Während sich bei uns in Deutschland vieles wieder normalisiert hat, wirkt sich die Corona-Pandemie bei unseren Partnern, ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihren Mitgliedern immer noch sehr stark aus. In einigen Ländern wie Vietnam wurde inzwischen der so genannte „Lock-down“ wieder aufgehoben. Doch in Ländern wie Indien, Bangladesch oder Mexiko ist das Leben immer noch sehr stark von der Corona-Pandemie geprägt.
Die Anzahl der an COVID-19 erkrankten Menschen steigt in Indien immer weiter an. Unsere Partner sind zwar froh, dass sie zum Beispiel wieder im Büro arbeiten und – vor allem – ihre Produkte wieder exportieren können. Aber sie sehen auch, dass sie ihre Mitglieder und den Menschen in ihrem Umfeld mit Lebensmitteln und medizinischen Dienstleistungen unterstützen müssen und tun das, so gut es ihnen möglich ist! Einer unserer Handwerkspartner – TARA Projects in Delhi – hat zudem auf Crowdfunding gesetzt.
Zusätzlich zur Corona-Pandemie wurden der indische Bundesstaat West-Bengalen und das angrenzende Bangladesch im Mai 2020 auch noch von einem Zyklon heimgesucht. „Der zerstörerische Zyklon Amphan hat unsere Region stark verwüstet – unser ‚Extra-Bonus: zusätzlich zur Corona-Krise“, berichtete Debarati Ghosh, von EMA. Während bei EMA am ganzen Gebäude Glas zu Bruch ging und Regenwasser ins Innere vordrang, kam CRC in Kolkata in nur ca. 50 Kilometer Entfernung zum Glück noch mit dem Schrecken davon.
Auf den Philippinen gibt es noch erhebliche Beschränkungen durch die Corona-Pandemie, vor allem im Großraum Manila und auf den Inseln Cebu. Um nach Manila zu kommen, benötigt unser Partner PREDA zum Beispiel eine offizielle Genehmigung. Weder per Schiff oder Flugzeug kann im Land selbst oder ins Ausland gereist werden. Die Menschenrechtslage ist unverändert schlecht. So wurde ein früherer PFTC-Mitarbeiter, der sich an der Verteilung von Lebensmitteln an bedürftige Menschen beteiligt hatte, vom Militär ermordet. Die Verteilung der Lebensmittel in Iloilo City hatte ein lokales Bündnis organisiert, nachdem viele Menschen ihren Job und damit ihre Lebensgrundlage verloren hatten.
Von unseren Partnern in Bangladesch hören wir, dass sich der Virus gerade in den Städten rasch ausbreitet, aber es den Produzenten auf dem Land verhältnismäßig gut geht. Unser Partner Prokritee schreibt: „Die Herausforderung für unsere Produzenten ist nicht COVID-19, sondern das fehlende Einkommen! Denn unsere Produzentinnen und Produzenten wurden in ihren Familien zu Hauptverdienern, da ihr Mann oder ihre Frau (oder andere Familienmitglieder) keine Arbeit mehr haben und aus den Städten zurückgekehrt sind. Unglücklicherweise gibt es nicht genug Bestellungen für die Handwerkerinnen und Handwerker, da unsere großen Kunden ihre Bestellungen drastisch reduziert haben. (…) Wir schätzen es sehr, dass die GEPA Spenden sammelt und wünschen viel Erfolg. Und wir bemühen uns sehr, dass die aktuelle Bestellung rechtzeitig bei euch ankommt und alles zu eurer Zufriedenheit ist“.
Wie für Prokritee sind für alle GEPA-Partner unsere Bestellungen von unschätzbarem Wert. Denn wir haben sie – im Gegensatz zu vielen kommerziellen Firmen – beibehalten! Bei den Handwerkspartnern kommt noch erschwerend hinzu, dass der amerikanische Markt für ihre Produkte weggebrochen ist. Die GEPA hat zudem ihren Handelspartnerfonds in 2020 umgewidmet, um fünf Partnern rasch und unbürokratisch in der Notlage zu helfen.
Für den Kaffeesektor bringt es Hugo Roblero von FEDCAFE, Mexiko auf den Punkt: „Der Faire Handel war schon immer eine Möglichkeit für Kleinproduzenten, sich zu organisieren und dadurch wahrgenommen zu werden. Durch ‚COVID- 19‘ wurde diese Unterstützung noch deutlicher, denn wir haben die Gewissheit, dass der Absatz gesichert ist und das Einkommen der Kleinproduzenten nicht geschmälert wird“.
Die „Asociacion Chajulense “ in Guatemala, von der wir ebenfalls Kaffee beziehen, betont: „Für uns ist der Faire Handel wichtig, er war in der Vergangenheit wichtig und wird zukünftig wichtig bleiben. Und es ist nicht nur wegen der Pandemie, sondern das ist ein Markt, der dazu beiträgt, den Kaffeepreis für die kleinen Kaffeeproduzenten zu verbessern. Der Faire Handel ist auch eine Möglichkeit dem Preisverfall entgegenzuwirken und er schafft auch einen Gegenpol zu den Zwischenhändlern, die die Produzenten mit niedrigen Preisen ausbeuten."
Machen Sie mit und entscheiden Sie sich besonders jetzt bewusst für Produkte aus Fairem Handel. Was Partnerschaft konkret in den Handelsbeziehungen der GEPA bedeutet und was wir tun, um unseren Handelspartnern gerade jetzt in der Krise beizustehen, können Sie gebündelt hier nachlesen.
Über Fair Trade hinaus können Sie unsere Handelspartner auch direkt mit einer Spende unterstützen. Nutzen Sie dafür das Spendenformular unseres Gesellschafters MISEREOR, um direkt online zu spenden:
Bis zu einer Gesamtsumme von 15.000 Euro verdoppeln wir Ihre Spende.
Mehr Infos zur Spenden-Aktion finden Sie hier
Zeigen auch Sie, falls es Ihnen in dieser Zeit selbst möglich ist, Solidarität mit unseren Partnern in aller Welt. Gerade brauchen sie beides: Den Fairen Handel und die Spendengelder.
Stand 08/2020
Stimmen unserer Handelspartner, Stand Frühjahr 2020,
können Sie hier noch einmal nachlesen
Stimmen unserer Kaffeepartner, Stand Frühjahr 2020,
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