Zum diesjährigen Internationalen Frauentag (am 08. März, in Berlin sogar Feiertag) rücken wir wieder einige starke Frauen von GEPA-Partnern in den Vordergrund. Sie geben ein Vorbild und zeigen, wie echte Gleichberechtigung aussieht – auch in Ländern, in denen es Frauen noch schwerer haben als bei uns in Europa. Wie zum Beispiel Leticia Vilchez, die als Zahnärztin bei unserem Partner Sol y Café in Peru arbeitet:
Leticia Vilchez ist ein Paradebeispiel dafür, wie der Faire Handel den Weg für Frauen ebnen kann, ihren Traumberuf zu ergreifen. Sie verdient ihr Geld als Zahnärztin bei der Kaffee-Genossenschaft Sol y Café im Norden Perus, bei der auch ihre Eltern Mitglied sind und als Kaffeebäuer*innen arbeiten. „Auch wenn du vom Land kommst und deine Eltern Kaffeebäuer*innen sind, kannst du es schaffen, ein Profi zu sein“, sagt die junge Frau selbstbewusst. Und weiter: „Mit der Möglichkeit zur Bildung haben mir meine Eltern das schönste Erbe mitgegeben“. Von ihrem Werdegang, der Unterstützung durch den Fairen Handel und der Bedeutung ihrer Familie erzählt uns Leticia im Video oben.
Auch der Faire Handel mit seinen stabilen – und somit verlässlichen – Preisen hat dazu beigetragen, dass Fanny Mariella Portillo von APROLMA ihr Jura-Studium finanzieren konnte. Ihre Familie hat schon immer im Kaffeesektor gearbeitet, sie ist zusätzlich Anwältin. Neben dem familiären Zusammenhalt betont Fanny auch die Bedeutung der Mitgliedschaft ihrer Familie bei APROLMA: „Manchmal hatte mein Vater kein Geld mehr. Dann hat sich meine Mutter bei der Genossenschaft, in der sie früher Mitglied war, Geld vorstrecken lassen, damit ich meine Ausgaben decken kann“, so die junge Anwältin.
Ashwini Sashidhar ist Nachhaltigkeitsbeauftragte bei unserem Partner Tea Promoters India (TPI). Sie ist überzeugt: „Wenn Mädchen und Frauen Zugang zu guter Bildung, Gesundheitsfürsorge und gleichen wirtschaftlichen Chancen haben, verbessert sich nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das ihrer Familien und der Gemeinden.“ Frauen Aufstiegsmöglichkeiten zu geben, gehört zur Firmenpolitik bei TPI. Ein Vorhaben, das insbesondere in den ländlichen Regionen Indiens alles andere als eine Selbstverständlichkeit ist.
Bhawana Rai wurde 2007 bei GEPA-Partner Tea Promoters India (TPI) zur ersten Teegartenmanagerin in ganz Darjeeling. Zu diesen in Indien sehr seltenen Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen sagt Bhawana Rai: „Ich bin TPI sehr dankbar, dass sie die sonst übliche Männerdomäne durchbrochen und an mich geglaubt haben. Am Anfang war es schwierig, weil die Arbeiter*innen es gewohnt waren, von Männern angewiesen zu werden.
Nicht nur die WFTO verfolgt Geschlechtergerechtigkeit als eines ihrer zehn Prinzipien. Sie zählt außerdem zu den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals SDGs) der Vereinten Nationen. Konkret ist dabei mit Geschlechtergerechtigkeit gemeint, Ungleichheiten zwischen Männern und Frauen aufzulösen und eben solche Strukturen zu bekämpfen, die bestehende Ungleichheiten überhaupt erst hervorgebracht haben oder weiter hervorbringen.
(nach einer Studie der World Fair Trade Organization (WFTO))
Fairer Handel und feministische Entwicklungspolitik sind natürliche Partner. So lautet eine Kernthese des Positionspapiers des Forum Fairer Handel (FFH), bei dem die GEPA Mitglied ist. Darin erklären außerdem unser Gesellschafter BDKJ (Bund Deutscher Katholischer Jugend) und Fairtrade Deutschland, was sie unter feministischer Entwicklungspolitik verstehen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die drei R: Rechte, Repräsentanz und Ressourcen mit dem Zusatz „D“ für Diversität. Eine wichtige Annahme darin ist außerdem, dass die wirtschaftliche Stärkung von Frauen nachweislich stärker der Gemeinschaft insgesamt zugutekommt, weil Frauen ihr Einkommen häufiger für Ernährung, Bildung, soziale Aktivitäten und Gesundheit verwenden.
Gerade erst haben außerdem Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock gemeinsam ihre Strategiepapiere zu einer feministischen Entwicklungspolitik, also zu wirtschaftlicher und politischer Chancengleichheit für Frauen weltweit vorgelegt:
In der Woche des Internationalen Weltfrauentages (ab dem 06. März) beschäftigen wir uns auch auf unseren Social-Media-Kanälen verstärkt mit dem Thema Empowerment. Verfolgen Sie unseren Instagram- bzw. Facebook-Kanal, um weitere Beispiele zu sehen, wie Frauen vom Fairen Handel profitieren und diesen bereichern!
Stand 03/2023
Positionspapier des Forum Fairer Handel:
Feministische Entwicklungspolitik und Fairer Handel
Entwicklungsministerin Svenja Schulze:
Strategiepapier zu wirtschaftlicher und politischer Chancengleichheit für Frauen
Leitlinien des Auswärtigen Amts:
Feministische Außenpolitik gestalten
Lesen Sie auch unsere Pressemitteilung zum Weltfrauentag 2023:
Faire Chancen für alle: Frauen in den Fokus