Fairer Handel wirkt über Preis hinaus

GEPA-Sicht auf Studien
zu Fairem Kaffeeanbau und Effizienz

„Zeit Online“ und die „Huffington Post“ haben gerade über kritische Studien diverser amerikanischer Universitäten zur angeblichen Ineffizienz von Fairem Handel berichtet. Als Beispiel wird der Kaffeeanbau genannt. Aus unserer Sicht wird in einem Rundumschlag der Faire Handel an und für sich in Frage gestellt. Grundsätzlich sind wir immer für Kritik offen, hätten uns aber eine differenzierte Analyse gewünscht. Denn Fairer Handel bietet Chancen und Risiken.

Natürlich stößt er auch immer wieder an seine Grenzen. Der Bremer Professor für Volkswirtschaft, Hans-Heinrich Bass, brachte es neulich in einem Interview mit Tagesschau24 auf den Punkt: Kleinbäuerinnen und Kleinbauern kämpfen in der Regel mit drei Problemen: Sie haben keinen geregelten Zugang zum Exportmarkt, leiden unter stark schwankenden Weltmarktpreisen, können die Produktionskosten nicht decken. „Da kann Fair Trade eine Lösungsmöglichkeit bieten“, so Bass. Er sieht Fairen Handel als „Instrument, das im Instrumentenkoffer nicht fehlen sollte.“ Genauso sehen wir es auch. Aber daneben werden natürlich weitere Werkzeuge zur Armutsbekämpfung gebraucht.

Fairer Handel als Basis für gute Produktqualität

Ein kostendeckender Preis ist für uns auch Voraussetzung für hochwertige Rohware. Wie soll ein Bauer sonst die hohen Qualitätsansprüche erfüllen, die wir an ihn stellen? Mindestpreis geht bei uns nicht mit der Abnahme von Minderqualität einher, wie es „Zeit online“ und die „Huffington Post“ andeuten.
Heute schneiden GEPA-Kaffees bei Produkttests oft mit „sehr gut“ ab. Nur mit einer Rundumqualität, die Produkt-, Bio- und soziale Qualität einschließt, können die Produzenten und wir am Markt überhaupt wettbewerbsfähig bleiben. Qualität auf allen Ebenen entspricht auch unserem Konzept von Partnerschaft auf Augenhöhe. Die Genossenschaft liefert uns überdurchschnittlich hochwertige Ware und bekommt von uns dafür einen angemessenen Preis.

 

Fairer Handel politisch

Der Faire Handel setzt sich seit seinen Anfängen vor mehr als vierzig Jahren für ein gerechteres Welthandelssystem ein. Politische Kampagnen, Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit sowie der Verkauf von fairen Produkten sind dabei wichtige Instrumente. Faire Preise und höhere Marktanteile sind wichtig zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen. Aber der Faire Handel, wie ihn die GEPA als Fair Trade-Pionier versteht, geht darüber hinaus.

Hier können Sie die unsere vollständige Hintergrundinformation lesen, die auf die Kritikpunkte in „Zeit Online“ und „Huffington Post“ ausführlich eingeht.

Stand 8/2014

WEITERE INFORMATIONEN

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 | Foto: FTO

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Fairer Handel auf dem Prüfstand

Hier finden Sie unsere Sicht auf die Wiederholung der kritischen ARTE-Dokumentation

 | Foto: GEPA - The Fair Trade Company/A. Fischer