Großer Festakt zum 50-jährigen GEPA-Jubiläum
Mit mehr als 200 Gästen haben wir den Höhepunkt unseres Jubiläumsjahres gebührend gefeiert. Was diesen besonderen Tag für uns ausgemacht hat, zeigen wir dir hier.

Ein halbes Jahrhundert Fairness mit der GEPA: Das haben wir Anfang Juli bei traumhaftem Wetter groß gefeiert! Über 200 Gäste aus Politik, Zivilgesellschaft und Weltläden sowie Kund*innen, Kooperationspartner*innen, Mitarbeitende und Handelspartner*innen sind unserer Einladung gefolgt: „Fairness-Momente“ aus fünf Jahrzehnten haben einige von ihnen in Grußworten und Reden im Rahmen des Festaktes – aber viele auch in persönlichen Gesprächen mit uns geteilt.
Und in einem Punkt waren sich alle einig: Die GEPA zeigt mit ihrem Geschäftsmodell, dass Fairer Handel und nachhaltiges Wirtschaften möglich sind – und zum Erfolg führen!
Starke und bewegende Reden beim Festakt
Ob direkt auf dem Podium oder per Video-Grußwort haben die Redner*innen beim Festakt aus den verschiedensten Perspektiven, von persönlicher Anekdote bis zum politischen Statement, auf die Geschichte der GEPA geblickt und uns die besten Wünsche für die Zukunft überbracht.
So unterstrich beispielsweise Reem Alabali-Radovan, Bundesministerin für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit in ihrem Videogrußwort: „Ihr macht Entwicklungspolitik konkret: durch echte Partnerschaften, durch bessere Einkommen für die Menschen, die in der Herstellung arbeiten, durch Klimaschutz in der Produktion und durch starke Stimmen aus dem Globalen Süden. Das ist mutig, das ist wirksam und genau das brauchen wir heute mehr denn je. Danke für euer großes Engagement, eure Vision und euren langen Atem!“
Hier kannst du durch die Highlights aus den Statements klicken oder swipen:
(Alle Fotos, außer Videogrußworte, in der Zitate-Galerie: GEPA - The Fair Trade Company/A. Fischer)
Weitere Glückwünsche und die Videogrußworte kannst du dir hier ansehen:
Persönliche Fairness-Momente
Große Geschichten und kleine Momente prägten die Erzählungen des Tages. So erinnert sich Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind gerne an seine Zeit im Wuppertal Institut, als er nach eigenen Angaben 50 Prozent seines Kalorienbedarfs mit GEPA-Schokoriegeln aus dem fairen Süßigkeitenautomaten „Fairomat“ gedeckt habe.
Grünen-Sprecherin im Bundestag Dr. Ophelia Nick ist gerade mal zwei Jahre älter als die GEPA: „Für mich gehört die GEPA schon immer zu meinem Leben dazu." Pressesprecherin Barbara Schimmelpfennig, die als Moderatorin durchs Programm führte, hatte sie gefragt, seit wann sie die GEPA kenne.
Matthias Fiedler, Geschäftsführer beim Forum Fairer Handel, verglich die GEPA mit dem Nadelbaum Lärche – diese Pionierpflanze sei ein gutes Symbol, sie bereite den Boden für etwas größeres und sei dabei gegenüber anderen Pionierpflanzen zudem besonders widerstandsfähig.
Er teilte außerdem seinen Fairness-Moment aus seiner WG-Zeit in Göttingen „Natürlich habe ich für unsere Kaffee-Challenge im Göttinger Weltladen einen GEPA-Kaffee gekauft!“
Stimmen aus dem Globalen Süden
Ein emotionaler Moment war, als María Antonia López, Präsidentin von La Sureñita, unserem Geschäftsführer eine Urkunde überreichte. Die Überschrift: „50 años de impacto y compromiso” „50 Jahre Einfluss und Engagement." Von der Frauenorganisation La Sureñita bezieht die GEPA seit Jahrzehnten Cashewnüsse.
Stellvertretend für die 122 Handelspartner der GEPA im Globalen Süden sprach María Antonia López auf dem Podium: „Von La Sureñita aus haben wir dank der GEPA unsere Bio-Cashews nach Deutschland und in andere Länder exportiert. Aber über das Produkt hinaus haben wir Geschichten über die Überwindung von Armut exportiert, Geschichten von Frauen, die Armut in Führung, Verlassenheit in Organisation und Schweigen in kollektive Stimme verwandelt haben“. Sie dankte allen Beteiligten: „Danke, dass ihr an uns geglaubt habt, als wir noch klein waren, danke, dass ihr uns mit Respekt begegnet seid, ohne Bevormundung, mit einer Vision von Gleichheit, die unsere Autonomie stärkt“.
Weitere Eindrücke vom Podium zeigt dir die Bildergalerie:
John Nuwagaba, ACPCU-Geschäftsführer, ergriff spontan das Wort und erinnerte an die Anfänge der ugandischen Organisation: „Wir haben uns 2008 gegründet mit einem Kapital von 700 Euro.“ Die GEPA hatte damals einen Vertrag über drei Container Rohkaffee mit ihnen geschlossen. Als sie sagten, dass sie kein Geld hätten, um den Kaffee vorzufinanzieren – also bei ihren Mitgliedern einzukaufen – habe der damalige GEPA-Produktmanager ihnen eine Vorfinanzierung gegeben. John Nuwagaba betont: „Er hat einen wichtigen Satz zu uns gesagt: ‚Ich vertraue euch!‘“ Diesen Moment bezeichnete er in seiner Rede als Funke für das Geschäftsmodell von ACPCU.
