Vom Büro aufs Feld: Fanny Portillo
Fanny Mariella Portillo ist Anwältin – und Bio-Kaffeebäuerin bei der Frauengenossenschaft APROLMA. Unter anderem von APROLMA bezieht die GEPA Rohkaffee für die Orgánico-Linie.
Dass die 29-Jährige ihr Jura-Studium finanzieren konnte, hat sie ihrer Familie zu verdanken – der Faire Handel mit seinen stabilen Preisen sowie die Mitgliedschaft bei APROLMA haben dazu beigetragen. Umgekehrt hilft sie zu Hause und auf dem Feld, wo sie nur kann.

Alltag zwischen Büro und Bio-Anbau
Wie Fanny ihren Alltag meistert: „Während der Kaffeesaison arbeite ich Teilzeit oder manchmal nach Bedarf. Wenn Kunden anrufen und sagen, dass sie zu einer bestimmten Zeit vorbeischauen wollen, komme ich ins Büro und lasse meine Arbeitsschuhe im Auto. Denn nach dem Mittagessen muss ich wieder zur Plantage. Ich muss dann den Kaffee wiegen und schauen, dass auf dem Feld alles gut läuft.“
Wenn Kunden anrufen und sagen, dass sie zu einer bestimmten Zeit vorbeischauen wollen, komme ich ins Büro und lasse meine Arbeitsschuhe im Auto. Denn nach dem Mittagessen muss ich wieder zur Plantage.
Auch ihre Geschwister machen den Spagat zwischen Uni oder Schule und Feld – wie das funktioniert, erklärt sie näher: „Einer meiner Brüder zum Beispiel geht am Wochenende zur Schule. Aber in der Woche hilft er uns mit dem Grundstück. Und meine andere Schwester besucht die Schule am Nachmittag. Manchmal hilft sie uns mit dem Papierkram und kümmert sich um die Rechnungen. Wir sind also alle daran beteiligt."

Die Familie hält zusammen
Fanny Mariella Portillos Familie hat schon immer im Kaffeesektor gearbeitet. Sie ist außerdem Anwältin, ihre Schwester Nidia Suyapa Molina studiert zurzeit BWL. Auch ihre beiden jüngeren Geschwister erhalten gute Schulbildung. „Sie haben mir alle sehr oft geholfen. Manchmal hatte mein Vater kein Geld mehr. Dann hat sich meine Mutter bei der Genossenschaft, in der sie früher Mitglied war, Geld vorstrecken lassen, damit ich meine Ausgaben decken kann“, erinnert sich Fanny.
Wir arbeiten alle für die Familie.
Für sie ist es normal, sich am Einkommen für die Familie zu beteiligen: „So sind wir halt. Ich helfe jetzt zum Beispiel meinem kleinen Bruder, damit er die Schule besuchen kann. Nidia hilft meiner kleinen Schwester beim Schulgeld. Wenn Nidia kein Geld mehr hat und mein Vater auch nicht, dann helfe ich aus. Und so geht es immer. Wir arbeiten alle eng miteinander zusammen im Kaffeeanbau und wir arbeiten alle für die Familie.“
