„The Bitter Side of Sweet"
Eindrücke vom Abend der Buchpremiere mit Lesung und Vortrag über die Schattenseiten des Kakao-Anbaus.

Buchpremiere mit Lesung und Vortrag
Volles Haus und ein voller Erfolg: Der Abend in der Stadtbibliothek Wuppertal! Rund 80 Gäste kamen zur Buchpremiere des Romans „The Bitter Side of Sweet“ von Tara Sullivan in die Stadtbibliothek Wuppertal, um mehr über die Schattenseiten des Kakaoanbaus und die fairen Alternativen zu erfahren. In Zusammenarbeit mit dem Peter Hammer Verlag hatte die Bibliothek zur Buchpremiere am 4. November eingeladen, die GEPA war als Kooperationspartnerin mit Vortrag und Riegel-Verkostung vertreten.
Eindrücke vom Abend kannst du dir hier in der Bildergalerie ansehen:
Das Buch
Zur Premiere las der Wuppertaler Schauspieler Olaf Seitz Passagen aus dem Roman: „Ich zähle keine unreifen Schoten. Ich zähle nicht, wie oft ich Prügel bekomme, weil wir unser Soll nicht erfüllt haben. Ich zähle nicht, seit wie vielen Tagen ich die Hoffnung aufgegeben habe, je wieder nach Hause zu kommen.“
Das mehrfach ausgezeichnete Buch der amerikanischen Autorin Tara Sullivan erzählt die bewegende Geschichte des 15-jährigen Amadou. Zusammen mit seinem kleinen Bruder schuftet er seit Jahren ohne Bezahlung auf einer Kakaoplantage in Côte d’Ivoire, Tag und Nacht streng bewacht. Als er die Hoffnung auf Freiheit fast aufgegeben hat, kommt ein unbeugsames Mädchen auf die Plantage. Sie weckt Amadous lang vergessenen Widerstandsgeist und gemeinsam wagen sie die gefährliche Flucht.
Einblicke beim Podiumsgespräch
Jessika Komina, eine der Übersetzerinnen von „The Bitter Side of Sweet“, ging beim anschließenden Podiumsgespräch mit Verlagsleiter Moritz Klein auch auf Herausforderungen beim Übersetzen der Geschichte ein. Zur Einordnung sagte sie: „Kinder dort kennen nur Kakaobohnen, aber sie wissen nicht, wofür sie es machen. Sie haben in ihrem Leben noch nie ein Stück Schokolade gegessen.“ Die Übersetzung habe auch viel Hintergrundrecherche bedeutet – „Wie sieht eine Kakaoschote aus?“
Kinder dort kennen nur Kakaobohnen – sie haben in ihrem Leben noch nie ein Stück Schokolade gegessen.

Fairer Kakaohandel bei der GEPA
Wie Fairer Handel im Kakaoanbau wirkt, zeigte GEPA-Einkaufsleiter Stephan Beck am Beispiel unseres Handelspartners CECAQ-11.
„Wichtig ist für uns als Fair-Händler, die wir es besser machen wollen, zu wissen: ‚Was begünstigt die Kinderarbeit?‘ Das Erste ist extreme Armut. Wichtig ist außerdem, dass es keinen Zwischenhandel gibt: Wir kaufen unmittelbar bei Genossenschaften ein; die Organisation der Produzenten wird gestärkt.“
Was begünstigt die Kinderarbeit? Das Erste ist extreme Armut. Wichtig ist außerdem, dass es keinen Zwischenhandel gibt.
Kakaogenossenschaft CECAQ-11
Faire, sichere Löhne helfen den Familien aus der Armut. Stephan Beck erläutert: „Die GEPA zahlt faire Preise und finanziert die Lieferung von CECAQ-11 vor. Es gibt letztlich der Organisation mehr Sicherheit als unorganisierter Zwischenhandel und zusätzliche Vorteile.“ So hat CECAQ-11 durch den Fairen Handel zum Beispiel drei Kindergärten finanziert. „Kakao hat mein Leben verbessert“, so auch Kakaobäuerin Alda Duarte, deren Video Stephan Beck im Rahmen seiner Präsentation gezeigt hatte. „Durch CECAQ-11 konnte ich meine Kinder zur Schule schicken und mein Leben etwas verbessern“, verrät uns Alda im Video.
Bio & fair
Das Thema Bio-Anbau beleuchtete Stephan Beck in seinem Vortrag unter dem Aspekt Gesundheit: „Viele hier in Deutschland denken: ‚Ich esse eben bio, weil es weniger Pestizide enthält.‘ In den Anbauländern – das gilt für Kakao und auch Kaffee – ist es unmittelbar wichtig für die Gesundheit der Produzent*innen, weil sie im konventionellen Anbau teilweise mit Rückenspritzen über sich im eigenen Pestizidregen, stehen, also unter extrem gefährlichen Bedingungen arbeiten“ Auch die Klimakrise wirke sich durch Ernteverluste direkt auf die Einkommen der Kakaoproduzent*innen aus – die GEPA engagiert sich auf vielen Ebenen für Klimagerechtigkeit.
Weiterschauen: Reportagen über ausbeuterische Kinderarbeit
In der dokumentarischen „Außensicht“ zeigt genau das Thema des Romans auch Filmautor Michael Höft: Seine Reportagen im WDR und NDR über Kinder, die unter ausbeuterischen Verhältnissen im Kakaoanbau schuften, etwa der Elfenbeinküste, sind in der ARD-Mediathek zu finden.

Faire Schokolade – du hast es in der Hand
Zum Abschluss konnten natürlich alle die fairen Schokoriegel der GEPA probieren. Unter dem Motto „Du hast es in der Hand“ zeigt das Unternehmen, wie jede*r etwas dazu beitragen kann, ausbeuterische Kinderarbeit zu verhindern.















