Was du schon immer über Tee wissen wolltest

Blick von oben auf eine Teetasse mit gelb leuchtendem Tee, gehalten von zwei Händen.

Schwarzer, Grüner, Weißer Tee – was sind die Unterschiede? Steckt im Tee genauso viel Koffein wie in Kaffee? Und hättest du gewusst, dass der erste Earl Grey ursprünglich eine Notlösung war? Erfahre mehr über die Welt fairer GEPA-Tees, während du in Ruhe deinen Lieblingstee genießt.

Eine Pflanze, große Vielfalt

Schwarzer, Weißer, Grüner Tee – sie alle werden aus derselben Pflanze hergestellt, der Teepflanze (Camellia sinensis). Bei der Ernte gilt: „Two leaves and a bud“, d. h. es werden die Knospe geerntet sowie die beiden obersten Teeblätter. Die Unterschiede liegen in der Verarbeitung: 

 

Schwarzer Tee

Schwarzer Tee entfaltet sein typisches Aroma in erster Linie durch die Oxidation, also dadurch, dass die Inhaltsstoffe mit dem Sauerstoff aus der Luft reagieren. Er wird dafür zunächst „gerollt“ (siehe Bildergalerie), sodass die Zellwände aufbrechen.

Tee-Herstellung Schritt für Schritt

Wie schwarzer, weißer und grüner Tee hergestellt werden, zeigt dir die Bildergalerie:

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Ashok Chhetri und Bhawana Rai in der Teefabrik von TPI in Indien: Sie halten jeweils ein Bündel getrockneter Teeblätter in der Hand und riechen daran.
Qualitätssicherung ist das A und O bei der Herstellung von schwarzem, weißem und grünem Tee - die einzelnen Schritte vom Blatt ins Päckchen siehst du in dieser Bildergalerie.
Teeblätter auf einem Fließband.
Die aufwändige Verarbeitung des Schwarztees beginnt mit dem Welken: Die Blätter werden auf Drahtgittern ausgebreitet, durch die ca. 12 bis 15 Stunden ein warmer Luftstrom geblasen wird. So verlieren die Blätter bereits ein Drittel ihres Wassergehaltes.
Große Maschine in der Teefabrik, eine Person beugt sich darüber und greift nach etwas.
Dies ist wichtig für das anschließende Rollen: Das gewelkte, noch grüne Blatt wird in so genannten Roller-Maschinen etwa eine halbe Stunde lang unter Druck gerollt.
Nahaufnahme, wie die Rolling-Machine die Teeblätter bearbeitet.
Die Kombination von Druck und Rotation bricht die Zellen der Blätter auf, wodurch sich später das Aroma besser freisetzen kann. Die Maschinen stammen teils noch aus der britischen Kolonialzeit, tun aber immer noch ihren Dienst.
Tee, der auf mehreren Ebenen in einer Vorrichtung liegt.
Der Tee wird für etwa eine Dreiviertelstunde ausgebreitet und die Oxidation, die bereits beim Rollen eingesetzt hat, fortgesetzt: Durch das Aufbrechen der Zellwände reagieren die Inhaltsstoffe mit dem Luftsauerstoff – dieser Prozess sorgt für den charakteristischen Duft und volles Aroma.
Person mit Haarnetz und Schürze beugt sich zu den bräunlich fermentierten Teeblättern.
Ein Mitarbeiter prüft den oxidierten Tee.
Blick auf den Trocknungsofen.
Zum Trocknen und Haltbarmachen kommt der Tee in spezielle Öfen. Bei rund 85 Grad Celsius wird so die Oxidation gestoppt.
Dunklebraune Teeblätter in zwei Händen gehalten.
… und der Tee bekommt eine nahezu schwarze Farbe.
Blick auf die Sortiermaschine.
Danach wird der Tee durch Rüttelsiebe nach verschiedenen Blatt- und Broken-Graden sortiert.
Eine jüngere Person lächelt in die Kamera, in der Hand ein großes, flaches Sieb voller Tee.
Abschließend werden die Tees noch einmal mit kreisenden Bewegungen von Hand durchgesiebt. Das übernehmen vorwiegend Frauen, während Männer die Maschinen bedienen.
Offene Teedosen, Tassen mit gewässerten Teeblättern sowie kleinere Tassen mit den Aufgüssen je in einer Reihe.
Der Manager der Fabrik trägt eine große Verantwortung: Täglich muss er den Produktionsprozess an die Blätter anpassen und entscheiden, wie lange sie gerollt und getrocknet werden. All das beeinflusst, wie intensiv der Tee hinterher schmeckt. Jeden Abend verkostet der Manager die Tagesproduktion.
Blick auf eine Waschtrommelähnliche Maschine, in der grüne Blätter herumwirbeln.
Grünen Tee lässt man im Gegensatz zu schwarzem Tee nicht oxidieren – er wird vor dem Rollen kurz gedämpft. Das zerstört die Enzyme, die für diesen Prozess verantwortlich wären. Dadurch behält der Tee seine grüne Farbe und alle Gerbstoffe bleiben im Blatt erhalten.
zwei weiße Tassen von oben: links Teeblätter weißer Tee, rechs der leuchtend gelbe Aufguss
Weißer Tee weder gerollt, noch gedämpft, sondern ausschließlich auf schonende Weise getrocknet – dadurch wird der Oxidationsprozess sehr früh gestoppt.

