Wer sie kennt, liebt sie: Die getrockneten Mangos der vielfältig engagierten Organisation PREDA von den Philippinen. Für Kinderrechte sowie gegen sexuelle Ausbeutung von Kindern setzt sich PREDA ein, durch den Fairen Handel mit Bio-Mangos werden u. a. Therapieplätze finanziert. Die Kinder werden bei PREDA umfassend psychologisch betreut.
Seit 40 Jahren arbeiten wir nun mit PREDA zusammen und zudem wird ihr Gründer Shay Cullen am 27. März 80 Jahre alt – und das trotz der vielen Todesdrohungen, mit denen er und das PREDA-Team konfrontiert waren. Für ihr Engagement in dem für Aktivist*innen so gefährlichen Land sind PREDA und Shay Cullen vielfach ausgezeichnet worden.
Umso mehr sind wir stolz, Teil der Geschichte von PREDA zu sein. Im Namen der GEPA hat unsere Informationsreferentin Claudia Grözinger einen Glückwunschbrief verfasst, den Sie hier lesen können – sie selbst ist durch ihre langjährige Arbeit bei der GEPA und den Schwerpunkt Philippinen auch freundschaftlich mit ihm verbunden. Umgekehrt hat uns Shay Cullen zum Jubiläum der Zusammenarbeit ein Videogrußwort zukommen lassen. Lesen Sie außerdem unser ausführliches Interview mit Shay Cullen über die Arbeit von PREDA.
Wir freuen uns sehr, über das Videogrußwort von PREDA-Gründer Shay Cullen zur 40-jährigen Zusammenarbeit:
Lieber Shay,
zum 80. Geburtstag wünschen wir dir alles Liebe und Gute! Vor allem gesund sollst du bleiben und die Zeit auf den Philippinen etwas ruhiger verbringen können. Bereits seit 40 Jahren arbeitet die GEPA mit der von dir gegründeten Kinderschutzorganisation PREDA auf den Philippinen zusammen.
Als du 1969 als junger Priester auf die Philippinen gekommen bist, wurdest du auf den Straßen der Stadt Olongapo tagtäglich mit der Kinderprostitution konfrontiert. Kinder aus der Prostitution oder aus Gefängnissen zu befreien und die Armut der Menschen auf dem Land zu verringern, wurde deine Lebensaufgabe.
Deshalb hast du die Organisation PREDA gegründet. Erst Rattanmöbel, später getrocknete Mangos – mit der Vermarktung dieser Produkte hast du deinen Teil zur Verringerung der Armut auf dem Land beigetragen. Fairer Handel war für dich eine gute Möglichkeit, Einkommen für Erwachsene auf dem Land zu schaffen und damit auch das Elend der Kinderprostitution zu verhindern.
Dein Engagement für Gerechtigkeit war gefährlich, Todesdrohungen gehören bis heute zum Alltag von PREDA. Du hast unbequeme Wahrheiten ausgesprochen, in deiner täglichen Arbeit, vor Gericht, in deinen Zeitungskolumnen und bei Vorträgen in aller Welt. Trotz alledem hast du deine Arbeit immer fortgeführt und dafür gebührt dir großer Respekt und Dank!
Für deine Arbeit hast du viele Auszeichnungen erhalten, unter anderem den Menschenrechtspreis der Stadt Weimar im Jahr 2000 und die Martin-Buber-Plakette im Jahr 2017. Du wurdest auch stolze vier Mal für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen, was allein schon eine große Ehre ist. Dich haben die vielen Auszeichnungen, die du im Laufe der Zeit für deine Arbeit erhalten hast, zum Glück immer vor Übergriffen geschützt. Sie sind eine Art Schutzengel!
Ich schätze mich persönlich sehr glücklich, dich und das PREDA-Team 1987 kennengelernt zu haben.
Die Zeit bei PREDA hat mich – wie viele andere Menschen auch - nachhaltig geprägt.
Herzlichen Glückwunsch im Namen aller GEPA-Kolleg*innen!
Claudia Grözinger
Informationsreferentin
GEPA – The Fair Trade Company
Tribute to the 80th birthday of Father Shay Cullen - Download English Version (PDF)
PREDA setzt sich für sexuell ausgebeutete und unschuldig verurteilte Kinder und Jugendliche ein. Die Organisation unterstützt außerdem Kleinbauern mit dem Verkauf von Mangos an Fair Handelsorganisationen wie die GEPA. Aus den Erlösen kann PREDA auch Therapien und Lobbyarbeit für die Kinder finanzieren. Die Abkürzung PREDA steht für „Peoples’ Recovery, Empowerment and Development Assistance”.
Sehen Sie hier auch das Video von PREDA, um mehr über ihre Arbeit zu erfahren. Hinweis zum Inhalt: In dem Video geht es u. a. um sexualisierte Gewalt und Traumata.
Wie stark Kinder auf den Philippinen gefährdet und wie sehr auch die Regierung verstrickt ist, zeigt das ausführliche Interview mit Shay Cullen. „Die Regierungsbehörden wollten das PREDA-Heim schließen, um mich daran zu hindern, in den Medien über die Ausbeutung von Frauen und Kindern in der städtischen Sexindustrie zu schreiben. Die lokalen Geschäftsleute, die Sexbars und Hotels betreiben, und die Behörden waren empört und wütend. Sie schickten mir Todesdrohungen per Telefon und Botschaften wie schwarze Bänder an den Büschen im PREDA-Zentrum.“
Einen tieferen Einblick in die Arbeit von PREDA, die Anfänge, Entwicklungen bis heute und auch Perspektiven für die Zukunft, gewinnen Sie im ausführlichen Interview mit Gründer Shay Cullen.
Die Menschenrechtssituation in dem Inselstaat ist nach wie vor katastrophal. Für Journalist*innen, Aktivist*innen, die indigene Bevölkerung und deren Unterstützer*innen ist die Lage besonders gefährlich.
Die GEPA arbeitet dort neben PREDA außerdem mit dem Panay Fair Trade Center zusammen (PFTC). In den letzten Jahren waren mehrere Mitglieder von PFTC verschwunden oder ermordet worden, zuletzt 2020.
Stand 03/2023
Weitere Hintergründe zu PREDA und seinem Leben lesen Sie im
Interview mit Shay Cullen
Einen Überblick über die Arbeit von PREDA gibt unsere
Handelspartnerdarstellung zu PREDA
Hintergrundinfos zur Lage auf den Philippinen gibt es auf der
Website des philippinenbüro e. V.
Für Verbesserung der Menschenrechtssituation in den Philippinen engagiert sich das
Aktionsbündnis Menschenrechte Philipppinen