Imker Nicolás Pérez Pérez: Imkerei als Lebensaufgabe

Die Imkerei hat Nicolás Pérez Pérez (50) bei seinem Schwiegervater 1996 von der Pike auf gelernt. Dieser schenkte ihm vier Zargen (Bienenkisten mit den Waben). So kam er auf den Geschmack.

Mann mit Imker-Ausrüstung in einer Holzhütte
Imker Nicolás Pérez Pérez in seiner Werkstatt

Mehr als ein drittes Standbein

Die Imkerei hat Nicolás Pérez Pérez (50) bei seinem Schwiegervater 1996 von der Pike auf gelernt. Dieser schenkte ihm vier Zargen (Bienenkisten mit den Waben). So kam er auf den Geschmack: „Ich habe gesehen, dass es mehr Gewinn abwirft“, sagt Nicolás Pérez Pérez. Auch wenn der Preis am Anfang niedrig war, konnte sich die Familie mehr für den eigenen Bedarf leisten, z.B. Kleidung. Später kaufte er seinem Schwiegervater weitere Bienenstöcke ab. Ein Bienenstock besteht in der Regel aus mehreren übereinander gestapelten Zargen.

Nicolas Pérez stammt ursprünglich aus der Gemeinde Pakanán, Chalchihuitán, aber er zog mit seiner Familie nach Monte Virgén; das gehört zur Gemeinde Emiliano Zapata. Durch die Imkerei konnte er Land erwerben und ein Auto kaufen. Don Nicolás: „So entwickle ich mich weiter.“ Zusammen mit seiner Frau Catarina hat er zwei Söhne von 20 und 25 Jahren und zwei Töchter unter zehn Jahren. Derzeit bekleidet er das Amt des Gemeindevertreters in der Gemeinde Chalchihuitán.

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Ein Mann mit Hut vor Bienenkästen aus Holz
Imker Nicolás Pérez Pérez vor seinen Bienenkästen
Ein Mann hält eine in einen Rahmen eingespannte Bienenwabe
Imker Nicolás Pérez Pérez mit einer neu in den Rahmen eingespannten Wabe
Ein Mann steht vor Holzkisten und hält eine Bienenkiste
Imker Nicolás Pérez Pérez mit den Rahmen, die in die Bienenkisten eingehängt werden
Arme halten eine Bienenkiste mit Waben darin
Imker Nicolás Pérez Pérez mit den Rahmen, die in die Bienenkisten eingehängt werden
Zwei Frauen in einer offenen Hütte bereiten Essen an einem Holzfeuer
Nicolas‘ Frau Catarina Aguilar Lopéz und Schwiegertochter Gloria Deysi bereiten das Essen vor.
Eine Holzhütte an einem Weg im Urwald
In Monte Virgén im mexikanischen Lacandona-Urwald lebt Nicolás Pérez Pérez mit seiner Familie buchstäblich im Grünen.
Landschaftsaufnahme: Grüne Hügel und blauer Himmel in der mexikanischen Region Chiapas
Pantelhó liegt im mexikanischen Bundesstaat Chiapas und umfasst gleich mehrere Klimazonen.
Landschaftsaufnahme: Grüne Hügel und blauer Himmel in der mexikanischen Region Chiapas
Pantelhó liegt im mexikanischen Bundesstaat Chiapas und umfasst gleich mehrere Klimazonen.
Drei Menschen mit Imker-Schutzhüten schauen in die Kamera
Nicolás Pérez Pérez (Mitte) mit Frau Catarina Aguilar Lopéz (links) und Sohn Ranulfo Pérez Aguilar (rechts)
Ein Imker in Schutzkleidung hantiert an einem Bienenstock
Imker Nicolás Pérez Pérez am Bienenstock
Mexikanische Familie in 3 Generationen posiert vor einer Hütte
Die Familie von Imker Nicolás Pérez Pérez, hinten von links nach rechts: Ehefrau Catarina Aguilar Lopéz, Nicolás Pérez Pérez, Sohn Ranulfo Pérez Aguilar, Schwiegertochter Gloria Deysi Gómez Pérez, vorne von links nach rechts: Gloria Deysis Kinder Lizeth Pérez und Mayeli Pérez
Mann in einer Werkstatt in einer Holzhütte
Nicolás Pérez Pérez in seiner Werkstatt
Mann mit Imker-Ausrüstung auf einer hügeligen Wiese
Nicolás Pérez Pérez auf dem Weg zur Honigernte
Ein mexikanisches Ehepaar sitzt vor Bienenkästen und lächelt
Imker Nicolás Pérez Pérez und seine Frau Catarina Aguilar Lopéz
Zwei kleine Mädchen
Nicolás' Enkeltöchter Mayeli (links) und Lizeth

Der Imkerei mit Leib und Seele verschrieben

Als er ungefähr 2000 der Organisation beitrat, erhielt er einen besseren Preis für seinen Honig und er hatte sichere Absatzmöglichkeiten. Die Genossenschaftsmitglieder in Chalchihuitán ernten beträchtliche Mengen; die Absätze sind mit jährlich rund 13 Honigfässern stabil. Don Nicolás und seine Familie sind auch in die Honigverarbeitung involviert.

Ich sehe, dass die Imkerei eine gute Arbeit ist.

Nicolás Pérez Pérez, Tzeltal Tzotzil

Seine beiden kleinen Töchter brauchen 20 Minuten Fußweg bis zur Schule. Wegen der Corona-Pandemie findet aber aktuell kein Unterricht statt, auch nicht digital.

Er selbst hat anderthalb Jahre in den USA gelebt; während dieser Zeit kümmerte sich seine Frau um die Honigproduktion. Nach seiner Rückkehr aus den USA investierte er einen Teil seines Verdienstes, um seinen Bienenstand auszubessern. Pérez Pérez und seine Schwiegertochter Gloria Deysi Gómez Pérez unterstützen sich gegenseitig bei der Imkerei.

Für Pérez Pérez ist die Imkerei ein zusätzliches Standbein neben Kaffee- und Maisanbau. Er hat sich ihr mit Leib und Seele verschrieben, auch wenn es eine harte Arbeit ist. Aktuell investiert er sein Geld in sein renovierungsbedürftiges Haus, das er 2008 gebaut hat, und in die Imkerausrüstung. Durch den Fairen Handel bekommt er einen guten Preis.

Leider ist der Klimawandel auch an Nicolás nicht spurlos vorbeigegangen. „Wenn die Temperatur sich verändert, heißer oder kälter wird, wenn es Hitze- oder Regenperioden gibt, trocknen die Bäume aus. Und das ist nicht gut.“ Was tun? Don Nicolás: “Wir pflanzen mehr Bäume, damit es der Natur gut geht und damit alles, was bewohnt ist, nicht austrocknet.”

Seine Botschaft an Verbraucher*innen in Deutschland: „Ich möchte allen von ganzem Herzen danken, dass sie uns unterstützen, indem sie unser Produkt kaufen. Und sie sollen nicht damit aufhören, den Honig zu kaufen, weil ich sehe, dass die Imkerei eine gute Arbeit ist.”