Anbaugebiete: Hier kommt GEPA-Tee her

Die Hauptanbauländer für Tee sind Indien oder China. Die Teewelt ist jedoch ungeheuer vielfältig: So gibt es zahlreiche Arten, wie Tee angebaut, geerntet und weiterverarbeitet wird – rund um den Globus.

Darjeeling

Darjeeling-Tee gedeiht an den südlichen Ausläufern des Himalaya auf bis zu 2.000 Metern Höhe. Klimabedingt gibt es hier drei Haupterntezeiten:

  • First Flush – Frühling:  zart, heller Aufguss, duftig.
  • Second Flush – Sommer: kräftig, gehaltvoll
  • Autumnals – Herbst: nicht so kräftig wie der Second Flush, leicht im Geschmack, dunkle Farbe


„Flush“ steht dabei für die „Pflückrunde“ – hier bezogen auf Darjeeling. Wann die Erntezeiten sind, ist von Region zu Region unterschiedlich.

In Darjeeling arbeiten wir mit seit rund 30 Jahren mit Tea Promoters India zusammen – gemeinsam haben wir mit Naturland einen der ersten Bio-Teegärten dort aufgebaut. 

So viel Arbeit steckt in einer Tasse Tee

In einem Kilogramm aufgussfertigem Tee stecken zwischen vier und fünf Kilo frische Teeblätter. Das klingt nach ganz schön viel Arbeit – und das ist es auch: Bei unserem Partner TPI zum Beispiel pflücken die Teearbeiterinnen die junge Blattknospe und die beiden darunter liegenden noch zarten Blätter von Hand. Die Teeblätter müssen unmittelbar nach dem Pflücken verarbeitet werden, da sie sonst schnell an Qualität verlieren.

Die GEPA zahlt faire Preise für Tee – erfahre mehr dazu in unserer Musterkalkulation.

Musterkalkulation für Bio Darjeeling Grüntee als PDF So viel Arbeit steckt in einer Tasse Tee
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Teepflückerin bei TPI bei der Arbeit: Mit beiden Händen pflückt sie die Blätter, am Kopf hängend trägt sie die Tasche für die Ernte.
Vier bis fünf Kilogramm frische Teeblätter stecken in einem Kilogramm fertigem Tee – die Blätter pflücken die Frauen bei Tea Promoters India z. B. von Hand.
Reihen von Teepflückerinnen aus der Vogelperspektive.
Darjeeling: In Höhen von bis zu 2.000 Metern pflücken die Teearbeiterinnen bei TPI die Teeblätter im Bio-Teegarten Samabeong von Hand.

Von groß bis klein: Das bedeuten die Blattgrade

Blattgrade bezeichnen die Größe der verarbeiteten Teeblätter. Die Teeblätter werden bei der Herstellung durch das Rollen mechanisch zerkleinert – je nach Art des Rollens und des Anbaugebietes entstehen dabei unterschiedlich große Blatt-Teile und -Formen. Wie lange und wie intensiv gerollt wird, ist in vielen Teefabriken ein gut gehütetes Geheimnis. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen folgenden Sortierungen: Blatt-Tees, Broken-Tees, Fannings und Dust.

 

Blatt-Tee

Der größte Blattgrad ist der Blatt-Tee. Das nahezu ungebrochene Blatt wird wegen seines besonders feinen Aromas geschätzt. Insbesondere bei unseren Premiumtees sind die großen Blätter nach mehrfachem Aufguss besonders gut zu sehen.
Generell gilt: Alle losen GEPA-Tees sind Blatt-Tees, mit Ausnahme der Ostfriesischen Mischung – hier sorgt der Blattgrad Broken für einen besonders starken und kräftigen Aufguss.

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Nahaufnahme der getrockneten Assamteeblätter auf hellem Grund.
Der größte Blattgrad ist der Blatt-Tee.
Sechs Sorten GEPA-Teebeutel, angeordnet in zwei Reihen in ihren Kuverts, mit Ausnahme unten rechts: Dieser Beutel ist ausgepackt.
Die Ernten für unsere Teebeutel stammen aus den gleichen Ernten und sind lediglich kleiner im Blattgrad.
Nahaufnahme von stark genutzten Teedosen, per Hand mit Kennungen beschriftet
Blick in die Teefabrik in Putharjhora bei unserem Handelspartner Tea Promoters India.

Anregend: Tee und Koffein

Gibt es einen Unterschied zwischen Koffein im Tee und Koffein im Kaffee?

Nein. Das vor etwa 180 Jahren entdeckte Koffein im Tee wurde zunächst als „Thein“ bezeichnet. Chemisch ist das Koffein im Tee aber identisch mit dem Koffein im Kaffee.

Das Koffein im Tee bewirkt eine kontinuierliche, milde Anregung, die länger anhält als beim Kaffeegenuss. Dies ist zum einen mit der Bindung des Koffeins an andere Tee-Inhaltsstoffe zu erklären, aber auch mit dem geringeren Koffeingehalt pro Tasse im Vergleich zu Kaffee. 

Mehr aus der fairen Tee-Welt der GEPA

Arrangement aus GEPA-Tees, Aufguss in weißen Tassen, Gewürzen von oben auf hellem Grund.

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