Zu Gast war mit Puneet Chawla auch ein Vertreter unseres indischen Handwerkspartner TARA. In seinem Grußwort, das er uns im Vorfeld geschickt hat, heißt es: „Für uns ist die GEPA mehr als ein Fair-Trade-Partner – sie ist eine lebendige Institution, die stets zu ihren Werten steht und nachhaltige Entwicklung auf sinnstiftende Weise unterstützt hat.“
GEPA-Team: Treffen der Generationen
Gerne teilten auch Sebastian Martin und Hildegard Fuchs als GEPA-Mitarbeitende ihre Fairness-Momente: Online-Redakteur Sebastian Martin blickte zurück auf einen Termin in der Fairen Woche 2024 – mit zwei Vertreterinnen unseres Kakaopartners COOPROAGRO besuchte er mit Hildegard Fuchs, die unsere Sortimentsabteilung leitet, einen unserer Schokoladenverarbeiter und bekam dort mit, wie alle an einem Strang ziehen für den Fairen Handel. Der erste Arbeitstag der beiden Mitarbeitenden liegt fast genau 30 Jahre auseinander – Anekdoten über Zeiten in der GEPA ohne Computer gehörten zu diesem Austausch der GEPA-Generationen genauso dazu, wie die gemeinsame Motivation. So sei Hildegard Fuchs, Leiterin unserer Sortimentsabteilung, immer wieder motiviert von den Zielen der Firma – „und außerdem bin ich Schokoholic!“

Gemeinsam stark: Gesellschafter und Weltladen-Bewegung
Für alle Gesellschafter betonte Torsten Müller, Bereichsleiter Finanzen bei Brot für die Welt als Sprecher der Gesellschafterversammlung der GEPA: „Auch dem Engagement der GEPA ist es zu verdanken, das heute soziale und ökologische Verantwortung in Wirtschaft und Politik einen großen Stellenwert haben. Dafür wird die GEPA auch in Zukunft mit ihren Gesellschaftern eintreten, dass dies so bleibt und noch ausgebaut wird.“
Gifty Rosetta Amo Antwi, Geschäftsführerin des Weltladen-Dachverbands, erzählte ebenfalls von ihrem persönlichen „Fairness-Moment“: für einen Vortrag über den damaligen GEPA-Lacandona-Honig hatte sie 1998 für ihre Welt-Gruppe in Northeim recherchiert. „Diese intensive Auseinandersetzung hat mich geprägt – die Geschichten der Produzent*innen zeigen bis heute, wie viel Fairer Handel bewirken kann.“ Als Geschenk hat das Team des Weltladen-Dachverbands einen Apfelbaum mitgebracht – der habe 479 Blätter, die für die Mitglieder stehen.
Aus der klassischen Wirtschaft in die Welt des Fairen Handels
Unser Kaufmännischer Geschäftsführer Matthias Kroth merkte scherzhaft an, er hätte sie selbstverständlich längst nachgezählt. ;) Als er vor vierzehn Jahren bei der GEPA anfing, habe er – aus der klassischen Wirtschaft kommend – schnell gemerkt, dass er in ein besonderes Umfeld gekommen war: „Getragen von Mitarbeitenden, die ihren Job nicht nur zum Geldverdienen, sondern als Berufung begriffen, von Ehrenamtlichen, die aus einer unglaublichen inneren Motivation heraus für den Fairen Handel kämpften und von Konsument*innen, die uns über den Produktkauf hinaus massiv unterstützt haben.“ Er überbrachte auch herzliche Grüße vom leider erkrankten GEPA-Geschäftsführer Peter Schaumberger.
Anschneiden der Jubiläumstorte
Zu einem besonderen Moment kamen wir mit den anwesenden Handelspartner-Vertreter*innen im Garten zusammen: Dort schnitten sie die Jubiläumstorte an – nicht nur ein leckerer Nachtisch, sondern auch ein Symbol dafür, dass sie in einem gerechten globalen Handel nicht nur ein Stück vom Kuchen abbekommen, sondern gleichberechtigte Marktteilnehmer*innen sein müssen.
In der Bildergalerie siehst du Impressionen davon:
An einem Strang – für beste Qualität
Bei unserem Fest durften wir auch viele Vertreter*innen von Verarbeiter-Firmen begrüßen, die mit uns und für uns hochwertige Qualitätsprodukte aus Fairem Handel herstellen. In engem Austausch erarbeiten wir immer wieder konstruktive Lösungen, um euren und unseren Ansprüchen gerecht zu werden.
Gemeinsam Feiern
Im und ums GEPA-Gebäude haben wir bis in die Abendstunden gemeinsam gegrillt und gefeiert, dabei alte Bekannte wieder getroffen und neue Mitstreiter*innen und Verbündete des Fairen Handels kennen gelernt – Eindrücke davon zeigen wir dir in der Bildergalerie:
Klare Haltung, Blick nach vorn – jetzt erst recht!
Unserer Vision einer gerechteren Welt werden wir auch in den kommenden Jahrzehnten unbeirrt folgen: Ressourcen erhalten und Benachteiligten den Weg dazu ebnen, Zugang zu Bildungschancen, medizinischer Versorgung und Entwicklung für jede*n ermöglichen.
Klingt utopisch? Nein, es ist ein Gebot der Vernunft.
Denn das Recht des Stärkeren, der Raubtierkapitalismus, zerstört uns alle, weil es Kriege und Klimakatastrophen weiter anheizt. „People and Planet before Profit“ muss unsere einzige Richtschnur bleiben – gemeinsam mit den Weltläden und vielen Engagierten! Ein halbes Jahrhundert Fairness – das hat Tradition und noch ganz viel Zukunft.