilung Gerd Nickoleit Cardenal in Nicaragua, damals Kulturminister der neuen sandinistischen Regierung.
Gerd Nickoleit suchte Wege, um die Menschen zu unterstützen, die sich aus der Diktatur befreit hatten. Ein Jahr später ging der erste Nicaragua-Kaffee in einem Weltladen über den Ladentisch. Er wurde zum Symbol einer Solidaritätsbewegung. Symbolkraft hatte auch das Bild auf der Verpackung, das William Agudelo, ein Freund Cardenals, gemalt hatte: Aus zwei Händen, gefüllt mit Erde, wächst ein zartes Pflänzchen.
Vor genau zehn Jahren war Cardenal mit der Band Grupo Sal bei einer Tournee auch in Altenkirchen (Westerwald) zu Gast. In der Pause verkauften Mitarbeiter des Weltladens Altenkirchen Nicaragua-Kaffee mit dem Handsymbol als Jubiläums-Edition. Damals sagte Ernesto Cardenal: „Von diesem Kaffee aus Nicaragua ging die Solidarität mit Nicaragua aus, wofür ich danke, und dafür, dass ihr, die GEPA, diesen Fairen Handel fördert, durch den sich Frieden und Gerechtigkeit küssen.“
Bald wird unser Nicaragua-Kaffee 40 – ein Grund mehr, sich an Ernesto Cardenal zu erinnern, der – im Gegensatz zu seinen sandinistischen Genossen – seinen Werten immer treu geblieben ist.
03/2020