Tag der Menschenrechte 2023: Philippinen
Am 10. Dezember erinnert der Tag der Menschenrechte daran, dass diese nicht selbstverständlich sind. Die Organisation PREDA kämpft auf den Philippinen unter widrigsten Umständen für die Menschenrechte, vor allem von Kindern. Einen Beitrag dazu leistet der Faire Handel mit Mangos.

Wie PREDA auf den Philippinen für Menschenrechte kämpft

Am 10. Dezember 1948 haben die Vereinten Nationen (UN) die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verabschiedet. Bis heute sind sie nicht selbstverständlich und müssen immer wieder neu erkämpft, erstritten und verhandelt werden.
Was das real bedeuten kann, zeigt besonders drastisch das Beispiel unseres Mango-Handelspartners PREDA auf den Philippinen. Die Organisation setzt sich für die Menschenrechte von Kindern ein, sowie gegen deren sexuelle Ausbeutung. Durch den Fairen Handel mit Bio-Mangos werden u. a. Therapieplätze finanziert – und auf der anderen Seite menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Kleinbäuer*innen geschaffen.
- Im PREDA-Zentrum werden Kinder und Jugendliche, die in die Prostitution geraten oder unschuldig im Gefängnis waren, umfassend psychologisch betreut.
- PREDA klagt zudem die Schuldigen vor Gericht an und klärt weltweit darüber auf.
- Armut gilt als eine der wesentlichen Ursachen für die Ausbeutung von Kindern. Deshalb engagiert sich PREDA im Fairen Handel.

Seit 40 Jahren gemeinsam für Kinderrechte
Seit 40 Jahren arbeiten wir nun mit PREDA zusammen, zudem ist ihr Gründer Shay Cullen am 27. März 80 Jahre alt geworden – und das trotz der vielen Todesdrohungen, mit denen er und das PREDA-Team konfrontiert waren. Für ihr Engagement in dem für Aktivist*innen so gefährlichen Land sind PREDA und Shay Cullen vielfach ausgezeichnet worden.
Interview mit Shay Cullen
Wie stark Menschenrechte insb. von Kindern auf den Philippinen bedroht sind – und wie die Regierung darin verstrickt ist, zeigt das ausführliche Interview mit PREDA-Gründer Shay Cullen. „Das PREDA-Heim für Jungen ist nach wie vor notwendig, da die Polizei immer noch Verdächtige ohne Grund erschießt“, schildert er die Situation. Für sein Engagement erhielten er und sein Team teils Todesdrohungen:
Die Regierungsbehörden wollten das PREDA-Heim schließen, um mich daran zu hindern, in den Medien über die Ausbeutung von Frauen und Kindern in der städtischen Sexindustrie zu schreiben.“ – „Die lokalen Geschäftsleute, die Sexbars und Hotels betreiben, und die Behörden, denen ebenfalls Sexbars gehörten, waren empört und wütend. Sie schickten mir Todesdrohungen per Telefon und Botschaften wie schwarze Bänder an den Büschen im PREDA-Zentrum.

Einen tieferen Einblick in die Arbeit von PREDA, die Anfänge, Entwicklungen bis heute und auch Perspektiven für die Zukunft, gewinnen Sie im ausführlichen Interview mit Gründer Shay Cullen.
Zur Menschenrechtslage auf den Philippinen
Die Menschenrechtssituation in dem Inselstaat ist nach wie vor katastrophal. Für Journalist*innen, Aktivist*innen, die indigene Bevölkerung und deren Unterstützer*innen ist die Lage besonders gefährlich.
Die GEPA arbeitet dort neben PREDA mit dem Panay Fair Trade Center (PFTC) zusammen. In den letzten Jahren waren mehrere Mitglieder von PFTC verschwunden oder ermordet worden, zuletzt 2020.
Stand 10/2023