Bishnu Chhetri: Teepflückerin bei TPI

Vor 13 Jahren Teepflückerin Bishnu Chhetri für Film- und Dreharbeiten schon einmal getroffen. Die Veränderung im Vergleich zu heute ist enorm.

Bishnu Chhetri präsentiert ihr Auto.
Die Familie hat inzwischen sogar ein eigenes Auto, wodurch sie viel mobiler geworden ist.

Das hat sich für Bishnu Chhetri durch den Fairen Handel verbessert

Am sichtbarsten werden die Veränderungen durch den Fairen Handel, wenn man mit den Menschen im Teegarten Samabeong spricht und sie besucht. So haben wir vor 13 Jahren Teepflückerin Bishnu Chhetri für Film- und Dreharbeiten schon einmal getroffen. Die Veränderung im Vergleich zu heute ist enorm: Wo früher eine kleine Hütte für die ganze Familie war, steht heute ein großzügiges Haus. Während Bishnu früher auf dem Boden kochte, gibt es heute eine geräumige Küche mit kleiner Sitzecke, vielen Töpfen und Pfannen und: einem elektrischen Gasherd.

Sieh dir in der Bildergalerie Fotos von damals und heute an:

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Bishnu Chhetri steht in blauem T-Shirt und Rock vor ihrem Haus.
2006 stand dieses große Haus noch nicht – dank ihres gesteigerten Einkommens konnte Bishnu sich und ihrer Familie diesen Traum verwirklichen.
Bishnus vorheriges Haus
Vor zwölf Jahren gab es nur ein kleines Haus.
Bishnu Chhetri mit ihrer Familie in ihrem alten Haus.
Darin lebte die ganze Familie zusammen.
Bishnu Chhetri formt einen Teigfladen auf einem Holzbrett, in der Hocke auf dem Boden sitzend.
Das Essen wurde auf dem Boden zubereitet.
Bishnu Chhetri sitzt mit ihrer Mahlzeit auf dem Boden.
Und auf dem Boden sitzend wurde auch gegessen.
Bishnus neues Haus von außen, man sieht auch ein Carport mit kleinem Auto.
Heute ist alles großzügiger: Im neuen Haus ist genügend Platz für die Familie: Das sind Bishnus Mann, ihre 29-jährige Tochter Tirtha Chhetri, sowie ihre Schwiegertochter und die kleine Enkelin. Ihr Sohn arbeitet zurzeit bei der Armee – wenn er im Urlaub zu Hause ist, wohnt er ebenfalls hier.
Bishnu Chhetri präsentiert ihr Auto.
Die Familie hat sogar ein eigenes Auto, wodurch sie viel mobiler geworden sind. Während unseres Besuchs konnte Bishnus Ehemann damit z. B. zu einem Arzt gefahren werden, da er leider erkrankt war.
Blick ins Wohnzimmer. Bunte, gemusterte Stoffe prägen das Bild.
Das geräumige Wohnzimmer im neuen Haus.
Metallteller und -Becher sowie gemustertes Geschirr in einem blauen, schmalen Regal.
Auch die Küche, die sich in einem kleinen anderen Häuschen befindet, ist viel besser ausgestattet als früher: Gasanschluss, neue Töpfe, Solarlicht und der Wasseranschluss direkt am Haus erleichtern das alltägliche Kochen.
Bishnu Chhetri und eine andere Person am Frühstückstisch; Bishnu lacht.
Hier ist gleichzeitig auch der Essbereich mit Tisch und Stühlen. Bei unserem Besuch bereitete Bishnu ein typisch indisches Frühstück zu: Chapati, Kartoffeln, Gemüse und Chai.
Bishnu Chhetri hält eine doppelstöckige Warmhaltebox in der Hand.
Auch die neuen praktischen Warmhalte-Transportboxen sind über Gelder aus dem Fairen Handel finanziert worden und eine große Erleichterung für die Teepflückerinnen: So können sie ein warmes Mittagessen aufs Teefeld mitnehmen und müssen mittags nicht extra nach Hause laufen, um dort zu essen. Das kenne ich auch von zu Hause: In Deutschland setzt sich diese Art der Essenszubereitung immer mehr durch - unter dem Trend-Schlagwort „Meal Prep“.

Erleichterungen im Alltag

So hat sich das tägliche Leben der Teepflückerin und ihrer Familie dank der Zusammenarbeit mit der GEPA und dem Fairen Handel deutlich verbessert: „Wir haben jetzt elektrische Geräte, die uns das Leben erleichtern: Mit dem Reiskocher und der Warmhaltebox können wir Essen zubereiten und haben in der Mittagspause auf dem Teefeld eine warme Mahlzeit.“

Für die warme Mahlzeit mittags müssen wir nicht mehr nach Hause laufen.

Bishnu Chhetri, TPI

Neben Elektrizität, sowie Gas- und Wasseranschluss ist heute insgesamt alles großzügiger. Im neuen Haus ist genügend Platz für die ganze Familie: Das sind Bishnus Mann, ihre 29-jährige Tochter Tirtha Chhetri, sowie ihre Schwiegertochter und die kleine Enkelin. Ihr Sohn arbeitet zurzeit bei der Armee – wenn er im Urlaub zu Hause ist, wohnt er ebenfalls hier. Die Familie hat sogar ein eigenes Auto, wodurch sie viel mobiler geworden ist. 

Bishnu Chhetri und ihr Mann im Garten, er hat eine Harke in der Hand, die in einem Misthaufen steckt.
Vor genau 25 Jahren startete TPI gemeinsam mit der GEPA das sog. „Kuh-Projekt“: Dabei bekam jede Familie im Teegarten Samabeong jeweils eine Kuh. Somit hatten die Familien Milch für den Eigenbedarf und zum Verkauf sowie Kuhdung für die Teebüsche von TPI oder den eigenen Garten.

Dank der Kühe haben wir immer frische Milch und können die Milch sowie den Kuhdung verkaufen.

Bishnu Chhetri, TPI

Zusätzliches Einkommen durch Landwirtschaft

Auch Bishnu Chhetri profitierte vor 25 Jahren davon, als das sogenannte „Kuh-Projekt“ gemeinsam mit der GEPA umgesetzt wurde: Dabei hatte jede Familie im Teegarten Samabeong je eine Kuh bekommen. „Die Milch trinken wir selbst oder ich verkaufe sie auf dem Markt.“ Den Kuhdung können die Teearbeiterinnen und –arbeiter an TPI verkaufen. Unser Partner verwendet ihn als wertvollen Dünger für die Teebüsche. „Aber ich verwende ihn auch als Dünger für meinen eigenen Garten“, erklärt Bishnu Chhetri. Denn dort baut sie Gewürze wie schwarzen Kardamom, Mais und anderes Gemüse an – sowohl für den Eigenbedarf wie auch zum Verkauf auf dem Markt. Dadurch verdient sie sich zusätzliches Einkommen. 

Blick auf Bishnu Chhetris Garten, sie steht inmitten grüner Pflanzen.
In ihrem eigenen Garten baut Bishnu Chhetri u. a. Schwarzen Kardamom an – ein beliebtes Gewürz und fester Bestandteil in der indischen Küche.